Segeln unter Schloß Waldeck
Flottenmeisterschaft Edersee
Die Flottenmeisterschaft der H-Boote auf dem Edersee - gleichzeitig der zweite Lauf zur Hessenmeisterschaft - begann bei 27 Grad uns Sonne mit besten Windverhältnissen. Das wollte zunächst niemand glauben. Beim Frühstück fiel der Blick noch auf eine spiegelglatte Wasseroberfläche. Auch zur angekündigten Auslaufbereitschaft hatte sich das noch nicht geändert. Doch der Wettfahrtleiter vom ausrichtenden Segelsport-Gemeinschaft Edersee (SSGE) war zuversichtlich. Recht hatte er. Pünktlich um 13 Uhr kam Wind auf, der im weiteren Verlauf des Tages mindestens mit 1 Beaufort blies und in Böen bis zu 5 Windstärken auffrischte.
Gesegelt wurde im Waldecker Becken zu Füßen von Burg Waldeck. Das ist für viele Segler das beste Segelrevier auf dem Edersee. In der ersten der vier ausgeschriebenen Wettfahrten setzte Thomas Sander vom Segelclub Sorpesee Iserlohn (SCSI) mit seinem ersten Platz bereits ein Zeichen. Auf dem zweiten Platz folgte Guido Kalbe vom Segel-Club Edersee (SCE). Den dritten Platz errang Björn Wendel von der RCO. Er kam von der Schlei und hatte damit sicherlich die weiteste Anreise.
Auch in der zweiten Wettfahrt gewann Thomas Sander (SCSI), dieses Mal vor Oliver Draude vom Edertaler Segelverein (ESV) auf dem zweiten und erneut Björn Wendel (RCO) auf dem dritten Platz. Wie in allen Wettfahrten gab es auch in diesem zweiten Lauf Böen und Dreher. Grade beim Setzen der Spinnacker führte das zu spannenden und auch für die Zuschauer an Land spektakulären Manövern.
Mit dem Sieg in der dritten Wettfahrt komplettierte Thomas Sander (SCSI) seinen Hattrick. Den zweiten Platz ersegelte Peter Späth vom Essener Turn- und Fechtclub (ETUF) vor Oliver Draude (ESV). Eigentlich wäre nun der Regattatag beendet gewesen. Die abschließende vierte Wettfahrt war für den Sonntag geplant. Doch der Wind war eigentlich noch viel zu gut um die Segel schon einzurollen. Daher beschloss die Wettfahrtleitung nach Rücksprache mit den Teilnehmern, die letzte Wettfahrt auch noch am Samstag zu segeln. Björn Wendel (RCO) gewann vor Heinrich Huer (ESV) und Oliver Draude (ESV).
Am Abend stärkten sich die Teilnehmer bei hervorragenden Rumpsteaks in der Gastronomie des SSGE. Da am Sonntag keine Wettfahrten mehr gesegelt werden mussten, konnte am Samstag auch noch etwas intensiver gefeiert werden. Die Seglerfete verlagerte sich nach einer Weile per Boot zum ESV, wo das Bettenlager eigerichtet worden war. Deutlich nach Mitternacht fanden die letzten Segler den Weg in die Kojen.
Am Sonntagmorgen erwies sich die Entscheidung für eine vierte Wettfahrt am Samstag als goldrichtig. Absolute Windstille begrüßte die Regattateilnehmer. So konnten die auswärtigen Teilnehmer ohne Stress ihre Boote auskranen und entspannt die Heimreise antreten.
Gesamtsieger wurde mit drei ersten Plätzen Thomas Sander (SCSI) vor Björn Winkel (RCO) und Oliver Draude (ESV). Der Kampf um die Plätze blieb bis zum Ende spannend. So fiel der Gesamtzweite erst auf dem letzten Schenkel der letzten Wettfahrt durch ein missglücktes Spi-Manöver auf den vierten Platz zurück.
Im Rückblick ein auf einen Tag komprimiertes , spannendes Regattawochenende beim SCSI. Auch die Anreise von der Schlei hatte sich gelohnt. Neben dem sportlichen Wettkampf lockt auch die Geselligkeit unter Gleichgesinnten und die Gastfreundschaft der örtlichen Vereine für zukünftige Veranstaltungen auf den Edersee.
Text: Markus Spiecker
Fotos: Paul Völlmecke