Int. Österreichische Staatsmeisterschaft
Internationale Österreichische Staatsmeisterschaft der H-Boote - Spannende Wettkämpfe und Geselligkeit am Traunsee
Im Rahmen der Allianz Traunsee Woche fand vom 14. – 17. Mai die Internationale Österreichische Staatsmeisterschaft der H-Boote statt. 19 Boote aus Österreich und Deutschland rangen um Sieg und Titel. Der Titel des Österreichischen Staatsmeisters der H-Boote war laut Ausschreibung einer rein österreichischen Crew vorbehalten.
Die Metrologen ließen für die vier Regattatage schlechtes Wetter ohne Thermik befürchten und auch die Anreise bei strömendem Regen am Donnerstag wies in diese Richtung. Doch zum Glück kam es anders. Der Regen hörte bald auf und die Boote konnten im Trockenen aufgebaut werden. Einkranen und Vermessen erfolgten superschnell, wie es am Traunsee ja schon fast Tradition ist. Es waren ja auch nur wenige Boote, denn die ebenfalls bei der Traunsee Woche aktiven Piraten hatten ihre Europameisterschaft schon einige Tage vorher begonnen. Kurz wurde nach dem Kranen noch abgewartet bis ordentlicher Wind sich durchsetzte. Um 13 Uhr war es soweit. Es ging los zur ersten Wettfahrt. Wettfahrtleiter Uli Finckh hatte eine schöne Line für eine kurze Wettfahrt ausgelegt. Insgesamt konnten am ersten Tag bei zwei bis drei Beaufort mit zunehmender Tendenz drei schöne Wettfahrten gesegelt werden. Hätten es die Ausschreibungsbedingungen erlaubt, wäre sogar noch eine vierte Wettfahrt möglich gewesen.
Bereits in diesen drei Wettfahrten kristallisierte sich heraus, wer den Kampf an der Spitze unter sich ausmachen würde. Die Mannschaft von Peter Zauner aus dem Yachtclub Seeshaupt (YCSS / Starnberger See) und dem Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW / Berlin) führte am Abend in der Gesamtwertung vor der österreichischen Crew von Kurt Widhalm Jr. vom Sportverein Weyregg am Attersee (SVW-YS) und dem gastgebenden Segelclub Ebensee (SCE). An dritter Stelle beschloss das Team von Herrmann Deimling vom Segelclub Altmünster (SCA) - ebenfalls aus Österreich - den ersten Tag. Die Mannschaft um Widhalm Jr. machte mit zwei Siegen im ersten und zweiten Lauf deutlich, dass mit ihnen in dieser Regatta zu rechnen war.
Der erste Tag endete gemeinsam mit den Piraten. Zum Galadinner ihrer EM war auch die Flotte der H-Boote eingeladen. Ein erstklassiges und reichlich bemessenes Drei-Gänge-Menü wurde von einem aufmerksamen Service serviert und gab neue Kraft für die weiteren Wettkampftage.
Der zweite Regattatag brachte bei etwas schwächerem Wind mit zahlreichen Drehern zwei Wettfahrten. In ihnen konnte sich die Crew von Hermann Deimling (SCA) mit einem Sieg und einem zweiten Platz vor die anderen beiden Teams in der Spitzengruppe setzen. Abends fanden sich die Segler zum Seglerfest auf Schloß Ort zusammen.
Am dritten Tag war bei sehr leichtem Wind nur eine Wettfahrt möglich. Diese Entschied das H-Boot - Urgestein Dirk Stadler vom Segel- und Ruderclub Simsee (SRS) mit seinem Team für sich. Auf den Plätzen zwei und drei folgten in diesem Lauf Peter Zauner (YCSS) und Reinhard Kreuzer vom Gastgeberverein SCE. In den Kampf um den Gesamtsieg konnten Stadler und Kreuzer allerdings nicht mehr eingreifen. In der Wertung nach sechs Wettfahrten führte Zauner vor Deimling und Widhalm Jr. Ein gemeinsames Abendessen im Clubhaus des ausrichtenden SCE bei sehr guter Musik beschloss den Tag.
Der vierte und letzte Regattatag brachte in den abschließenden beiden Wettfahrten die Entscheidung. Bei der Möglichkeit eines Streichers lag für Zauner, Widhalm Jr. und auch Deimling der Gesamtsieg noch in Reichweite. Bei zunehmendem Wind gewann Kurt Widhalm Jr. vor Peter Zauner und Martin Seiter (SCE) die erste Wettfahrt. Herrmann Deimling segelte als fünfter durchs Ziel. Im Gesamtklassement bleib es spannend. Zeuner hielt sich weiterhin an der Spitze, aber die beiden österreichischen Teams folgten noch in Schlagentfernung. Viele Mannschaften wechselten zwischen den Läufen auf Grund des mit drei bis vier Beaufort wehenden und stark auffrischenden Windes die Segel von einem Leichtwindtuch auf Medium. Die letzte Wettfahrt gewann mit Dirk Stadler (SRS) einer der erfahrensten Segler im Feld vor Zauner und Widhalm Jr.
Gesamtsieger wurde bei einem Streicher mit fünf zweiten Plätzen, einem dritten und einem vierten Platz die Mannschaft von Peter Zauner (YCSS). Den zweiten Platz ersegelte Kurt Widhalmn Jr. (SVW-YS). Als bestplatziertes Boot mit rein österreichischer Crew wurde er mit dem Titel des Österreichischen Staatsmeisters der H-Boote 2015 ausgezeichnet. Auf dem dritten Platz komplettiert Hermann Deimling (SCA) das Spitzentrio der Regatta. Dritter in der Wertung zum Österreichischen Staatsmeister wurde Reinhard Kreutzer (SCE).
Zufrieden zeigte sich der Veranstalter SCE über die Tatsache, dass alle 8 Wettfahrten trotz schlechtem Wetter absolviert werden konnten und immerhin 7 Teams aus Deutschland den Weg an den Traunsee gefunden hatten. Ein gemeinsamer Abend mit den Teilnehmern der Europameisterschaft der Piraten sorgte für klassenübergreifende Begegnungen. Viele Bekanntschaften konnten ausgebaut werden, da manche Pirat-Segler auch bei den H-Booten aktiv sind – sei es als Steuermann oder als Vorschoter. Alle Teilnehmer waren von der souveränen Wettfahrtleitung durch Uli Finkh und der Gastfreundschaft am Traunsee begeistert.
Markus Spiecker