Gastfreundschaft wiegt wenig Wind auf
Westdeutsche Meisterschaft 2014
Die Gastfreundschaft der einladenden Vereine tröstete über den schwachen und wechselhaften Wind bei der Westdeutschen Meisterschaft der H-Boote auf dem Edersee hinweg. Westdeutscher Meister wurde Gerhard Miethe vom Segelsportclub Rursee (SSCR).
Bereits am Freitagabend wurden die ersten Teilnehmer am Edersee herzlich willkommen geheißen. Zu Wasser ging es in einem E-Boot zur Segelsport-Gemeinschaft Edersee (SSGE). Dort warteten die Gastgeber mit einem herrlichen Steak-Gericht in toller Atmosphäre auf. Die Rückfahrt im Dunklen ohne Sicht war eine ganz eigene Erfahrung. Beim veranstaltenden Edertaler Segelverein (ESV ‘86) wartete ein Partyzelt und das ein oder andere Bier auf die schon anwesenden Regattateilnehmer. Dass der Abend für viele noch später wurde, muss wohl nicht extra erwähnt werden.
Nach dem gastfreundlichen Beginn der Westdeutschen Meisterschaft wurde es am Samstag sportlich. Allerdings stellte der stark drehenden Wind die Regattaleitung vor die Herausforderung, eine geeignete segelbare Regattabahn zu finden. Auf der Suche folgte die Flotte dem Startschiff kreuz und quer über den Edersee. Ganz neue und vielen Seglern unbekannte Bereiche des Sees wurden besucht. Die Motivation zu regattieren stieg so ins Unermessliche, dass die erste Wettfahrt mit einem Frühstart zahlreicher Teilnehmer und einem Gesamtrückruf begann. Der zweite Startversuch lief dann reibungslos.
Die entscheidende taktische Aufgabe war es, die richtige Seite des Sees zum Segeln zu wählen. In der ersten Wettfahrt gewann der Lokalmatador Oliver Draude (ESV ‘86) mit seiner Mannschaft vor den Crews um Gerhard Miethe (SSCR) und Thomas Sander vom Segel-Club Sorpesee Iserlohn (SCSI). Eine zweite Wettfahrt wurde zwar noch angeschossen, kam aber bei weiterhin drehendem und stark abnehmendem Wind nicht mehr zu Stande. Im Schlepp kehrte die Flotte in den Hafen zurück. Auch ein Hagelschauer konnte den Seglern die gute Stimmung nicht vermiesen, zumal ein selbstgemachtes, sehr leckeres Buffet – unter anderem mit Fisch und Fleisch vom Grill – den Abend beim ESV eröffnete. Eine fünfköpfige Band sorgte über mehrere Stunden für gut tanzbare Stimmungsmusik.
Da Kalli Draude als ehemaliger Vorsitzender und seine Frau über viele Jahre nicht nur die H-Boot Szene beim ESV geprägt haben sondern auch bei vielen anderen Anlässen bis heute die koordinierenden Fäden im Hintergrund in der Hand halten, dankten die Segler ihnen mit einem persönlichen Ständchen. Zur Aufführung kam „What a wonderful World“ von Louis Armstrong. Vielen Dank für das langjährige Engagement!
Am Sonntag konnte bei sich drehenden lauen Winden eine zweite Wettfahrt gefahren werde. Diese entschied Peter Späth vom Essener Turn- und Fechtklub (ETUF) vor Heinrich Hauer (ESV ‘86) und Gerhard Miethe (SSCR) für sich. Weitere Wettfahrten fanden ohne passenden Wind nicht mehr statt.
Westdeutscher Meister wurde mit fünf Punkten Gerhard Miethe vom SSSCR mit seiner Mannschaft Manuel Wettels und Hans-Joachim Buschmann. Punktgleich mit acht Punkten folgten drei Teilnehmer auf den Plätzen zwei bis vier. Auch Grund des besseren letzten Laufes erreichte Peter Späth vom ETUF mit seiner Mannschaft Dr. Kertin Späth und Pia Matscheroth-Brodwurm den zweiten Platz vor Oliver Draude vom gastgebenden ESV ’86 mit der Mannschaft Sven Dömges und Dr. Björn Geisler. Mit 11 Punkten wurden die Plätze fünf bis sieben von drei weiteren punktgleichen Teilnehmern belegt. Das enge Endergebnis sorgte noch einmal für Spannung bei den Teilnehmern und forderte die rechnerischen Fähigkeiten der Regattaleitung.
Markus Spiecker