Österreichische Staatsmeisterschaften 2016
Christian Spießberger wird Österreichischer Staatsmeister – Peter Teschemacher gewinnt die Regatta
Österreichische Staatsmeisterschaften 2016:
Christian Spießberger wird Österreichischer Staatsmeister –
Peter Teschemacher gewinnt die Regatta
Auf neuem Revier mit neuem Ausrichter wurde in diesem Jahr die Österreichische Staatsmeisterschaft ausgetragen. Der Segelclub Kammersee (SCK) lud zur Meisterschaftsregatta für die H-Boote und die Solinge. Der übliche Ausrichter vom Edensee erholte sich noch von der Shark-Weltmeisterschaft und der Soling-Europameisterschaft zwischen dem 30. April und dem 10. Mai. Die 21 Teilnehmer bei den H-Booten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz waren sich nach dem Wochenende einig: der Kammersee war eine sehr gelungene Ausweichadresse.
Seglerisch bot der Wettergott alles, was das Regattasegeln spannend macht. Zwischen Sonne und Starkregen, zwischen Taktieren bei Schwachwind und Extrem-Hängen in der Böe war alles dabei. In Böen auf dem Spi-Kurs mussten sogar vereinzelt die Spi-Schoten losgeworfen werden, um Schlimmeres zu verhindern.
Die Regatta begann am ersten Tag des Pfingstwochenendes mit drei Wettfahrten bei gutem südlichen Wind. Die erste Wettfahrt gewann Peter Teschemacher vom Diessener-Segel-Club (DSC) vor dem Weltmeisterschaftsdritten von 2002 Christian Spießberger vom Segelclub Altmünster (SCA) und Stefan Freitag vom Segel-Club Saar e.V.
Der gute Regattawind ließ in der zweiten Wettfahrt etwas nach. Thilo Beuster von der SG Scharmützelsee (SGS) überquerte in diesem Lauf als erster die Ziellinie, vor Hans Schibany (SCA) und Robert Huber vom Touring Yacht Club (DTYC). Im dritten Lauf des Tages hatte der Vorjahressieger Peter Zauner vom Yacht-Club Seeshaupt (YCSS) die Bootsnase vorne vor Christian Spießberger (SGA) und Peter Teschemacher (DSC).
Das Segleressen am Samstagabend setzte Maßstäbe. Nach einer leckeren Cremesuppe, stärkten sich die Segler an Kalbsbäckchen, die durchweg sehr gelobt wurden. Noch lange saßen alle Segler (H-Boot und Soling) bei geselligem Klönschnack beisammen.
Während am ersten Wettkampftag die linke Seeseite vom eher südwestlichen Wind bevorzugt wurde, konnten die Segler sich am Sonntag auf beiden Seeseiten nach vorne fahren. Der Wind pendelte zwischen Südwest und Nordwest. Dementsprechend waren die Läufe in ihren Ergebnissen bis zum letzten Moment offen. Eine Führung nach dem Start im dicht beieinander segelnden Feld, hatte meist auf der zweiten Kreuz keinen Bestand mehr. Führungen und Positionen wechselten häufig. Es lohnte sich immer noch einmal anzugreifen und um eine Position weiter vorne im Feld zu kämpfen.
Die insgesamt vierte Wettfahrt gewann Sven Holzer vom Segler Verein Staad (SVS) vor den Teams Teschemacher und Beuster. Im fünften Lauf konnte Thilo Beuster (SGS) zum zweiten Mal an diesem Pfingstwochenende eine Wettfahrt für sich entscheiden. Ihm folgten Peter Zauner (YCSS) und Peter Teschemacher (DSC). Es wurde deutlich, dass Zauner und Teschemacher bei den finalen Positionen ein Wörtchen mitzureden haben würden. Im sechsten Lauf der Staatsmeisterschaft überquerte Teschemacher (DSC) vor Spießberger (SCA) und Zauner (YCSS) die Ziellinie.
Damit war die Entscheidung gefallen, denn die für Pfingstmontag geplanten Wettfahrten wurden auf Grund ständig drehender Winde von der Wettfahrtleitung unter Georg Schöffmann nach mehreren Versuchen nicht mehr gestartet.
Die Regatten der Österreichischen Staatsmeisterschaften 2016 gewann die Crew um Peter Teschemacher (DCS) vor der Mannschaft des Vorjahressiegers Peter Zauner (YCSS). Die Position des Regattadritten und den Titel des Österreichischen Staatsmeisters sicherten sich Christian Spießberger (SCA) und Crew.
Unterschiedliche Windrichtungen und Stärken sorgten bei der Österreichischen Staatsmeiterschaft 2016 für spannende Wettfahrten mit häufigen Führungswechseln. So lagen der Regattazweite und
–dritte nur einen Punkt auseinander. Der souveräne Sieger konnte sich mit fünf Punkten Vorsprung auf den zweiten Platz absetzen.
Welche Bedeutung die Regatta für die Teilnehmer hat demonstrierte ein Segler, der eine Diskussion mit seinem Großbaum kurz vor Beginn der ersten Wettfahrt mit einer Platzwunde beendete, diese im nahegelegenen Krankenhaus nähen ließ, pünktlich zur dritten Wettfahrt wieder an der Startlinie war und in der Gesamtwertung mit einem sechsten, zwei siebten und einem achten Platz noch in die Top Ten segelte. Respekt!
Vielen Dank an Peter Zauner und Gottlieb Pesendorfer für die Interviews als Basis zu diesem Artikel.
Markus Spiecker