Spannende Wettfahrten und enge Entscheidungen auf dem Weg zum Flottenmeister
Flottenmeisterschaft Baldeneysee
Ein seltenes Seglerglück auf dem Baldeneysee: Sonne und gleichzeitig segelbarer Wind. Dass die Windrichtung am Samstag nur Straßenbahnfahren ohne Spi-Kurs zuließ, war dabei ein eher unwesentliches Manko. Auf Einladung des Yachtclub Ruhrland Essen (YRCE) kamen 10 H-Boot-Crews zur traditionellen Flottenmeisterschaft auf dem Baldeneysee zusammen.
Das Regattawochenende begann zunächst mit einer Startverschiebung. Eine richtige Entscheidung der souveränen Wettfahrtleitung, denn der zunächst sehr schwache Wind frischte auf. Die erste Wettfahrt entschied die Crew von Gerhard Miethe vom Segelsportclub Rursee (SSCR) mit deutlichem Vorsprung für sich. Auf dem zweiten Platz folgte Wolfgang Pressburger vom Essener Yachtclub (EYC) vor Christoph Zander vom Essener Turn- und Fechtklub (ETUF). Nachdem alle H-Boote und die parallel regattierenden Folkeboote durch das Ziel gegangen waren, wurde zügig die zweite Wettfahrt gestartet. Auch in diesem Lauf machte es die Windrichtung kaum sinnvoll den Spi zu setzen. Dieses Mal gelang es der Crew von Christoph Zander (ETUF) einen Vorsprung herauszufahren und ins Ziel zu bringen. Den zweiten Platz errang Gerhard Miethe (SSCR) vor Hans-Walter Fink vom gastgebenden YCRE. In der Gesamtwertung lag am Abend des ersten Wettbewerbstages der Westdeutsche Meister Gerhard Miethe (SSCR) vor Christoph Zander (ETUF) und Hans-Walter Fink (YCRE).
Nach einem gewohnt leckeren Regattaessen klang der erste Tag des Wettbewerbs auf der Wiese des YCRE bei bester Stimmung aus. Noch lange genossen die Segler den spätsommerlichen Sonnenuntergang und ließen die Wettfahrten des Tages noch einmal Revue passieren oder tauschten Seglerlatein über die Wettbewerbe des Sommers aus.
Der zweite Wettkampftag begann mit absoluter Windstille und einer Startverschiebung. In mehreren Schlepps wurden die Teilnehmer jedoch schon mal ins Startgebiet gezogen. Dort setzte sich schnell Wind durch, der im Vergleich zum Vortag etwas gedreht hatte und so auch Spi-Kurse ermöglichte.
Die erste Wettfahrt des zweiten Tages entwickelte sich zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen der drei in der Gesamtwertung führenden Boote. Mehrfach wechselte die Führung. Christoph Zander (ETUF) konnte sich auf der Zielkreuz um eine Bootslänge absetzen und gewann die Wettfahrt. Hans-Walter Fink (YCRE) und Gerhard Miethe (SSCR) blieben dagegen bis zur Ziellinie Bugspitze an Bugspitze. Auf dem Wasser war nicht zu entscheiden, wer die entscheidenden Millimeter Vorsprung erringen konnte. Vom Zielschiff war jedoch ersichtlich, dass Hans-Walter Fink (YCRE) die (Boots)Nase vorne hatte und somit auf den zweiten Platz fuhr.
Da die Wetterbedingungen eine vierte Wettfahrt möglich machten, stand den Seglern ein Streicher zur Verfügung. Somit war es für die drei führenden Boote mit fünf, sechs und neun Punkten noch möglich im letzten Lauf den Gesamtsieg einzufahren. Der Sieger des letzten Laufes wurde Hans-Walter Fink (YCRE). Gerhard Miethe (SSCR) erreichte den zweiten Platz vor Christoph Zander (ETUF) auf dem dritten Platz.
In der Gesamtwertung wurde Christoph Zander mit der Mannschaft Melina Dinter und Dennis Wipprecht (alle ETUF) Sieger und damit Flottenmeister der H-Boote am Baldeneysee. Punktgleich auf dem zweiten Platz folgte Gerhard Miethe mit der Mannschaft Christof Siemer (beide SSCR) und Markus Richard Spiecker (ETUF). Während Zander mit zwei ersten und einem dritten Platz fünf Punkte erreichte, ersegelte Miethe die fünf Punkte mit einem ersten und zwei zweiten Plätzen. Der dritte Platz ging an Hans-Walter Fink mit der Mannschaft Alex Bösken und Aaron Berger (alle YCRE).
Die Regattaorganisation und das „Drumherum“ ließen wie beim YCRE üblich keinen Wunsch offen. Alle Teilnehmer hätten gerne noch mehr H-Boote am Start gesehen. Es bleibt die Hoffnung, dass sich bei der nächsten Flottenmeisterschaft wieder eine größere H-Boot Flotte auf dem Baldeneysee zusammen findet.
Markus Richard Spiecker