Holländischer Meister zum Geburtstag
Zu einer der letzten Regatten es Saison trafen sich H-Boot-Segler aus Deutschland, Belgien und den Niederlanden vom 10. bis zum 12. Oktober an den Maasseen in Roermond. Eingeladen hatte die Roermondse Roei- en Zeilvereniging Maas en Roer (M & R) zur Internationalen Holländischen Meisterschaft der H-Boote – einer durchaus hochwertigen Meisterschaft, deren Ergebnisse mit zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2015 gewertet werden können. Welche hohe Wertschätzung diese Regatta in der deutschen H-Boot Szene erfährt mag man daran sehen, dass die Hälfte der Teilnehmer nicht nur von Rur- und Baldeneysee, sondern auch aus Bayern kam.
Der Empfang war für alle Teilnehmer niederländisch herzlich. Die Wettfahrten begannen Freitagmittag bei im Prinzip guten Segelbedingungen. Allerdings waren die Steuerleute durch häufige starke Dreher gefordert. Die erste Wettfahrt entschied Hans Peulen (M & R) vor Daniel Jonkmanns vom Aachener Boots-Club Rursee (ABC) und Holger Sueße vom Yachtclub Ruhrland Essen (YRCE) für sich. In der zweiten Wettfahrt konnte sich Stephan Dauber (ABC) vor Hans Peulen setzen. Holger Sueße überquerte wieder als Dritter die Ziellinie. Die dritte und letzte Wettfahrt am Freitag gewann erneut Hans Peulen. Den zweiten Platz ersegelte Peter Späth vom Essener Turn- und Fechtklub (ETUF) vor Gerhard Miethe vom Segelsportclub Rursee (SSCR), der den dritten Platz errang.
Nach Ende der Wettfahrten lud die holländische H-Boot Klassenvereinigung alle Teilnehmer zu einer Bootsfahrt auf der Maas ein. Der Sonnenuntergang sorgte für eine tolle Stimmung an Bord, zu der auch das reichhaltige und leckere Buffet beitrug. Die Segler saßen nach der Rückkehr noch lange zum gemütlichen Seglerhock im Clubhaus des M & R zusammen.
Am Samstag machte der Wind Pause. Obwohl die Segler geduldig warteten, wollte er kein segelbares Niveau erreichen. Die Wettfahrtleitung entschied souverän und richtig, die Flotte gar nicht erst aufs Wasser zu rufen. So nutzte man die Zeit kleinere Arbeiten an den Booten und zum Faulenzen. Am Abend wurde nach einem Buffet-Abendessen im Clubhaus des M & R noch lange und intensiv in den 60. Geburtstag von Hans Peulen hineingefeiert.
Am Sonntag war es zunächst unklar, ob gesegelt werden konnte. Es war eine Herausforderung für die Regattaleitung brauchbare Bahnen zu legen. Aber der Wind kehrte zurück und es konnten zwei Wettfahrten gefahren werden. Die Bedingungen glichen denen am Freitag. Die häufiger wechselnden Windrichtungen würfelten das Feld wiederholt durcheinander. Mal war der rechte Schenkel der Regattabahn vom Wind bevorteilt, mal war es der Linke. Teilnehmer, die sich an der Luv-Tonne für unterschiedliche Schenkel entschieden hatten, trafen an der Lee-Tonne wieder zusammen. An der Luv-Tonne waren sehr, sehr schnelle und präzise Spi-Manöver gefordert, da die Ablauftonne sehr dicht hinter der Luv-Tonne lag. Jeder Griff musste sitzen. Eine Crew schaffte es, ihren Spi innerhalb von fünf Sekunden nach Beginn des Manövers zum Stehen zu bringen. Wer das Manöver auf diesem Niveau durchführen konnte, hatte die Möglichkeit sich auf dem Spi-Kurs etwas abzusetzen.
Den vierten Lauf gewann erneut Hans Peulen vor Holger Sueße und Rainer Ochs (ABC). Der wechselhafte Wind machte nach dieser Wettfahrt eine Änderung der Bahn notwendig. Während die Regattaleitung die Tonnen verlegte, konnten sich die Teilnehmer über Provianttüten bei einem Versorgungsboot des Veranstalters verproviantieren. Die selbstgemachten Segeltuchtaschen enthielten Erfrischungsgetränke, Obst und Snacks als Energieschub für den Endspurt in der letzten Wettfahrt. Diese gewann Stephan Dauber vor Rainer Ochs und Paul Koopmann (M & R).
Internationaler holländischer Meister wurde damit an seinem 60. Geburtstag Hans Peulen (M & R). Den zweiten Platz in der Gesamtwertung ersegelte Stephan Dauber (ABC) vor seinem Vereinskollegen Rainer Ochs (ABC).
Markus Spiecker