H-Boot Regatta Bregenz
Heißes Segel-Duell vor schneebedeckten Gipfeln
Zum dritten Mal lud der Yacht Club Bregenz zur H-Boot Regatta Bregenz an das österreichische Ufer des Bodensees. Nach der rheinischen Definition von Tradition und Brauchtum ist die Veranstaltung damit nicht nur in die Reihe der Traditionsveranstaltungen aufgerückt, sondern gilt schon als Brauchtum („Einmal ist keinmal, zweimal ist Tradition, dreimal ist Brauchtum!“). Vielleicht lag es an der frühen Terminierung am 22. und 23. April, dass nur neun Crews den Weg zu diesem Saisonauftakt der H-Boot Flotte in den süddeutschen Revieren nach Bregenz fanden und somit leider keine Rangliste zustande kam. Aber so ist es nun mal: je früher der Saisonauftakt, umso besser und wer bei diesem nicht dabei war hat etwas verpasst.
Bei herrlichem Frühlingswetter wehte ein konstanter Leichtwind von ungefähr zwei Beaufort und ermöglichte faire Segelbedingungen. Zwei Wettfahrten wurden am Samstag ausgetragen. Die übrigen beiden folgten am Sonntag. Alle Wettfahrten wurden unterhalb des Pfänders – mit 1.064 Metern der höchste Berg am Bodensee – ausgetragen. Eine einmalige Segelkulisse: Regattieren bei bestem Wetter vor frühlingsgrünen Bergwiesen und -wäldern, die Ende April nach oben hin noch in schneebedeckte Hänge übergehen.
In der ersten Wettfahrt zeigte sich schon, dass die Regatta ein enger Kampf zwischen Sven Holzer vom Seglerverein Staad (SVS), Friedrich Hauger vom Deutschen Touring Yacht-Club (DTYC) und Gerhard Fuchs vom Bodensee-Yacht-Club Überlingen (BYCÜ) werden würde. Holzer (SVS) errang den Sieg, während Hauger (DTYC) auf den zweiten und Fuchs (BYCÜ) auf den dritten Platz segelte. Auch die zweite Wettfahrt entschied Holzer (SVS) für sich. Der zweite und dritte Rang waren dieses Mal getauscht: Fuchs (BYACÜ) auf dem zweiten Platz und Hauger (DTYC) als Dritter. Damit hatte Sven Holzer am Ende des ersten Wettkampftages mit seinen beiden Siegen zwar einen Vorsprung von vier Punkten herausgefahren, aber es war noch Nichts entschieden.
Auch am Sonntag begrüßten beste Leichtwind-Segelbedingungen die Teilnehmer. Bei der insgesamt dritten Wettfahrt gewann erneut Sven Holzer (SVS) vor Gerhard Fuchs (BYCÜ) und Friedrich Hauger (DTYC). Damit war der Gesamtsieg für Sven Holzer (SVS) mit drei ersten Plätzen entscheiden. Er entschied sich, die vierte Wettfahrt als Streicher zu nehmen und startete nicht mehr. Die abschließende vierte Wettfahrt gewann Friedrich Hauger (DTYC) vor Jörg Bleiholder vom Diessener Segel-Club (DSC). Den dritten Platz in diesem Lauf ersegelte Denise Wiedmaier vom Segelclub Hallwil (SCH) aus der Schweiz.
Auch wenn die Platzierungen nach den vier Läufen recht deutlich zu sein scheinen, so gingen doch heiße aber stets faire Duelle zwischen Holzer, Fuchs und Hauger voraus. Es gab häufig spannende Positionskämpfe. Nach eigenen Worten musste sich Sven Holzer trotz seiner drei Siege sehr anstrengen.
Die Wettfahrten wurden durch ein tolles Rahmenprogram im gastgebenden Yacht Club Bregenz (YCB) umrahmt. Dessen Gastfreundschaft kann nur wärmstens empfohlen werden. Eine tolle Clubanlage mit Kranmöglichkeit und sehr nettem Hafenmeister. Übernachtungsmöglichkeiten gab es für Regattateilnehmer und Schlachtenbummler in zahlreichen örtlichen Hotels. Eine Übernachtung im Jugendraum des YCB ist jedoch auch möglich. Clubmitglieder sorgen als Betreiber der Clubgastronomie für schmackhaftes und reichhaltiges Essen mit täglich neuer Tageskarte.
Auch für Begleiter ist die Teilnahme an der H-Boot Regatta Bregenz immer eine Reise wert. Da Bregenz der Einstieg zum Bregenzer Wald ist, bieten sich Wanderungen, Radtouren und ähnliche Naturerlebnisse als Alternative zum Beobachten der Regatta an.
Auf ein Neues im Frühjahr 2018!
Der Autor dankt Sven Holzer für seine Eindrücke von der Regatta.
Markus Spiecker