H-Boot Finale am Ammersee
Die Wetterprognosen versprachen viel Sonnenschein mit Temperaturen von über 25 Grad für das Wochenende. Das bedeutet am Ammersee im Glücksfall böiger Ostwind oder wenig Westwind und — wenn es ganz schlecht läuft - sehr früh aufstehen und bei Südwind regattieren.
12 H-Boot Crews hatten sich alleine schon wegen des weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannten Wildessens beim ausrichtenden Akademischen Segler-Verein am Ammersee eingefunden. Die Mannschaften von Thomas Kausen BYC , Jakob Elfinger DTYC und Peter Zauner aus Seeshaupt die Neu-H-Bootlerin Ewi Winkler vom MTV, 5 Boote vom HSC (Wig Kellner, Christoph Quinger, Roland Kirst, Jereon Biemanns, Martin Boschert) sowie 3 Boote vom DSC (Jens Portgorny, Christian Freund, Peter Teschemacher), stellten das Regattafeld. Leider in diesem Jahr ohne Boote vom Veranstalter und vom ASC. Als Favoriten ausgemacht wurden der Ranglisten-Erste, Thomas Kausen, Peter Zauner, Wig Kellner und Peter Teschemacher. Die letzten beiden hatten in der Woche davor im DSC die beiden ersten Plätze unter sich ausgemacht.
Aber ohne Fleiß kein Preis. Nach dem obligatorischen Weißwurstessen und der herzlichen Begrüßung durch Dr. Werner Wenzel und bevor man an Wildessen auch nur denken durfte, musste zuerst mal gesegelt werden — so sind nun mal die Regeln.
Der Wind kam und ging, um 11.00 liefen dann alle aus, Wettfahrtleiter Philipp Wenzel verlegte einige Male die Bahn, um dann gegen 13.00 doch einen Start zu wagen.
Thomas Kausen (mit Silke Poensgen und wieder mal mit Dirk Stadler) verschliefen beim Mittagsschlaf den Start und konnten erst nach der Luv-Tonne als das vor ihn liegende Flautenloch von hinten kurz mit Wind gefüllt wurde, wieder etwas an das Feld anschließen. Da der Wind immer löchriger und der Spikurs zum Topfschlagen wurde, hatte Wettfahrtleiter Wenzel ein Einsehen und baute an der Luv-Tonne ein Ziel auf, in das sich bis zum letztem Boot alle noch hinein hungern konnten. Jens Pokorny (mit Jörg Bleiholder und Fritjoff Gehrke), die oben am Fass noch geführt hatten, wurden kurz vor Ziel von Peter Zauner (mit Michael Lewerenz und Dominik Brunner) noch abgefangen. Wig Kellner mit seiner Crew Klaus Richter und Christoph Eberle belegten der 3.Platz vor Peter Techemacher, mit Sohn Uli und Sepp Hammerlindl. Der Wind war jetzt am ganzen See verschwunden und so war es klar, dass es am Samstag keine zweite Wettfahrt mehr geben würde. Der Wettfahrtleiter schickte die Boote zurück in den Hafen. Die Abendveranstaltung des ASV (wegen der eigentlich ja alle und noch viele Gäste gekommen waren) war wie immer perfekt und das Wildessen vom Feinsten. Während des Essens erfolgte zum des einem Leid des anderen Freud die Bekanntgabe der Auslaufbereitschaft. Um 10.00 Uhr also keine Südwindregatta mit Aufstehen vor 6.00!
Am Sonntag früh wehte ab 7.00 Uhr ein Westwind mit 4-5 Beaufort, der aber schon im Verlauf des Auslaufens deutlich nachließ. Um 11.00 wurde bei 2 Beaufort Südwind die 2. Wettfahrt gestartet, aber nach wenigen Minuten wieder abgeschlossen, da der Wind kurz einschlief, um dann auf Nord zu drehen. Nun pendelte der Wind zwischen NW und NO und legte sich zwischendrin auch mal ganz zum Schlafen. In der feuchtwarmen Luft lief dann noch ein Ammerseeboot an der allseits bekannten Untiefe mit dem großen Kreuz vor dem Rieder Eck auf Land auf. Die Mannschaft wollte am Kreuz (30 cm Wassertiefe) wohl eine Kerze für besseren Wind stiften. Um 11.30 gelang nach einem Massenfrühstart endlich ein Start. Aber irgendwie war es verhext. Schon vor dem Erreichen der Luvtonne war der Wind in einen tiefen Mittagsschlaf verfallen. Alle dachten an das Ende der Regatta und richteten die Schleppleinen her. Aber nicht so mit dieser Wettfahrtleitung. Die warteten und waren irgendwie überzeugt, dass da noch was kommt. Und wirklich: Um 14.15 starteten wir mit den verbliebenen Booten doch noch die 2. Wettfahrt. Hier ging es knapp zu und am Schluss hatte Peter Teschemacher die Nase knapp vorne vor Martin Boschert mit Alex Bichler vom HSC, Wig Kellner und Peter Zauner als 4.
Damit lautete das Endergebnis: Peter Teschemacher gewann punktgleich mit den Plätzen 4,1 vor Peter Zauner mit den Plätzen 1,4 das Finale. Dritter wurde Wig Kellner mit zwei 3. Plätzen.
Wir alle bedanken uns bei den Verantwortlichen des ASV für die gelungene Veranstaltung und versprechen, nächstes Jahr mit mindestens der gleichen Bootsanzahl wieder zu kommen.
Christoph Quinger HSC