Mißtöne am Chiemsee
Chiemseeer H-Boot, VSaC
Bei der „Chiemseeer H-Boot“ des Vereins Seglerheim am Chiemsee traten zwölf Boote von Chiemsee, Simssee, Starnberger See und Ammersee an.
Sogar aus Berlin war ein Teilnehmer gekommen. Wettfahrtleiter Christopher Käßberger schoss mit seinem Team am ersten Tag drei Wettfahrten an. Zwei wurden bei zwar leichtem, aber beständigen Wind durchgeführt, eine dritte Wettfahrt wurde nach Nachlassen des Windes abgebrochen. An der Spitze ging es knapp und spannend zu. Nach dem ersten Tag führten Thomas Kausen/Cornelia Zech/Ilona Wiesner vom Bayerischen YC vor den für den SC Hersbruck startenden Philipp Ullherr mit seinen Vorschotleuten Karl-Heinz Schulz und Björn Koop. Punktgleich dahinter mit je sieben Punkten lagen Wolf-Dieter Rossbach/Jens Lake/Andreas Baier (VSa Wannsee-Berlin), Martin Köhle/Stefan Hammermüller/Christoph Hermann (Chiemsee YC) und Siegfried Merk/Sepp Hammerlindl/Samy Schröder (Diessner SC-Ammersee).
Nicht nach Wunsch lief es dann bei der dritten Wettfahrt. In Anbetracht eines drohenden Gewitters entschloss sich Wettfahrtleiter Christopher Käßberger die Wettfahrt abzukürzen, zeigte am Zielschiff die Abkürzungsflagge sowie die Zielflagge und unterrichtete mit einem Motorboot die Teilnehmer von der Abkürzung. Zehn der zwölf Boote segelten dann über die letzte Wendemarke zum Zielschiff, Thomas Kausen und der Obmann der H-Bootflotte Chiemsee-Simssee, Martin Köhle, nahmen aber den Weg regelgerecht von der Luvtonne direkt zum Zielschiff. Köhle drohte nun mit Protest, wenn die anderen gewertet würden und war formell im Recht, da die zehn H-Boote, die über die letzte Bahnmarke das Zielschiff ansegelten, nicht nur den Nachteil des weiteren Weges hatten, sondern auch rechts zwischen Begrenzungsboje und Zielschiff die Ziellinie passierten. Die Regel, zwischen letzter Bahnmarke und Zielschiff die Ziellinie zu queren, war damit nicht erfüllt. Ein Boot hatte einen Frühstart gehabt. So wurden neun Boote als aufgegeben gewertet, was unter den Teilnehmern natürlich für erhebliche Misstöne sorgte, vor allem bei denen, die in der dritten Wettfahrt voraus waren. Den einzigen beiden in der dritten Wettfahrt gewerteten Booten brachte das einen gewaltigen Punktevorsprung. So siegte Thomas Kausen mit seinem Team vor Martin Köhle. Gesamtdritter wurde Philipp Ullherr vor Wolf Dieter Rossbach, Fünfter Siegfried Merk und Sechste Stefan Freitag/Thomas Maihofer/Peggy Knuth (SC Saar). Eine noch gestartete vierte Wettfahrt musste wegen heftigen Gewitters abgebrochen werden.
Text/Foto: Ni (Bericht erschienen im Oberbayrischen Volksblatt, 11.07.2012)
Ergänzende Bemerkung des Revierobmanns:
Der Bericht des Reporters Gerhard Niessen endet etwas zu früh, nämlich vor der Siegerehrung. So hatte Herr Niessen auch nur eine unvollständige Ergebnisliste bekommen, die am Ende noch kräftig korrigiert wurde.
Als der Wertungskladderadatsch klar war, kam Thomas Kausen zu mir mit dem solomonischen Vorschlag, wir beide, die ja als Einzige in der Wertung der dritten Wettfahrt waren, sollten doch RAF erklären. Damit hätten wir als Ergebnis neunmal DNF, einmal OCS und zweimal RAF – zu deutsch: alle bekämen 13 Punkte. Gesagt, getan. Damit war de facto der Ergebnisstand nach der zweiten Wettfahrt wieder hergestellt. Ehrlich gesagt: Ich habe mich ein wenig geärgert, dass ich nicht selbst auf diese Lösung gekommen bin und schmückte Thomas bei der Siegerehrung mit dem ehrenvollen Beiwort Solomon, also ab sofort Thomas Salomon Kausen!
