Norddeutsche Meisterschaft
Schwacher Wind und Holsteinische Gastfreundschaft
Fünf bis sieben Windstärken versprach der Wetterbericht noch wenige Tage vor der Norddeutschen Meisterschaft. Wetterbedingungen, bei denen man schon überlegt, ob man mit einem H-Boot auf der Schlei Regatta segeln möchte. Doch es kam anders. Es bliesen drei Windstärken aus südlicher Richtung bei bestem Spätsommerwetter. Durchaus gute Regattabedingungen für die 21 Teilnehmer, in diesem Jahr nur aus Deutschland. Die dänischen Freunde fehlten, weil zeitgleich ein bedeutende H-Boot Regatta in Dänemark stattfand.
Nach dem hervorragend organisierten Einkranen und Schleppen der Boote an die Stege bot der Begrüßungsabend am Freitag Gelegenheit neue Bekanntschaften zu schließen und alte Freundschaften wieder aufzufrischen. Am Samstag ging es dann bei strahlendem Wetter auf die Bahn.
Nach 45 bis 60 Minuten Segelzeit war das Regattagebiet auf der Breite vor Arnis erreicht. Der leichte Südwind blies recht streifig, sodass ein sehr aufmerksames Segeln gefragt war. Den ersten Lauf gewann Thilo Beuster von der Seglergemeinschaft Scharmützelsee (SGS) aus Bad Saarow. Ihm folgten Silke Kinner vom Verein Berliner Segler(VBS) und Michael Leuenberg vom Segel-Club Aegir (SCA)auch aus Berlin auf den Plätzen zwei und drei.
Der schwache Wind verhinderte, dass einzelne Segler die Regatta dominierten. Das Feld segelte einerseits sehr auseinandergezogen, sodass vereinzelt der falsche Eindruck von Überrundungen entstand. Andererseits war es bei so manchem Tonnenmanöver regattatypisch doch recht eng. So wurde die Reihenfolge des Regattafeldes immer wieder durcheinander gewürfelt. Kleinere Konflikte wurden direkt auf der Regattabahn geregelt. Nach den neusten Regattaregeln wurden gelegentliche Frühstarts durch einen Sammelrückruf per Flagge „Uniform“ geahndet, nach dem alle Teilnehmer erneut starten durften.
In der zweiten Wettfahrt hatte Bernd Zimmermann vom Tegeler Segel-Club (TSC) die Bootsnase vorn. Den zweiten Platz ersegelte Michael Leuenberg (SCA) vor Philipp Ulherr vom Chiemsee Yacht-Club (CYC) auf dem dritten Platz.
Die dritte Wettfahrt ersegelte Altmeister Thomas Kausen vom Verein Seglerhaus am Wannsee (VSaW) den ersten Platz. Auf dem zweiten Platz landete Knut Viehweger vom Yachtclub Lörick (YCL). Der mehrfache Vize-Weltmeister Dirk Stadler vom Segel- und Ruderclub Simsee (SRS) segelte auf den dritten Platz.
Die einlaufende Regattaflotte wurde am Steg bereits mit frisch gezapftem Einlaufbier erwartet, dem recht schnell die traditionell ausgesprochen leckeren Fischbrötchen zur ersten Stärkung folgten. Am Abend fanden sich die Segler zu einem sehr gelungenen Segleressen zusammen. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Band „Gangway“ bis weit in den späteren Abend hinein.
Am zweiten Regattatag folgten noch zwei Wettfahrten bei unveränderten Wetterbedingungen. Philipp Ulherr (CYC) wurde der erste Sieger des Tages vor Michael Leuenberg (SCA) und Bernd Zimmermann (TSC). Die insgesamt fünfte und letzte Wettfahrt gewann Michael Leuenberg (SCA). Thilo Beuster (SGS) folgte auf dem zweiten und Silke Kinner (VBS) auf dem dritten Platz.
Gesamtsieger und damit Norddeutscher Meister 2016 wurde Michael Leuenberg (SCA) mit den Crewmitgliedern Horst Schulz und Jens Kal. Den zweiten Platz in der Gesamtwertung errang Philipp Ulherr (CYC) Mit Jutta Eick und Stefan Freitag. Auf den insgesamt dritten Rang segelte Thilo Beuster (SGS) mit Frank Weinert und Wolfgang Karg.
Alle Teilnehmer äußerten sich begeistert über die hervorragende Gastfreundschaft und perfekte Organisation an Land und auf dem Wasser durch Kai Spranger und sein Team sowie die Wettfahrtleitung um Walter Sperlich. Nach einer Stärkung mit diversen Salaten und Würstchen am Sonntagabend, nahmen die auswärtigen Segler mit ihren Gespannen noch am Abend oder im Verlauf des Montags wieder Kurs auf die heimatlichen Reviere.
Der Autor dankt Knut Viehweger für die Informationen zu dieser Regatta und Frank Germighausen für die zur Verfügung gestellten Fotos.
Markus Spiecker