Holland Trophy
Die Herausforderung Starkwindsegeln
Mit ehrgeizigen Vorsätzen waren die 24 H-Boot Crews nach Alkmaar zur Holland Trophy gekommen. Es versprach ein gutes Segelwochenende zu werden. Wind war in ausreichender Stärke vorhergesagt. Als es am Samstag an den Start gehen sollte, schien es aber doch zu viel des Guten zu sein. Der Wind pfiff mit 7 Beaufort über das Alkmaader Meer und frischte in Böen auch schon mal auf 8 Beaufort auf. Die Flotte stach dennoch in See und bereitete sich auf die Wettfahrt vor. Der Startversuch endete mit einem Gesamtrückruf. In einer der Böen wurde das gut auf dem See verankerte Startschiff losgerissen und begann zu vertreiben. Darauf entschied die Wettfahrtleitung zur Sicherheit aller auf allgemeinen Rückruf und die Absage aller weiteren Wettfahrten des Tages.
Am Samstagabend brachen alle zu dem bei der Holland Trophy schon traditionellen Ausflug auf. Gesellig ging es mit einem Plattboden-Boot aufs Wasser. Zwischenstation wurde bei einem anderen Verein gemacht. Trotz der sehr guten Rockmusik bei einer dort veranstalteten Privatfeier, wollten die H-Bootler die Fete nicht stören und setzten nach kurzem Aufenthalt den Kurs auf Heimat.
Um noch vier Wettfahrten zu ermöglichen, verlegte die Wettfahrtleitung das 1. Anküdigungssignal um eine Stunde nach vorn und verkürzte die Target-Time der Läufe auf 30 Minuten. Der Start erfolgte bei vier bis fünf Windstärken. Den ersten Lauf gewann Hans Peulen von der gastgebenden Alkmaarsche Roei- en Zeilvereeniging (ARZV), gefolgt von seinem Vereinskollegen Marc Prins (AZRV) und Gerhard Miethe vom Segelsportclub Rursee (SSCR). Beim einen oder anderen war das Rigg für Starkwindsituationen getrimmt. Erstaunlicherweise half das bei dieser Regatta nicht wirklich, sodass einige Segler nach dem ersten Lauf wieder auf die Normaleinstellung zurück trimmten.
Auch den zweiten Lauf gewann Hans Peulen (ARZV). Zweiter wurde Christoph Zander vom Essener Turn- und Fechtklub (ETUF). Dritter wurde Mark Neelemann von der Koninklijke Watersport-Vereeniging 'Loosdrecht' (KWVL). Christiaan Klinkenberg vom ARZV wurde Erster im Dritten Lauf. Christoph Zander (ETUF) kam als zweiter ins Ziel, gefolgt von Gerhard Miethe (SSCR) auf dem dritten Platz.
Der Wind frischte inzwischen auf fünf bis sechs Windstärken auf — in Böen auch bis zu sieben Beaufort. Der vierte Lauf wurde nochmals spannend. Hans Peulen (ARZV) fuhr seinen dritten Sieg des Tages ein. Mark Neelmann (KWVL) errang den zweiten Patz. Dritter wurde Stephan Dauber vom Aachener Boots-Club Rursee (ABC).
Souveräner Gesamtsieger wurde Hans Peulen (AZRV). Mit deutlichem Abstand folgt ihm Christoph Zander (ETUF) auf dem zweiten Platz der Gesamtwertung. Dritter wurde der amtierende Westdeutsche Meister Gerhard Miethe (SSCR).
Die Holland Trophy war in 2017 eine Starkwindregatta, die den Steuerleuten und Crews alles abverlangte. Nach Jahren mit Flaute oder Schwachwind zur Regatta, war das eine spannende Herausforderung.
Organisatoren, Klubmitgliedern des AZRV und der Wettfahrtleitung gilt der Dank aller für Organisation und Durchführung der Regatta unter erschwerten (Wetter)bedingungen. Besonders die Gastfreundschaft des AZRV gegenüber den deutschen Teilnehmern verdient es betont zu werden. Sie drückte sich unter anderem in der Durchführung der Siegerehrung auf Deutsch aus.
Auf Wiedersehen in 2018!
Der Autor dankt Christoph Zander für das Interview als Basis dieses Artikels.
Markus Spiecker