Ein traumhafter Segeltag
Horst Nebel Preis
Unsere „Helden“ von der Weltmeisterschaft am Gardasee, herzlichen Glückwunsch an Dirk Stadler (Vize-Weltmeister), Peter Zauner (7. Platz) und Robert Huber (10. Platz), waren noch nicht wieder zurück, um bei einer weiteren Starkwindregatta mit dabei zu sein.
Diese sollte am vergangenen Wochenende (25. + 26.07.15) im DTYC, beim Horst-Nebel Preis der
H-Boote sein. Der Wetterdienst kündigte für Samstag eine Sturmfront mit 4 Bft und Sturmböen mit bis zu 7 Bft an. Und der Wetterdienst hatte (ausnahmsweise) Recht behalten.
Wir starteten am Samstag um ca. 13.00h bei 22 Knoten, hatten beim ersten Downwind bereits 27 Knoten und im Zieleinlauf bis zu 35 Knoten, relativ konstant aus West. Die allgemeine Wetterlage war eher grau und kühl. Dafür versöhnte der Starnberger See mit 24 Grad Wärme, falls es einen frieren sollte.
Bei 37 gemeldeten Booten hatten sich bereits im Hafen etliche Crews entschieden, die Wind- und Wetterverhältnisse nicht heraus zu fordern und lieber an Land zu bleiben. Respekt an alle Segler, die sich für das „schmerzliche“ Zusehen entschieden hatten. Es ist allen definitiv nicht leicht gefallen und verdient absolute Anerkennung.
Die willigen Regattasegler machten sich Wind- und Wetterfest und gingen aufs Wasser. Beim Auslaufen waren bereits gute 4 Bft im Weitsee zu spüren, mit deutlichen Drückern. Die Besonderheit an diesem Tag war, dass es sehr viel Wind gab und die Sturmwarnung den ganzen Tag auf Vorwarnung lief. Das hieß, dass wir tatsächlich einen traumhaften Segeltag bei herausfordernden Bedingungen genießen durften.
Natürlich hat alles immer zwei Seiten und war nicht für jedes Boot eine machbare Aufgabe. Gerissene Fallen, kaputte Spi´s, ein lädierter Kopf (gute Besserung Wilfried), ein Wespenstich mit allergischer Reaktion (gute Besserung an die Schweizer), ein gerissenes Vorstag und diverse Sonnenschüsse (mit und ohne Spi) waren die eine Variante. Die andere Seite lautete: Wow, genial, eine echte Herausforderung, ein satter Wind, eine starke Regatta, ein traumhafter Segeltag und Downwindkurse ohne Spi. Somit kein Risiko und mehr als Rumpfgeschwindigkeit geht nicht.
Nachdem bis zum Ende der ersten Wettfahrt der Wind immer stärker wurde (35 Bft) und das Sturmtief seinen Höhepunkt noch nicht erreicht hatte, entschied unser Wettfahrtleiter Anderl Listl zunächst alle Boote in den Hafen segeln zu lassen. Wir warteten dort ca. 1 Stunde bis das Windmittel wieder runter ging und wir zur zweiten Wettfahrt ausliefen. Die Entscheidung war richtig und die Sturmausläufer normalisierten sich. Die zweite Wettfahrt, mittlerweile bei 3-4 Bft, verlief normal und konnte gut gesegelt werden.
Am Sonntag ist außer einem lauen Lüftchen kein segelbarer Wind auf dem See zu erkennen gewesen,
so dass es bei den beiden Samstagläufen geblieben ist. Sieger wurde, wie am Wochenende davor, Sven Holzer und seine Crew aus Konstanz. Punktgleich auf den zweiten Platz kam Kristin Wagner aus dem DTYC, vor Peter Teschemacher aus dem DSC. Auf den Plätzen 4 und 5 folgten die Teams um Michael Gebhard und Florian Lindner aus dem BYC.
Vielen Dank an die Wettfahrtleitung, für ein engagiertes und umsichtiges Regattawochenende. Es war ein tolles Erlebnis und eine launige und sehr persönliche Preisverleihung.
Florian Lindner