Dirk Stadler & Crew gewinnen zum dritten Mal
H-Boot Kanne
Die noch junge Regatta-Saison macht am ersten Mai-Wochenende traditionell Station im Yacht-Club Seeshaupt im Süden des Starnberger Sees. So fanden sich die stattliche Anzahl von 37 H-Booten mit ihren Seglerinnen und Seglern vor der traumhaften Kulisse der bayrischen Alpen ein. Ein starkes und international besetztes Feld von H-Booten, in welchem die eine oder andere Crew sicher auch noch auf Ranglistenpunkte für die anstehenden Meisterschaften aus war. Spannende Wettfahrten waren also vorprogrammiert.
Petrus hatte vollstes Verständnis und schickte für das ganze Wochenende herrlichen Sonnenschein und angenehme Temperaturen.
Auch beim Wind ließ er sich nicht lumpen und so konnte bei Windstärken von durchschnittlich 3 Beaufort und Spitzen von 4 Beaufort gesegelt werden.
Samstag, der erste Wettfahrtag, wurde bei Weißwurst und Brotzeit, aber erst einmal gemütlich angegangen. Nach der Steuermannsbesprechung verschob Wettfahrtleiter Prof. Dr. Herwig Paretzke den ersten Start an Land um auf eine saubere Ausprägung des Windes zu warten.
Nach dem Mittag zeichnete sich der schöne Wind ab, und so wurde zügig aus dem Hafen ausgelaufen und im Startfeld vor Seeshaupt die erste Wettfahrt in Angriff genommen. Die freudige Anspannung sollte sich sogleich auch mit einem Massenfrühstart bemerkbar machen, bei dem das richtige Starten gleich nochmal geübt werden durfte. Dieser klappte jedoch ohne Frühstarter und so konnten alle H-Boote auf die Bahn geschickt werden.
Leider machte der Wind dann ein wenig später doch noch einmal einen Dreher. Wettfahrleiter Herwig Paretzke beobachtete dies kurz und entschied, dass das auf dem Starnberger See tolerierbare Maß doch deutlich überschritten werden würde und ein zügiger Neustart nach der Nachjustierung des Regattafeldes durch die Bojenleger die fairste Lösung sei. So wurde es auch fast halb drei Nachmittags, bis die nun erste Wettfahrt gestartet wurde, welche nach rund eineinviertel Stunden für die GER-1661 (Carlo Mäge/Gabi Mäge/Rupert Diesch) vom Feldafinger Segelverein zum Sieg der ersten Wettfahrt führte. Kein Grund zum Ausruhen, da sich nicht nur auf den Plätzen 2 (Dirk Stadler/Marcus Funke/Roger Lübbe) und 3 (Volker Mader/Monika Steidl/Johannes Prof. Dr. Gauwerky) starke Crews eine gute Ausgangslage für die kommenden Wettfahrten schafften.
Nach erneutem Anpassen der Regattabahn wurde die 2. Wettfahrt des Tages gestartet. Immerhin war das bei der Steuermannsbesprechung ausgegebene Tagesziel, wenn möglich, alle vier Wettfahrten zu schaffen. Was aber auf Grund der vorgeschrittenen Tageszeit nicht mehr möglich werden sollte.
Die 2. Wettfahrt wurde abgekürzt und wieder konnte sich ein H-Boot vom Feldafinger Segelverein über den Sieg freuen: GER-1378 (Matthias Bell/Karlheinz Weindl/Manfred Burgstaller).
Die 3. und letzte Wettfahrt des ersten Regattatages wurde Punkt 18:00 Uhr gestartet und da der Wind langsam etwas schwächer wurde ebenfalls abgekürzt. Der Eine oder Andere mag aber nicht böse gewesen sein, schließlich war das Feld nun auch schon sehr lange auf dem Wasser. Ins Ziel kam die GER-1656 (Dirk Stadler/Marcus Funke/Roger Lübbe) als erste, dicht gefolgt von dem schweizerischen Boot SUI-530 (Cornelia Zech/Marco Bühler/Matrais Maskoet) und der GER-1603 (Volker Mader/Monika Steidl/Johannes Prof. Dr. Gauwerky).
Am Ende des ersten Tages waren nun schon drei Wettfahrten „im Kasten“, da aber die Einzelergebnisse bunt gemischt waren, konnten sich noch zahlreiche Mannschaften gute Plätze ausrechnen.
Auf der Clubterrasse wurden nun eine wärmende Suppe und ein herzhaftes Kassler bei Freibier und netten Gesprächen genossen. Die Küchencrew um Ulli Hock hatte sich wieder reichlich Mühe gegeben, alle Wünsche zu erfüllen.
Dennoch leerte sich die Terrasse alsbald, immerhin stand noch ein entscheidender 4. Lauf an.
Dieser wurde Sonntag kurz nach Mittag gestartete und bei herrlichem Wetter und 3 Beaufort voll gefahren. Souverän gewann die GER-1656 (Dirk Stadler/Marcus Funke/Roger Lübbe) zum zweiten Mal bei der H-Boot-Kanne 2011.
Auf das Gesamtergebnis musste auf Grund einer Protestverhandlung noch ein wenig gewartet werden. Die weitgereisten Gäste nutzen die Gelegenheit, die Boote in Ruhe zu verpacken und noch ein wenig auf der großflächigen Terrasse mit den anderen Seglerinnen und Seglern zu entspannen.
Bei der Siegerehrung war es dann amtlich: Dirk Stadler gewinnt die H-Boot-Kanne 2011. Da ihm das bereits zweimal gelungen war, nun auch endgültig.
Sehr zur Freude des Yacht-Clubs Seeshaupt wurde die Kanne umgehend von Dirk Stadler wieder gestiftet, so dass auch 2012 wieder (ein schöner) der traditionsreiche Pokal zur Verfügung steht, der schon von namhaften Seglern gewonnen wurde, wie z.B. Uli Finckh.
Auch auf das „Stockerl“ geschafft haben es mit dem Gesamtrang zwei die GER-1661 (Carlo Mäge/Gabi Mäge/Rupert Diesch) und auf Rang drei die GER-1603 (Volker Mader/Monika Steidl/Johannes Prof. Dr. Gauwerky).
Dirk Stadler bedankte sich bei Herwig Paretzke im Namen aller Segler für die gute Organisation der Regatta und äußerte sich lobend über die Jungendförderung des YCSS. Die Nachwuchssegler konnten das ganze Wochenende auch spielerisch ihre Regattaerfahrungen bei einem Segel-Computerspiel ausbauen. Bei der Siegerehrung gab es für die Jugendlichen Extra-Preise, in Form einer CD des Computerspiels "Tactical Sailing", das von Paul Gerbecks entwickelt wurde.
Da sich aber auch ein "H-Boot-Modell" unter den „Spielfiguren“ befindet, ist dies sicher auch für erwachsenen Seglerinnen und Segler interessant, sich mit dem Thema taktisches Segeln zu beschäftigen. So ließ es sich Carlo Mäge (s.o.) nicht nehmen, eine Regatta am Computer zu segeln.
Auch der amtierende Deutsche Meister Thomas Kausen interessierte sich für das Spiel und will es für die Jugendarbeit in seinem Club einsetzen.
Wir bedanken uns bei allen Seglerinnen und Seglern der H-Boot-Kanne 2011 für ihre Teilnahme und das faire Segeln. Wir werden auch im kommenden Jahr wieder viel Mühe und Sorgfalt in die Ausrichtung dieser herrlichen Regatta stecken und freuen uns bereits jetzt, sie wieder zahlreich empfangen zu dürfen.
Peter Zauner