WDM: Spannende Wettfahrten bei schwachen Winden
Mit einer konstanten Leistung gelang es Gerhard Miethe vom Segelsportclub Rursee (SSCR) auf dem Rursee seinen im Vorjahr errungenen Titel als Westdeutscher Meister zu verteidigen. Zudem wurde er mit dem Erfolg in dieser Regatta auch Landesmeister NRW der H-Boote.
Schwacher, aber segelbarer Wind begrüßte die H-Boot-Segler am Abend des 18. September beim Yacht Club Rursee zur Westdeutschen Meisterschaft der H--Boote und zur Landesmeisterschaft NRW in dieser Bootsklasse. Kulinarisch wurde der Begrüßungsabend von Hamburgern in King Size-Größe bestimmt – die passende Grundlage für spannende Wettfahrten und große Vorsätze für den nächsten Tag.
Die Erste Wettfahrt begann am 19. September bei zwei bis drei Windstärken. Rainer Ochs vom Aachener Boots-Club Rursee (ABC) konnte sie vor seinen Clubkollegen Daniel Jonkmanns (ABC) und Erich Offermanns (ABC), dem Sechstplatzierten bei der kürzlich auf dem Gardasee ausgesegelten Weltmeisterschaft, für sich entscheiden.
Auch beim zweiten Lauf bliesen noch zwei bis drei Windstärken, die allerdings auf westliche Richtung gedreht hatten. Dadurch war es notwendig eine andere Bahn auf dem Rursee auszulegen. Gerhard Miethe (SSCR) gelang es, sich auf der letzten Kreuz sich an die Spitze des Feldes zu setzen und den Sieg nach Hause zu fahren. Zweiter wurde Rainer Ochs (ABC) vor Erich Offermanns (ABC) erneut auf dem dritten Platz. Damit führte nach der zweiten Wettfahrt Ochs in der Gesamtwertung vor Miethe auf dem zweiten und Offermanns auch dem dritten Platz.
Der Jahreszeit entsprechend wurde in der folgenden einstündigen Pause ein Imbiss mit Leberkäse gereicht. Frisch gestärkt ging es wieder aufs Wasser, doch leider hatten sich wohl nur die Segler gestärkt, während der Wind auf ein bis zwei Beaufort abflaute. Dennoch wurde die dritte Wettfahrt gestartet. Sie brachte spannende Matches zwischen einzelnen Teilnehmern und eine sehr knappe Entscheidung. Sie fiel erst auf den letzten Metern. Erst zehn Meter vor dem Ziel gelang es Gerhard Miethe, den zu diesem Zeitpunkt führenden Erich Offermanns zu überholen. In diesem Lauf siegte Miethe (SSCR) vor Offermanns (ABC) und Matthias Claßen vom Segelclub Jülich (SCJ).
Ein sehr schönes Festessen mit großem Buffet brachte neue Kräfte und große Vorsätze für den neuen Tag. Leider hatte wohl niemand Rasmus informiert denn ein spiegelglatter See begrüßte die Flotte zum Frühstück. Trotz mehrerer Versuche kam keine weitere Wettfahrt mehr zustande. Damit verteidigte Gerhard Miethe (SSCR) den Titel des Westdeutschen Meisters der H-Boote und errang den Titel des NRW-Meisters der H-Boote – ein vom SV NRW vergebener Titel. Zweiter wurde ein Lokalmatador Erich Offermanns vom ABC. Mit einer konstanten Leistung segelte Stephan Dauber (ABC) fast unbemerkt auf den dritten Platz der Gesamtwirkung. Trotz einer seiner Spitzenpositionen in allen Läufen, konnte Reiner Ochs nicht mehr in das Geschehen eingreifen. Ihm war leider in der dritten Wettfahrt ein Frühstart unterlaufen, der ihm 17 Punkte brachte und ihn so auf den fünften Rang der Gesamtwertung stürzen ließ.
"Die Organisation an Land war perfekt" und "Die Regattaleitung hat das Beste aus den gegebenen Wetterverhältnissen gemacht" bestätigten mehrere Teilnehmer der Regatta. Es war allerdings schade, dass nur 16 Boote an der Regatta teilnahmen und andere westdeutsche Gewässer, wie z.B. der Baldeneysee mit seiner eigentlich zahlreichen H-Boot Flotte, nicht auf dem Rursee vertreten war. Hier mag die Terminierung eine Woche nach der Deutschen Meisterschaft am Chiemsee und eine Woche vor der Flottenmeisterschaft auf dem Baldeneysee in Essen, die Ursache sein. Für 2016 hoffen alle Beteiligten wieder auf ein stärkeres Feld.
Der Dank des Verfassers gilt Gerhard Miethe und Rainer Ochs, die für Interviews als Basis für diesen Bericht zur Verfügung gestanden haben.
Markus Spieker