Elfi Pokal
Der karibische Sommer der letzten Wochen hatte sich am Freitag mit einem kurzen und heftigen Gewitter verabschiedet und die segeltaugliche Wetterlage für das Wochenende nachhaltig beruhigt.
Die Wetterdienste kündigten für Samstag und Sonntag nur mäßige Leichtwinde aus Nord-West, ca. 18 Grad Außentemperatur und eine hohe Regenwahrscheinlichkeit im Laufe des Nachmittages an.
Am Samstagvormittag schickte uns Wettfahrtleiter Ewald Köstler in Richtung Leoni, um für den Fall des eintreffenden Windes direkt vor Ort zu sein. Die Idee war gut, nur der Wind wollte nicht mitspielen. Das war zunächst schade für den Sportsgeist, aber gut für ein entspannendes Flautenbier.
Ein Schlauchboot der Wettfahrtleitung, kurzfristig bestückt mit kleinen alkoholischen und nicht-alkoholischen Durstlöschern, versorgte (fast) alle H-Boot – Crews mit einer willkommenen Abwechslung. Sie war sehr schnell vergriffen und reichte fast für alle. Es war eine spontane und unvorbereitete Aktion, mit dem das begrenzte Flaschendepot unseres Casinos erleichtert wurde. Wenige Crews und die Wettfahrtleitung gingen leider leer aus. Wir bitten um Nachsicht.
Im Laufe des Nachmittages sah es so aus, wie wenn tatsächlich segelbarer Wind kommte sollte.
Die Wettfahrtleitung beeilte sich mit ihren Vorbereitungen, der Parcour war gesetzt und das erste Signal gegeben. Ein diszipliniertes H-Boot - Feld von 54 Schiffen versuchte sein Glück.
Die ersten Boote hatten die Luvfässer erreicht und bereits den Spi gezogen, als uns der Wind wieder komplett verließ und jegliche Regattahoffnungen für diesen Tag aushauchte. Um so amüsanter waren die „Szenen“ bei totaler Flaute am ersten Fass. Man(n) „reklamierte“ bei Spiegelsee seine Innenpositionen, bezeugte gegenseitige Bojenberührungen und forderte Wiedergutmachung ein. Die Momente waren absolut amüsant und bühnenreif. Unser Wettfahrtleiter sorgte in diesem Moment mit seiner Entscheidung „N über H“ für Applaus und Erlösung. Der erste „Vorhang“ war gefallen.
Dafür kündigte sich im Südwesten schon der zweite Vorhang an, dieses Mal aber in Form eines sehr weißen Regen-Vorhanges. Er kam langsam und ohne wirklichen Wind, dafür warm und richtig nass.
Die letzten Boote, noch nicht am Haken des Schlepps (die Verzögerungen waren sehr unglücklich und werden kurzfristig optimiert - versprochen!), bekamen die Front in vollem Ausmaß ab. Wohl dem der eine regentaugliche Kleidung hatte. Schuhe waren dabei völlig „überbewertet“, das Wasser hätte nicht ablaufen können.
Auf der Bayerischen-Terrasse wartete für Alle das Freibier und die optischen Vorboten zum gemeinsamen Abendessen. Unser Casino-Team um Ulli Scholz und Johannes Meyer hatte sich mächtig ins Zeug gelegt und ist einmal mehr ihrem hervorragenden Ruf gerecht geworden. Tolles Ambiente, ein Buffet mit unzähligen Vorspeisenvariationen, Wiener Schnitzel, Renken- und Saiblingsfilet, Steinpilzravioli und zu guter Letzt ein klassischer und geeister Kaiserschmarrn hatte keine Wünsche offen gelassen. Wir wurden mit sprichwörtlichen Gaumenfreuden verwöhnt.
Das waren die besten Voraussetzungen für einen geselligen, gut gelaunten, stimmungsvollen, relaxten und wunderbaren Elfi-Pokal Abend im Bayerischen Yacht Club. Herzlichen Dank unserem Casino-Team – bitte macht so weiter.
Der Sonntag begann wettermäßig ähnlich, wie der Samstag aufhörte. Nieselregen verlängerte die Auslaufbereitschaft von 10 Uhr auf 11 Uhr und alle konnten in Ruhe frühstücken. Nachdem der Regen aufhörte und ein leichter Wind einsetzte schickte uns die Wettfahrtleitung wieder auf´s Wasser. Eine ähnlich schwierige Windlage wie am Samstag, mit West – Nord-West, sollte einen Startversuch vor der Votivkapelle möglich machen. Die Startkreuz war okay, die Luvfässer unter Land eine Herausforderung, die abgekürzte Wettfahrt sorgte für Erleichterung und das erste Race war im Kasten. Eine kurze Wartezeit, ein leicht angepasster Parcour und die zweite Wettfahrt war gestartet und nach überschaubarer Zeit wieder im Ziel. Die Flagge „L“ wurde nicht gesetzt und so konnten alle mit einer guten Nordbrise nach Hause segeln. Bei diesen Bedingungen zwei einigermaßen vernünftige Wettfahrten zusammen zu bekommen, war eine echte Herausforderung. Vielen Dank an unsere Wettfahrtleitung um Ewald Köstler. Ich glaube, es hätte keiner mit ihm tauschen wollen!
Und wie sollte es anders sein? Am Schluss waren wieder die „üblichen Verdächtigen“ vorne.
Erster wurde unser Lokalmatador aus Feldafing, Walter Pulz (FSV), mit Bernd und Severin Krüger (beide BYC), vor Prof. Johannes Gauwerky, Christopher Nordhoff und Elfi Stenger (alle MYC). Den Dritten belegte Knut und Sabine Viehweger mit Jutta Eick (alle YCL / Yacht Club Loerick). Die Teams um Dirk Stadler (SRS), Peter Zauner (YCSS), unsere Schweizer um Adi Gerlach (YCRo), Robert Huber (DTYC), Kicker Schäfer (BYC), Andreas Kunze (MYC) und Micki Liebl (MYC), komplettierten die ersten 10 Platzierungen. Die besten Segler aus dem BYC waren Kicker Schäfer (8), Michael Gebhard (13) und Wilfried Wittig (16).
In diesem Jahr wurde erstmals ein Sonderpreis für den oder die schnellste Vorschoterin „unter 30 Jahren“ vergeben. Die Flotte des BYC möchte damit die jüngere Generation fördern und noch stärker für die H-Boot – Szene gewinnen. Schnellster Vorschoter „unter 30“ wurde Severin Krüger (BYC) auf dem 1. Platz, der eine junge und sportliche Armbanduhr in Empfang nehmen durfte. Vielen Dank an Juwelier Fridrich aus München, für die spontane Bereitstellung unseres Sonderpreises.
17.08.2015, Florian Lindner