Thomas-Munk-Gedächtnisregatta
H-Boot Family bei einem typischen Ammerseesommer und einem Überraschungssieger
Der Wettergott bescherte seit Jahren zur H-Bootregatta zuverlässig immer gute Winde. Zur 37. H-Boot Regatta beim HSC war vor allem für Samstag hochsommerliches Wetter mit ordentlichen Winden prognostiziert. 24 Meldungen waren eingegangen, was bei fünf krankheitsbedingten Absagen ein sehr ordentliches Meldeergebnis ist. Der Gast mit dem längsten Anreiseweg war wie im Vorjahr das Familien-Boot mit Peter, Monika und Jan Nürnberger vom Scharmützelsee (SGS). Auch ein "Bayernboot“ mit Chiemsee, Ammersee und Starnbergersee mit Hansi Haberstock (CYC), Sepp Hammerlindl (ASC) und Andreas Bud Monheim (YCSS) war am Start. Mit Finn und Lars Kenter, Philipp Frieß und Merlin Gnutzmann war noch ein komplettes Boot blutjunger Segler vom FC Seeshaupt das erste Mal an den Ammersee gekommen. Neben den externen Gastbooten mussten vor allem die beiden DSC Boote vom Ammersee - Peter Teschemacher mit Sohn Uli sowie Eddy Geisler und Jörg Bleiholder mit Jens Olbrysch (HSC) und Björn Koop (WYB), sowie die HSC Boote Helmut Settele und Max Marcour zum Favoritenkreis gezählt werden.
Nach der Steuermannsbesprechung musste noch ein klein wenig gewartet werden, bis der angekündigte Wind mit 3-4 Beaufort NNW einsetzte und der umsichtige Wettfahrtleiter Erik Vetter das Feld auslaufen ließ. Aufgrund der Wettervorhersage mit Sturm am Samstagabend und Gewitter am Sonntag wurde sofort mit Flagge U gestartet, was eine Wiedergutmachung bei Frühstart ausschließt.
Mit einem solchen Frühstarter UFD klappte der erste Start und wie erwartet setzten sich die oben genannten Favoriten auch schnell an die Spitze des Feldes und belegten in der Reihenfolge Kenter, Haberstock, Teschemacher, Bleiholder, Nürnberger und Marcour die ersten 6 Ränge.
In der 2. Wettfahrt lautete die Reihenfolge: wiederum Finn Kenter auf Platz 1 gefolgt von Teschemacher, Bleiholder, Andi Albrecht (HSC), Nürnberger. Max Marcour konnte nach einer unverschuldeten Kollision nicht mehr weiterfahren. Andi Albrecht erlebte eine kleine Sternstunde, als er nach einem Extremschlag über rechts an der ersten Marke das Feld anführte. Die 3.Wettfahrt mit einem UFD ging dann an die beiden DSC_Boote Bleiholder, Teschemacher. Es folgten Nürnberger, Geim(ASC), Haberstock und Settele. Zwischen jeder Wettfahrt musste der Kurs durch die Wettfahrtleitung korrigiert werden, da der Wind immer weiter nach Westen drehte. In der 4. Wettfahrt gab es dann bei nachlassenden Winden folgenden Einlauf: Settele, Haberstock, Teschemacher, Kenter, Bleiholder, Nürnberger. Fast alle angemeldeten Proteste wurden zurückgezogen und beim Freibier ohne Schiedsrichter ausdiskutiert. Unter Einrechnung des Streichers, gab es nach Abarbeiten noch eines Protestes am Samstagabend folgenden, engen Zwischenstand in der Gesamtwertung:
Mit 6 Punkten führte Finn Kenter vor Peter Teschemacher mit 7 Punkten, Jörg Bleiholder mit 8 Punkten und Hansi Haberstock mit 9 Punkten. Schon mit etwas Abstand dahinter: Peter Nürnberger und Helmut Settele. Das versprach damit noch einmal eine spannende 5. Wettfahrt am Sonntag. Nach einem schönen Abend mit Strumwarnung und starken Winden freuten sich die Segler, dass sie 4 schöne Wettfahrten gemeistert hatten und Sonntag nur noch ein Rennen zu absolvieren war.
Am Sonntag morgen hingen bei leichten Niederschlägen noch die letzten Gewitter am Ammersee. Da die Sturmwarnung lief, war zunächst etwas Warten angesagt. Um kurz nach 10 Uhr Uhr konnte dann zur letzten Wettfahrt bei 2 Beaufort ausgelaufen werden. Leider zeigte der Wind dann große Drehungen und schlief schließlich ein, so dass dem Wettfahrtleiter Erik Vetter nichts anderes übrig blieb, als abzubrechen und die Veranstaltung zu beenden.
Damit war das Ergebnis von Samstag auch das Endergebnis:
- Finn und Lars Kenter, Philipp Frieß und Merlin Gnutzmann alle FC Seeshaupt : 6 Punkte
- Peter Teschemacher mit Sohn Uli und Eddy Geisler vom DSC/RCO : 7 Punkte
- Jörg Bleiholder (DSC) mit Jens Olbrysch (HSC) und Björn Koop (WYB) : 8 Punkte
- Hansi Haberstock (CYC), Sepp Hammerlindl (ASC), Andreas Bud Monheim (YCSS) : 9 Punkte
- Peter und Monika Nürnberger (Scharmützelsee (SGS), Jan Nürnberger (BYC) : 13 Punkte
- Helmut Settele (HSC), Daniel Settele (SGA) und Harald Beer (SGA) : 14 Punkte
Den Thomas Munk Gedächtnispokal übergab Wettfahrtleiter Erik Vetter im Namen der Familie Munk an den würdigen Sieger Finn Kenter, der mit seinem Team sehr ausgelassen feierte. Fin hatte schon kürzlich beim YCSS mit einem sehr gutem Platz auf sich aufmerksam gemacht. Kommt da mit Fin und seiner sehr jungen sympathischen Mannschaft ein neuer Stern am H-Boot-Himmel heran? Wir würden uns sehr freuen.
Den Frauenpreis für das beste Boot mit mindestens 2 Frauen an Board ging an die beiden ASC Seglerin Katharina Ernicke und Verena Hofman. Den vor 35 Jahren gestiftete Sonderpreis für den 15. der Wertung nahm dieses Jahr Jeroen Biemans (HSC) mit.
Die weiteren Plazierungen der HSC Boote: 9. Friedl Gehrke, 10. Uwe Darchinger, 11. Fabian Göttel, 13. Andi Albrecht, 15. Jeroen Biemans, 16. Bartsch/Joswig, 19. Robert Brack, 20. Max Marcour, 22. Klaus Pittrich und 24. Perry Reisewitz. Ein besonderes Lob gebührt der Magarete Joswig, die erst vor wenigen Tagen und als Regattaeinsteigerin ein H-Boot erworben hat und sich mit ihrer reinen Mädelsmannschaft auf Anhieb so beachtlich geschlagen hat.
Alle Teilnehmer gingen nach einer spannenden Regatta gut gelaunt auf die Heimreise und versprachen, im nächsten Jahr wieder zu kommen.
Christoph Quinger