Rekordverdächtiger Sommerpokal
Sommerpokal
67 H-Boot-Mannschaften aus A, CH und D waren bei unserem diesjährigen Sommerpokal am Start. Wettfahrtleiter Anderl Denecke und seine Helfer schafften es, trotz der schwierigen Bedingungen am Samstag und Sonntag insgesamt vier gültige Wettfahrten über die Bahn zu bringen.
Der Sieg ging an Micki Liebl, Petzi Dietz und Andi Kunze, die damit auf souveräne Weise ihr vorübergehendes Leistungstief am Gardasee vergessen ließen; Vorjahressieger Markus Funke aus dem MRSV und seine Crew wurden Zweite. Der dritte Platz ging an Kay Niederfahrenhorst mit Stefanie Ernst, geb. Wagner und Michi Hiebinger (MYC/DTYC). Auch das Schweizer Team um Adi Gerlach (Romanshorn) und die östereichische Crew von Gottlieb Pesendorfer vom SC Ebensee hatten die Reise nicht 'umsonst' unternommen: sie wurden Vierte und Fünfte.
Im bisher größten H-Boot-Teilnehmerfeld des Jahres 2012 (acht Boote mehr als bei der WM auf dem Traunsee) zeigten wieder einige bekannte Mannschaften, dass mit ihnen zu rechnen ist. Auch Willi Gerlinger (BYC) — im Jahr 2003 auf dem Ammersee Weltmeister mit Vinci Hoesch — bewies mit seinem 4. Platz in der 3. Wettfahrt mal wieder seine Extraklasse. Als eine von insgesamt drei Steuerfrauen zeigte auch Xenia Wittig mit Leonie Nikolaus und Resi Majer eine gute Leistung mit der die Drei in der vorderen Hälfte des riesigen Feldes auf Platz 27 landeten. Beste Skipperin mal wieder Conny Zech und ihre „Men at Work“.
Für die vier gewerteten Wettfahrten waren neun Starts erforderlich. Am 1. Tag hatten einfach zu viele der 67 Teams an der Startlinie die „Messer zwischen den Zähnen“ und das „Einfangen“ war — ähnlich einer großen Kuhherde – eher mühsam. Danach klappte es zwar, doch der Nordost-Wind ließ die Startschiff-Crew in Stich; in der Starnberger Bucht kündigte sich eine vorübergehende Flaute an. Abbruch. Später machte noch eine Winddrehung nach Osten einen weiteren Abbruch notwendig, weil sonst zwei bis drei Dutzend H-Boote, die in Luv am Schiff gestartet waren, einen Anlieger gefahren wären. So verbrachten gut 220 Helfer und Segler — darunter auch Charlotte und Rupert Fischer als 2. Tonnenleger und Franzi Heidinger mit dem Schlepp-Diesel des SCW - mehr als acht Stunden auf dem See. Wer nach dem Einlaufen noch genug Geduld bewies, konnte sich von übervollen Grillplatten und später an der Piratenbräute-Bar stärken. Als es richtig dunkel war, wurde der Hafen des MYC auch noch von einem mit Pyrotechnik 'gewürzten' Angriff der 'Black Pearl' und ihrer Piraten-Crew vom Nordbad heimgesucht. Empfangen wurden die tapferen Teilzeit-Freibeuter feucht-fröhlich mit Wasserballons aus Gummi-Katapulten.
Die beiden Wettfahrten vor Feldafing/Garatshausen am Sonntag wirbelten die Rangliste vom Vortag nochmals gehörig durcheinander. Ein paar der Teams konnten — dank Streicher — bis zu 14 Plätze vor fahren. Einige der auswärtigen Teilnehmer sind gleich am Starnberger See geblieben, um am kommenden Wochenende beim Elfi-Pokal des BYC anzutreten — 50 oder mehr H-Boote werden es auch dort wieder sein.
Christopher Nordhoff