Alpenpokal 2016
Stelldichein der deutschen H-Boote auf dem Gardasee
24 Crews aus Deutschland und eine aus Italien fanden in diesem Jahr den Weg zum Gardasee. Zwischen dem 28. und 30. Juli wurde dort der Alpenpokal 2016 ausgesegelt. Veranstalter war wie immer die Deutsche H-Boot Klassenvereinigung, welche bei der Durchführung auf die Unterstützung durch die ortsansässige Fraglia Vela Malcesine vertraute.
Gleich am Donnerstag ging es los. Nach Steuermannsbesprechung und einem stärkenden Begrüßungsbuffet ging es schon aufs Wasser. Zwei Wettfahrten wurden bei guten Windverhältnissen noch am Donnerstag gefahren. Beide konnte Sven Holzer vom Segler-Verein Staad (SVS) für sich entscheiden. Ein starker Auftakt! In der ersten Wettfahrt folgten ihm Thilo Beuster von der SG Scharmützelsee (SGS) und Peter Zauner vom Yacht-Club Seeshaupt (SCS) auf den Plätzen. In der zweiten Wettfahrt ersegelte der zweimalige Weltmeister in der Melges 24 Flavio Favini aus Italien den zweiten Platz vor Peter Teschemacher vom Diessener Segel-Club (DSC).
Freitagmorgen ging es früh weiter. Bereits um 9 Uhr liefen die Ragattateilnehmer aus. Zu dieser gänzlich unitalienischen Zeit war es schwierig vorher ein Frühstück zu bekommen. Doch starker Nordwind lockte aufs Wasser. Noch vor dem Mittag konnten zwei weitere Läufe gesegelt werden. Der erste Sieg des Tages ging an Flavio Favini vor Thilo Beuster (SGS) und Knut Viehweger vom Yachtclub Lörick (YCL). In der zweiten Wettfahrt gewann Helmut Elsner vom Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) vor Micki Libl vom Münchner Yacht-Club (MYC) und Robert Huber vom Deutschen Touring Yacht-Club (DTYC). Die zahlreichen unterschiedlichen Segler auf den Spitzenplätzen der einzelnen Läufe machten deutlich, dass viele Teilnehmer das Leistungsniveau haben, bei dieser anspruchsvollen Regatta mithalten zu können. Immerhin ist der Alpenpokal nach den Weltmeisterschaften und den nationalen Meisterschaften die ranghöchste Regatta der H-Boot Klasse. Bei der dritten Wettfahrt am Freitagnachmittag ersegelte Thilo Beuster (SGS) den Sieg, gefolgt von Thomas Kausen vom Berliner Yacht Club (BYC) und Sven Holzer (SVS). Damit hatten Holzer und Beuster sich bereits in drei Läufen jeweils in die Top 3 gesegelt. Gute Voraussetzungen für den Abschlusstag.
Am Samstag lief die Regattaflotte zu noch fast nachtschlafener Zeit schon um 7 Uhr aus. Zunächst sah es nach totaler Flaute aus, aber dann entwickelte sich ein sehr guter Vento zwischen 3 und 4 Beaufort. In Böen und unter der Felswand war es vielleicht auch ein bisschen mehr. Die erste Wettfahrt gewann Flavio Favini vor dem mehrfachen Vize-Weltmeister im H-Boot Dirk Stadler vom Segel- und Ruderklub Simsee (SRS)und Thomas Kausen (BYC). Für die zweite Wettfahrt ließ der Vento leider nach. Es gewann Dirk Stadler (SRS). Auf den zweiten Platz segelte Robert Huber (DTYC) vor Helmut Elsner (VSaW). Nach der Mittaqgspause wurde nachmittags der entscheidende achte Lauf gestartet. Für diesen war der Kurs direkt in der Bucht vor dem Hafen ausgelegt. Dadurch fuhr man dicht unter Land und musste ganz genau auf Winddreher und Abdeckungen achten. Das Spiel mit dem Wind beherrschte Flavion Favini in diesem Lauf am besten und segelte zu seinem dritten Sieg des Wochenendes. Zweiter wurde Dirk Stadler (SRS). Knut Viehweger (YCL) erreichte den dritten Platz.
Da der Alpenpokal mit zwei Streichern gesegelt wird, um den Vento-unerfahrenen Seglern einen Ausgleich zu ermöglichen, wurden sechs Läufe gewertet. Flavio Favini gewann den Alpenpokal mit klarem Vorsprung vor Sven Holzer vom Segler-Verein Staad (SVS). Dritter wurde Thilo Beuster von der SG Scharmützelsee (SGS).
Beim Alpenpokal 2016 war für jeden etwas dabei. Im Vergleich zu anderen Jahren blies eher wenig Wind, aber es konnten acht einwandfreie Wettfahrten gesegelt werden.
Der Autor dankt Peter Zauner für die diesem Artikel zu Grunde liegenden Informationen.
Markus Spiecker