Zum Schluss: Es versteht sich von selbst, dass wir Flottenvertreter Chiemsee-Simssee diese Serie mit dem Veranstalter aufarbeiten müssen, aber da muß erst einmal eine gewisse Zeit darüber gehen.
Martin Köhle
Nicht nach Wunsch lief es dann bei der dritten Wettfahrt. In Anbetracht eines drohenden Gewitters entschloss sich Wettfahrtleiter Christopher Käßberger die Wettfahrt abzukürzen, zeigte am Zielschiff die Abkürzungsflagge sowie die Zielflagge und unterrichtete mit einem Motorboot die Teilnehmer von der Abkürzung. Zehn der zwölf Boote segelten dann über die letzte Wendemarke zum Zielschiff, Thomas Kausen und der Obmann der H-Bootflotte Chiemsee-Simssee, Martin Köhle, nahmen aber den Weg regelgerecht von der Luvtonne direkt zum Zielschiff. Köhle drohte nun mit Protest, wenn die anderen gewertet würden und war formell im Recht, da die zehn H-Boote, die über die letzte Bahnmarke das Zielschiff ansegelten, nicht nur den Nachteil des weiteren Weges hatten, sondern auch rechts zwischen Begrenzungsboje und Zielschiff die Ziellinie passierten. Die Regel, zwischen letzter Bahnmarke und Zielschiff die Ziellinie zu queren, war damit nicht erfüllt. Ein Boot hatte einen Frühstart gehabt. So wurden neun Boote als aufgegeben gewertet, was unter den Teilnehmern natürlich für erhebliche Misstöne sorgte, vor allem bei denen, die in der dritten Wettfahrt voraus waren. Den einzigen beiden in der dritten Wettfahrt gewerteten Booten brachte das einen gewaltigen Punktevorsprung. So siegte Thomas Kausen mit seinem Team vor Martin Köhle. Gesamtdritter wurde Philipp Ullherr vor Wolf Dieter Rossbach, Fünfter Siegfried Merk und Sechste Stefan Freitag/Thomas Maihofer/Peggy Knuth (SC Saar). Eine noch gestartete vierte Wettfahrt musste wegen heftigen Gewitters abgebrochen werden.
Text/Foto: Ni (Bericht erschienen im Oberbayrischen Volksblatt, 11.07.2012)
Ergänzende Bemerkung des Revierobmanns:
Der Bericht des Reporters Gerhard Niessen endet etwas zu früh, nämlich vor der Siegerehrung. So hatte Herr Niessen auch nur eine unvollständige Ergebnisliste bekommen, die am Ende noch kräftig korrigiert wurde.
Als der Wertungskladderadatsch klar war, kam Thomas Kausen zu mir mit dem solomonischen Vorschlag, wir beide, die ja als Einzige in der Wertung der dritten Wettfahrt waren, sollten doch RAF erklären. Damit hätten wir als Ergebnis neunmal DNF, einmal OCS und zweimal RAF – zu deutsch: alle bekämen 13 Punkte. Gesagt, getan. Damit war de facto der Ergebnisstand nach der zweiten Wettfahrt wieder hergestellt. Ehrlich gesagt: Ich habe mich ein wenig geärgert, dass ich nicht selbst auf diese Lösung gekommen bin und schmückte Thomas bei der Siegerehrung mit dem ehrenvollen Beiwort Solomon, also ab sofort Thomas Salomon Kausen!
Zum Schluss: Es versteht sich von selbst, dass wir Flottenvertreter Chiemsee-Simssee diese Serie mit dem Veranstalter aufarbeiten müssen, aber da muß erst einmal eine gewisse Zeit darüber gehen.
Martin Köhle