Westdeutsche Meisterschaft 2016
Gerhard Miethe zum dritten Mal in Folge Westdeutscher Meister
Segeln bei bestem Aprilwetter stand in diesem Jahr für die Teilnehmer an der Westdeutschen Meisterschaft der H-Boote auf dem Programm. Auf dem Sorpesee erfreuten Regen, Schnee und Hagel die Wettkämpfer, aber es war auch windig und das ist ja das wichtigste. Alles andere ist eine Kleidungsfrage.
Auf Einladung des Segel-Club Sorpesee Iserlohn (SSCI) wurde die Westdeutsche Meisterschaft der H-Boote gemeinsam mit der Regatta um die Iserlohner Glasenuhr ausgetragen. Zudem waren noch Sprinta Sport und Varainta für eigene Klassenregatten auf der Regattabahn. Es war also etwas los auf dem Wasser.
15 Mannschaften aus allen Westrevieren waren der Einladung gefolgt. „Eine echte Westdeutsche Meisterschaft mit Teilnehmern aus allen Revieren der Region“, freuten sich mehrere Teilnehmer. Die Rahmenbedingungen waren typisch für die Jahreszeit. Nord-Nordwestlicher Wind der Stärke 3 mit Böen bis 5-6 Beaufort. Der veranstaltende SSCI hatte eine zur Windrichtung passenden, fairen Kurs gelegt.
Sechs Wettfahrten mit einem Streicher waren ausgeschrieben. Am Samstagmittag ging es los. Durch ein sehr nervöses Feld kam es zu mehreren Frühstarts, worauf die Regattaleitung bei dieser ersten und dann auch allen weiteren Wettfahrten unter Black Flag starten ließ. In der ersten Wettfahrt gelang Thomas Sander (SCSI) ein unangefochtener Start-Ziel-Sieg. Auf dem zweiten Platz folgte Gerhard Miethe vom Segelsortclub Rursee (SSCR). Erich Offermanns vom Aachener Bootsclub Rursee (ABC) ersegelte den dritten Platz. Das Feld segelte konstant, dicht zusammen. Ab der zweiten Position kam es während der Wettfahrt zu spannenden, häufigen Positionswechseln.
Während der folgenden zweiten Wettfahrt wurde der Wind böiger. Das hatte noch spannendere Kämpfe um die Positionen zur Folge. Leider war ein H-Boot in eine Kollision mit einer Sprinta Sport verwickelt, was beim H-Boot zu einem Mastbruch führte. In dieser Wettfahrt gelang Gerhard Miethe (SSCR) der Sieg. Zweiter wurde Jürgen Bärwind vom gastgebenden SCSI vor Hans-Walter Fink vom Yachtclub Ruhrland Essen (YCRE).
Ein heftiger Verlauf der dritten Wettfahrt kündigte sich schon am Start an. Eine schwarze Wolkenwand mit entsprechender Starkwindböe zog über das Startfeld. In aussichtsreicher Luv-Position kollidierten drei H-Boote – zum Glück ohne gravierende Schäden – weil dem am meisten luvwärts liegenden Boot die Schauerböe in der Startvorbereitung die Fock back schlug.
Nach dem Start fuhr Gerhard Miethe (SSCR) dem restlichen Feld zu einem Start-Ziel-Sieg davon. Hans-Walter Fink (YCRE) folge auf dem zweiten Platz vor Andrè Houben (ABC) auf dem dritten Platz. Damit entete der Regattatag auf dem Wasser. Gerhard Miethe (SSCR) hatte sich mit einem Polster von 7 Punkten auf den zweiten Platz beste Voraussetzungen für den Sonntag geschaffen.
Zunächst folgte jedoch der gesellige Teil im Clubhaus. Abgetrocknet und in geheizten Räumlichkeiten schmeckte den Teilnehmern das Festmacherbier schon wieder. Das vom Cateringservice eines SCSI-Mitgliedes gelieferte Buffet bot Köstlichkeiten aus der Region und ließ keine Wünsche offen. Wie in der H-Boot-Klasse üblich, wurde der Abend gemütlich und noch etwas länger.
Am Sonntag war um 10 Uhr Startbereitschaft, aber da der Wind quer über den See wehte, konnte kein meisterschaftswürdiger Kurs gelegt werden. Startverschiebung. Die Flotte beobachte aus dem Clubhaus das Aprilwetter mit Sturm- und Hagelböen, während der Wettfahrtleiter immer wieder hinaus fuhr um Wind aus der passenden Richtung zu suchen. Leider blieb die Suche ohne Erfolg, sodass die Regatta um 13:30 Uhr ohne weitere Wettfahrt abgeschossen wurde.
Gesamtsieger und damit Westdeutscher Meister wurde mit zwei ersten und einem zweiten Platz der an diesem Wochenende dominierend segelnde Gerhard Miethe (SSCR). Er konnte den Titel bereits zum dritten Mal in Folge erringen. Mit einem zweiten, einem dritten und einem sechsten Platz folgte Hans-Walter Fink (YCRE) auf dem zweiten Rang der Gesamtwertung. Thomas Sander vom gastgebenden SCSI machte das Podium als Gesamtdritter mit einem ersten, einem vierten und einem siebten Platz komplett.
Trotz des der Jahreszeit entsprechenden Wetters und der talsperrentypischen Winddreher war es eine schöne Regatta, welche die meisten Teilnehmer zufrieden stellte.
Der Autor dankt Thomas Sander für die Informationen zu diesem Artikel.
Markus Spiecker