44 Crews aus der Region DACH
Sommerpokal
Fast alles, was in der H-Boot-Szene Rang & Namen hat, war am 2. August-Wochenende beim MYC am Start. Anderl Denecke konnte am Samstag 3 Wettfahrten segeln lassen; aus dem BYC kam ein 2. Tonnenleger-Team.
44 Mannschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hatten am 13./14. August in den Münchner Yacht-Club gefunden. Vorhergesagt waren Böen mit bis zu 6 Beaufort für den Samstag und Flaute für den Sonntag – nur ein Grund mehr, dass Wettfahrtleiter Anderl Denecke noch an Land bekannt gab, dass er möglichst alle vier Wettfahrten bis zum Samstagabend segeln lassen wolle. Nach dem Auslaufen zeigte sich bald, dass der Westwind ein eher 'zahnloser Tiger' blieb und mit Mühe 3 Windstärken erreichte. Für die See-typischen Winddreher – zwischen 30 und 50 Grad an der Tonne 1 am Westufer südlich der Roseninsel – war das MYC-Team um Anderl Denecke diesmal ganz besonders gut gerüstet, denn Rupert Fischer, Sportwart des BYC, und seine Frau Charlotte, waren als 2. Tonnenleger-Crew unterwegs, was es der Wettfahrtleitung erlaubte, den Up-and-Down-Kurs den wechselnden Verhältnissen entsprechend anzupassen. Herzlichen Dank an die beiden Drachensegler und den Bayerischen Yacht-Club für diese tatkräftige Unterstützung.
Beim 1. Start versuchten rund 40 H-Boot-Teams zu beweisen, wie man im 'Paket' auf nur einem Viertel der Startlinie gleichzeitig in den Kampf um Ranglistenpunkte ziehen kann. Das führte erwartungsgemäß zu einem allgemeinen Rückruf und so konnte erst um 12.38 Uhr eine gültige Wettfahrt gestartet werden – im Verlauf gab es immer wieder mal die 'Black Flag' als Belohnung für die doch recht fragwürdige Startdisziplin. Das erste Rennen der knapp 1,5 Tonnen schweren Yachten gewann das Team von Micki Liebl, der damit seinen 'Claim' für einen möglichen Gesamtsieg absteckte.
Wettfahrt Nummer 2 ging an das Berliner VsaW-Team von Wolf-Dieter Roßbach, der damit am Ende Zweiter wurde – die weite Anreise hatte sich wohl gelohnt. Das dritte Rennen gewann Marcus Funke aus dem MRSV und seine Crew – die späteren Gesamtsieger. Bei der 4. Wetttfahrt ging dem Westwind leider die Puste aus, als die ersten Teams ihren Spinnaker zum Lüften rauf gezogen hatten – prall gefüllt war eigentlich keines der farbenfrohen Vorsegel mehr.
Wer sich beim Segeln noch nicht genug verausgabt hatte, konnte bei der anschließenden „Wild Wild West“-Party an der Bar und beim Bullriding auf einem mechanischen Bullen nochmal richtig Gas geben. Diesen Wettbewerb gewann – mit Abstand! - eine junge 'Reiterin' aus der RCO. Die letzten Gäste verließen die MYC-Terrasse um 03.00 Uhr früh – auch dafür ist diese Regatta gut bekannt...
Am Sonntag ging dann nichts mehr, außer einem Startversuch bei Südwind in der Starnberger Bucht. Die Führenden hatten gerade einmal die halbe Startkreuz hinter sich, als der Wind (bis zur Preisverleihung) einschlief und das gefürchtete Dreifachsignal ertönte. Dennoch: man hatte es immerhin versucht und war nicht tatenlos an Land gehockt. Mehr hätte man aus den gegebenen Windverhältnissen an diesem August-Wochenende – bei 44 Startern – wohl nicht machen können.
Christopher Nordhoff