Kieler Woche 2013 … Segeln pur!
Die Kieler Woche 2013 war geprägt durch ein Wort: Segeln!
Von Donnerstag bis Sonntag wurden 11 anspruchsvolle Wettfahrten bei Windstärken zwischen 3 und 6 Beaufort. gesegelt. Um das Segelerlebnis nicht einzuschränken, wurde hierbei auf eventuell ablenkende Sonneneinstrahlung oder auch angenehme Wärme verzichtet und Wert auf eine meist durchgehende Befeuchtung (Regen, Spritzwasser) der Teilnehmer gelegt, so dass sich alle auf das wesentliche konzentrieren konnten bzw. mussten: Segeln!
Es waren also für Starkwindsegler ideale Windverhältnissen bei — wie es in den Medien stand — grausamen Wetterverhältnissen. 17 H-Boote waren am Start und die H-Boot-Flotte stellte hiermit auf unserer Bahn (H-Boot, Star, B/One) das größte Teilnehmerfeld.
Mit den dänischen Teilnehmern Steffen Stegger und Morten Nielsen war eigentlich von vornherein klar, wer den Sieg unter sich ausmachen wird (siehe Ergebnisliste). Dies ist zwar letztlich auch so gekommen, aber die dänische Dominanz war doch nicht so stark wie erwartet. Dies lag wohl auch daran, dass die beiden dänischen Teams zu dritt, die nachfolgenden deutschen Mannschaften (Erich Offermanns, Helmut Claussen, Thomas Kausen, Sonja Krabbe) aber alle zu viert gesegelt sind und somit bei der Geschwindigkeit gut mithalten konnten.
Die Organisation beim Einkranen und Auskranen war perfekt und sehr komfortabel. Die Boote wurden — auf Anforderung des Skippers — von Audi-Teams zum Kran gebracht und der für die H-Boote vorgesehene Steg lag sehr zentral. Das Abendessen-Angebot (Essen + Getränk für 5,- Euro) war ebenfalls zu empfehlen und bestens organisiert. Die musikalischen Abendveranstaltungen im Zelt waren professionell und wurden von den Seglern gut besucht. Die versprochenen Bemühungen des Ausrichters, den Segler wieder in den Mittelpunkt zu stellen, waren also zu spüren und hatten bereits deutliche Auswirkungen.
Aber dennoch wurde man das Gefühl nicht los, dass aus Sicht des Ausrichters die Sponsoren wichtiger sind als die Teilnehmer. Und die H-Boote — obwohl stärkste Klasse auf der Bahn — spielten irgendwie in den Medien im Vergleich zur Audi-Klasse B/One und dem Starboot keinerlei Rolle. Zu vermerken ist hier auch, dass das H-Boot ab 5 Windstären schneller ist als die B/One.
Die Kommunikation zwischen unserem Wettfahrtleiter und dem Regatta-Büro ließ auch zu Wünschen übrig, so dass deswegen beinahe eine gesegelte Wettfahrt annuliert wurde. Ansage der Wettfahrtleitung stimmte nicht mit dem offiziellen Aushang am notice-board überein! Insofern: Es wird wohl noch 2-3 Jahre dauern, bis die Segler wirklich wieder in den Mittelpunkt gerückt sind.
Prima war, dass die H-Boot-Klassenvereinigung am Donnerstag und Freitag zum gemeinsamen Grill- und Freibierabend eingeladen hatte. Hiermit war ein gemeinsamer Treffpunkt für die H-Boot-Segler festgelegt, der gerne und gut angenommen wurde. Vielen Dank hierfür insbesondere an Peter Nürnberger für die Organisation und die erfolgreiche "Verteidigung" der Treffen gegenüber etwas widerspenstigen VSaW-Funktionären.
Prima war auch, dass Thomas Kausen bei einer der Wettfahrten mit Starkwind auf der Zielkreuz segelnd einen in der Ostsee treibenden H-Boot Steuermann, der zuvor von seinem H-Boot bei Spinnaker-Sonnenschuss von Bord gefallen war und von seiner Restmannschaft nicht mehr aufgesammelt werden konnte, aufgenommen und gerettet hat und so ernstere Probleme vermieden werden konnten.
Aus noch mir unerfindlichen Gründen war ich mit meinem Team (ca. 300 kg) bei diesen Windverhältnissen von der Bootsgeschwindgeit her sehr schnell unterwegs, am letzten Tag bei 5 Windstärken sogar schneller als die Dänen, so dass wir einen letztlich ungefährdeten dritten Platz heraussegeln konnten.
Insofern für uns sicherlich als Resumme: Kiel 2013 war eine Reise wert!
Team GER 1226: Erich Offermanns, Vera Offermanns, Mona Offermanns, Karsten Klee