Horst Nebel-Preis
Im Vergleich zum Vorjahr verschonte uns Rasmus diesmal vor allzu heftigen Wind- böen und grenzwertigen Spinnakermanövern. Stattdessen überraschte er uns mit leichten Winden aus südlicher Richtung. Ein Wetterphänomen, welches zu der Tageszeit weder üblich noch von einschlägigen Wind- und Wetterexperten vorher- gesagt wurde. In Insiderkreisen sprach man von Thermikeinfluss, hervorgerufen durch den „sommerlichen“ Schneefall in den Alpen ab 1800 Höhenmetern. „Versuchen wir’s trotzdem“, sagte sich die Wettfahrtleitung und machte sich an, das Best- mögliche aus der Situation herauszuholen.
Nach einer schmackhaften Weißwurst-Stärkung nebst gähriger Spülung begann der samstägliche Regattatag mit einer ausgedehnten Wartesession im Hafen des DTYC. Wie aus dem Nichts frohlockte ein plötzlich auftretender leichter Südwind in den Nachmittagsstunden zum Auslaufen. Ungestüm vor kollektiver Segelfreude ging es an den ersten Start. Allgemeiner Rückruf und Setzen der Flagge U. Den Adrenalin- schub wieder unter Kontrolle ging es dann endlich beim 2. Startversuch auf die Piste. Und es folgte für einige Segler die Ernüchterung. Trotz scheinbarer Gleichmäßigkeit zeigte der pendelnde Wind seine Tücken. Schwer kalkulierbare Dreher trennten schnell die Spreu vom Weizen. Wahrscheinlich durch eine Schneeschmelze hervor- gerufen ließ der Südwind nach Deutung des Wettfahrtleiters immer mehr nach und man entschloss sich, den Wettfahrttag mit einem schmackhaften Abendessen auf der Clubterasse zu beenden.
Der Sonntag begann wie üblich. Sehnsüchtig ausharrend auf den einsetzenden Wind konnte die Terrasse wieder einmal mit ihren Qualitäten als Meetingpoint in bester Lage punkten. Unermüdlich vom Wettfahrtleiter zum Durchhalten stimuliert ergab sich nach einigen Weißbierrunden endlich die Möglichkeit, das 2. Rennen auf dem Wasser anzugehen. Gleiches Spiel wie am Vortag. Frühstart und danach Flagge U. Ein plötzlicher Linksdreher kurz vor dem Start machte denselben für den Pulk am PinEnd zu einem Lotteriespiel. Einige hatten Glück – andere weniger. Schnell zog sich das Feld bei leicht linkslastigem Wind auseinander. Beim Start ausgebremste Segler hatten ihre finale Position somit recht frühzeitig eingelogt und bis zum Ziel- einlauf sicher verteidigt. Leider ließ das definierte Zeitlimit eine weitere 3. Wettfahrt trotz optimaler Windbedingungen nicht zu, so dass nach zwei schwierigen Rennen das letztjährige Siegerteam um Steuermann Sven Holzer den Horst Nebel-Pokal in Empfang nehmen konnte.
Gratulation für die Sieger, ein Dankeschön für die Rundum-Versorgung an Land und ein fettes Ausrufezeichen für das zahlreiche Mitmachen der DTYC Segler, die mit ihrer Präsenz eigentlich den Teampreis verdient hätten (10 der 30 gestarteten H-Boote waren vom DTYC). Wow!
Thomas Loewen, GER 1718