Eine Regatta mit zwei Trophäen
Westdeutsche Meisterschaft und Möhne-Schäkel
Auf Einladung des Yachtclub Westfalia Arnsberg (YCWA) wurde die Westdeutsche Meisterschaft der H-Boote am 13. und 14. Mai auf dem Möhnesee ausgetragen. In der gleichen Regatta segelte man um den Möhne-Schäkel. Westdeutscher Meister im H-Boot wurde Knut Viehweger vom Yachtclub Lörick (YCL). Den Möhne-Schäkel konnte der ehemalige Weltmeister Hans Peulen von der Roermondse Roei- en Zeilvereniging Maar & Roer (M&R) aus den Niederlanden verteidigen.
Frühsommerliches Wetter begrüßte 13 H-Boot Crews aus Deutschland und den Niederlanden an der Möhne. Es waren fast alle Westdeutschen Segelreviere vertreten. Zudem waren Crews unter anderem von der Schlei und aus Berlin angereist. Wind mit 2 bis 3 Beaufort aus westlichen Richtungen versprach beste Segelverhältnisse. Ausgeschrieben waren vier Wettfahrten mit einem Streicher.
Am ersten Wettkampftag wurden zwei Wettfahrten mit je drei Runden auf einem up-and-down Kurs gesegelt. Die erste Wettfahrt entschied Alt-Weltmeister Hans Peulen (M&R) für sich vor Dr. Johannes Teiser vom gastgebenden YCWA auf dem zweiten, Erwin Billig von der Deutschen Zwölfer Vereinigung (D12V) auf dem dritten und Gerhard Miethe vom Segelsportclub Rursee (SSCR) auf dem vierten Platz. In der zweiten Wettfahrt gab es zwei Frühstarts, die einen Gesamtrückruf und einem Einzelrückruf notwendig machten. Es gewann Teiser (YCWA) vor Peulen (M&R), Knut Viehweger vom Yachtclub Lörick (YCL) und Peter Späth vom Essener Turn- und Fechtclub (ETUF).
Der Wind war für die Regattateilnehmer am Regattasamstag schwer einzuschätzen, da er durch einige in der Nähe des Sees vorüberziehende Gewitterzellen ziemlich unberechenbar wurde. Wie es ein sehr erfahrener Segler formulierte: „Ich habe den See heute nicht verstanden.“
Trotz der nur dreizehn gemeldeten Boote bestätigte sich bereits am ersten Tag die erwartete hohe Leistungsdichte der Teilnehmer. Immerhin segelte ein ehemaliger Weltmeister und der amtierende Westdeutsche Meister in der Regattaflotte. Zudem war mehr als die Hälfte Segler in der ersten Hälfte der aktuellen H-Boot Rangliste platziert, davon vier in den Top 20.
Das Regattaessen und die anschließende Fete zeigte einmal mehr, dass die H-Boot Flotte nicht nur segeln, sondern auch feiern kann. Es dauerte in bester Geselligkeit und Laune bis weit nach Mitternacht.
Natürlich waren alle Segler dennoch am Sonntag um 11 Uhr startbereit. Mangels Wind wurde der Start jedoch um eine Stunde auf 12 Uhr verschoben. Bis dahin setzte sich erneut ein westlicher Wind mit zwei bis drei Beaufort durch – dieses Mal ohne die Beeinflussung durch Gewitterzellen.
Hans Peulen (M&R) sicherte sich in der dritten Wettfahrt erneut den Sieg. Auf den zweiten Platz segelte Knut Viehweger (YCL). Dritter wurde Gerhard Miethe (SSCR). Den vierten Platz errang Erwin Billig (D12V). Der gute Wind erlaubte auch eine abschließende vierte Wettfahrt. Sieger wurde Silke Kinner vom Verband Brandenburgischer Segler (VBS) vor Knut Viehweger (YCL), Hans Peulen (M&R) und Gerhard Miethe (SSCR).
Gesamtsieger und damit Gewinner des Möhne-Schäkels war Hans Peulen (M&R).Auf den insgesamt zweiten Platz segelte Knut Viehweger (YCL). Gesamt dritter wurde Dr. Johannes Teiser (YCWA). Da die Westdeutsche Meisterschaft nicht als Internationale Meisterschaft ausgeschrieben war, sah hier das Ranking etwas anders aus: Westdeutscher Meister wurde Knut Viehweger (YCL) vor Dr. Johannes Teiser (YCWA) und Gerhard Miethe (SSCR).
Lokale und auswärtige Crews waren von der Veranstaltung begeistert. Auch die Schlachtenbummler kamen auf ihre Kosten, da das Tor direkt vor der Steganlage des gastgebenden Yachtclub Westfalia Arnsberg gelegt werden konnte. Viele der Teilnehmer versprachen sich ein Wiedersehen bei Hollandia Trophy am Wochenende des 24. Juni in Alkmaar. Dem Revier und der H-Boot Flotte Möhnesee bleibt zu wünschen, dass bei der nächsten H-Boot Regatta wieder mehr Crews den Weg an die Möhne finden.
Da der Möhne-Schäkel im Wechsel mit dem Gold Cup ausgetragen wird, findet er das nächste Mal 2019 statt. Die Flotte Möhnesee freut sich auf viele Teilnehmer beim Gold Cup 2018.
Der Autor dankt Gert-Oliver Dreckmann für die Informationen als Basis zu diesem Artikel.
Markus Spiecker