Int. Österreichische Meisterschaft
Spannung bis zum letzten Lauf
In diesem Jahr hatte der Segelclub Ebensee (SCE) zur Internationalen Österreichischen Meisterschaft geladen. 21 Crews aus Deutschland und Österreich waren der Einladung an den Traunsee gefolgt. Auf dem Wasser herrschte eigentlich lebhafter Betrieb, denn die Meisterschaft wurde im Rahmen der Traunseewoche ausgetragen. Der erste Tag war jedoch ein Urlaubstag, da bei sehr schönem Wetter leider kein segelbarer Wind blies.
Der zweite Wettkampftag begann mit einem Sieg von Peter Zauner vom Yacht-Club Seeshaupt (YCSS) vor Philipp Ullherr vom Chiemsee Yacht Club (CYC) und dem Präsidenten der Österreichischen H-Boot Klassenvereinigung Gottlieb Pesendorfer vom gastgebenden SCE.
Der Wind setzte sich im Laufe des Tages mehr und mehr durch. Auch im zweiten Lauf herrschten gute Bedingungen. Es gewann Gottlieb Pesendorfer (SCE) vor Hermann Deimling vom Segelclub Altmünster (SCA) und Philipp Ullherr (CYC). Den dritten Lauf entschied Altmeister Dirk Stadler vom Segel- und Ruderclub Simsee (SRS) bei stark drehenden Winden für sich. Ihm folgte Christian Spießberger (SCA) auf dem zweiten und Peter Nürnberger von der Segler-Gemeinschaft Scharmützelsee (SGS) auf dem dritten Platz. Das Verlegen der Startlinie auf Grund der Winddreher war nicht so einfach zu bewerkstelligen, wie auf anderen Gewässern. Der Traunsee ist doch um einiges tiefer. Da setzt man eine Boje nicht mal eben schnell um. So verursachten die Winddreher einige Startabbrüche.
Damit waren am ersten Tag mit Wettfahrten sieben verschiedene Crews auf das Podium gesegelt. In der Gesamtwertung führte Gottlieb Pesendorfer (SCE) vor Peter Nürnberger (SGS). Auf dem dritten Platz lag Dirk Stadler (SRS) verfolgt vom punktgleichen Philipp Ullherr (CYC). Auch an den Folgetagen versprach es bei dieser Leistungsdichte spannend zu werden.
Am dritten Tag blies ein guter Wind und ermöglichte vier Wettfahrten. Deren Ergebnisse würfelten die Platzierungen kräftig durcheinander. Peter Zauner (YCSS) konnte an seinen Sieg im ersten Lauf des Vortages anknüpfen. Er ersegelte jeden Platz von eins bis vier je einmal. Einige Segler, die am Vortag nicht zum Zuge kamen, segelten am zweiten Tag mit Wettfahrten auf das Podium. So errang Knut Viehweger vom Yachtclub Lörick (YCL) hinter dem Sieger Peter Zauner (YCSS) einen zweiten Platz im ersten Lauf des Tages, gefolgt von Robert Huber vom Deutschen Touring Yacht-Club (DTYC).
Den zweiten und dritten Lauf des Tages gewann jeweils Christian Spießberger (SCA). Im zweiten Lauf folgen ihm Hermann Deimling (SCA) und Philipp Ullherr (CYC). Im dritten Lauf waren es Peter Zauner (YCSS) und Hermann Deimling (SCA). Der Sieg im letzten Lauf des Tages ging an Hermann Deimling (SCA), der so an diesem Tag alle drei Podiumsplätze ausprobierte. Zweiter wurde zum Tagesabschluss Christian Spießberger (SCA) vor dem Dritten Peter Zauner (YCSS).
Damit war die Bühne vorbereitet für einen spannenden letzten Lauf am letzten Wettkampftag. Im Classement führte an diesem Abend Peter Zauner (YCSS) mit einem hauchdünnen Vorsprung von einem Punkt vor Christian Spießberger (SCA). Auch Herman Deimling (SCA) und Peter Nürnberger (SGS) konnten noch mit um den Sieg segeln. Entschieden war noch nichts.
Der Wind am Abschlusstag war herrlich und wehte perfekt für einen fairen Entscheidungslauf. Peter Zauner (YCSS) setzte sich mit seinem dritten Laufsieg während dieser Meisterschaft klar an die Spitze. Christian Spießberger (SCA) segelte nach spannendem Fight auf den zweiten Platz. Dritter wurde Martin Köhle (CYC).
Gesamtsieger der Regatta wurde nach einem Streicher mit einem Punkt Vorsprung Peter Zauner (YCSS). Zweiter und als bestes Boot mit rein österreichischer Crew Internationaler Österreichischer Meister 2017 wurde Christian Spießberger (SCA). Dritter der Gesamtwertung wurde Hermann Deimling (SCA).
Insgesamt war die Internationale Österreichische Meisterschaft 2017 eine sehr spannende Regatta. Fast jeder einzelne Lauf brachte Positionswechsel in der Gesamtwertung. Es wurde rasant bis dicht unter das Hochufer gesegelt. Die Landnähe verlangte präzise und entschlossene Wenden. Dabei ging dann auch schon mal ein Vorschoter über Bord.
Das Rahmenprogramm lies keine Wünsche offen – egal ob gemütlich informell in den Räumlichkeiten des SCE oder beim offiziellen Seglerfest der Traunseewoche in Tracht auf Schloss Orth. Dort empfing ein tolles Buffet und Live-Musik im Innenhof des Schlosses die Segler.
Mit Dank an die Organisatoren und die Regattaleitung nahmen alle Teilnehmer wieder Kurs auf die Heimat. Allgemein freute man sich auf die Neuauflage 2018.
Der Autor dankt Peter Zauner für die Informationen zu diesem Artikel.
Markus Spiecker