Stadler-Crew gewinnt Harrasser Kanne
Harrasser Kanne
13 Mannschaften aus ganz Deutschland, dazu noch eine aus Österreich, hatten sich zu der traditionsreichen H-Boot-Regatta „Harrasser Kanne“ des Chiemsee Yacht Club gemeldet. Dass am Ende Dirk Stadler vom Segler- und Ruderclub Simssee zusammen mit seiner Mannschaft Marcus Funke (Münchener Ruder- und Segelverein) und Roger Lübbe (Yacht-Club Noris) die Nase vorn hatte, freute auch die Chiemseer, denn sie bilden zusammen mit den H-Boot-Seglern vom Simssee eine gemeinsame Flotte, der Wanderpreis blieb gewissermaßen in der Familie.
Zunächst sah das Wetter gar nicht gut aus — zumindest aus Seglersicht. Am Samstag, dem ersten Wettfahrttag, gab es am späten Vormittag ganz leichten Westwind, einen Startversuch musste Wettfahrleiter Albert Leicht aber wegen unzureichender Windbedingungen wieder abbrechen. So hieß es warten — bei strahlendem Sonnenschein und brütender Hitze. Am späten Nachmittag beendete die Wettfahrtleitung das Warten und die Aktiven konnten zum Buffet des CYC schreiten.
Ganz anders dann am Sonntag Vormittag. Schon in der Früh zeigte sich ein gleichmäßiger Nord-Ostwind von zwei bis drei Windstärken, der im Laufe des Nachmittags noch deutlich zulegte. Für die Segler waren das Traumbedingungen, Seglen im T-Shirt bei regulären Bedingungen: „Wie am Gardasee bei Ora“ war ein begeisterter Kommentar.
Die erste Wettfahrt ging wie immer über links, d.h. nach dem Start fuhren die Boote , die ungefähr bei dem ehemaligen Autobahn-Rasthaus gestartet waren, zunächst Richtung Herreninsel, um dort von dem etwas günstigeren Wind zu profitieren. Am besten gelang das der Stadler-Crew, die einen ungefährdeten ersten Platz herausfuhr. Zweiter wurde die Mannschaft Köhle (CYC), Hammermüller (SCPC) und Herrman (RCO) vor Ullherr, Röttcher (beide SCH) und Purin (YCB). Mit nur einer ganz kurzen Pause, die Wettfahrtleitung arbeitete sehr schnell, startete das zweite Rannen nach demselben Muster. Wieder ging es über links, wieder siegte die Stadler-Crew, die Ammerseer Merk (DSC), Hammerlindl (RCO) und Michael (ASC) wurden Zweite, Rang drei ging an die Berliner Rossbach (VSaW), Baier und Laske (beide SCG).
Mittlerweile hatte der Wind östlicher gedreht, was bei der dritten Wettfahrt nicht alle Teilnehmer rechtzeitig realisierten. Am aufmerksamsten waren die Österreicher Pesendorfer, Huemer und Watzal (alle Ebensee), Zweiter wurde die Merk-Mannschaft und Dritter die Köhle-Crew, während sich Dirk Stadler sein Streichresultat auf Platz vier einhandelte.
Sofort anschließend ging es auf die vierte Wettfahrt, und wieder ging es über rechts. Dieses Mal hatten die Berliner die Nase vorn, gefolgt von Martin Köhle und Siegfried Merk. Dirk Stadler landete wieder auf Platz vier. Aber es reichte für ihn: Nach dem Streichresultat hatte er 6 Punkte und verwies damit die Köhle-Crew mit 7 Punkten auf Platz zwei, die die punktgleiche Merk-Mannschaft aufgrund der besseren Platzierung im letzten Rennen auf Rang drei verwies. Die Österreicher hatten in dieser Wettfahrt einen technischen Defekt und kamen so hinter der Berliner Mannschaft (8 Punkte) auf Platz fünf. Fips Ullherr mit seiner Franken-Crew wurde mit dreizehn Punkten Sechster und erreichte damit den letzten Punktpreis.
Martin Köhle