Dem Druck standgehalten: Thomas Kausen und Crew gewinnen Warnemünder Woche
In diesem Jahr startete die H-Boot-Klasse wieder im vielseitigen See Revier Warnemünde. Vielleicht auf Grund der vorangegangenen Unterbrechungen blieb es bei 20 Meldungen, trotzdem fand sich aus allen Teilen der Republik ein hochkarätiges Feld zusammen.
Und keiner der Teilnehmer sollte enttäuscht werden. Ausgehend von der Wettprognose waren viel Wind und Regen zu erwarten, aber es sollte besser kommen. Warnemünde zeigte sich über weite Strecken mit herrlichem Sonnenschein. Zudem mit Wind und Welle damit auch das H-Boot mal wieder in volle Fahrt gebracht werden konnte.
Samstag wurde erstmal in aller Ruhe auf Hohe Düne eingekrant. Ein Motorboot-Shuttle brachte uns und die Dyas auf reservierte Plätze im Yachthafen. Erste Trainingseinheiten wurden in Angriff genommen.
Vor der Kulisse der hohen Düne fanden sich um 18:00 Uhr die Seglerinnen und Segler am bereitgestellten Bierstand ein. Bei Schnitzel mit Salat und dem ein oder anderem Bierchen wurden die Regattatage eingeläutet. Der Bierstand blieb auch die kommenden Tage zentraler Knotenpunkt, schließlich hatte Peter Nürnberger für jeden Abend etwas organisiert. Getroffene Absprachen musste Peter jedoch erstmal mit Mühe dem Veranstalter ins Gedächtnis zurückrufen. Schlussendlich hatten wir jedoch viele Freude beim gemeinschaftlichen Schnack vor und nach den Wettfahrten.
Sonntag starteten die Wettbewerbe. Um 11:30 wurde uns durch Wettfahrtleiter Harald Koglin und seine Crew kurz das Prozedere erläutert. Im Anschluss war Auslaufen für den Start um 13:00 angesagt. Schon im Hafen stieg die Vorfreude, es deuteten sich sehr gute Bedingungen an. Wind zwischen 3 und 5 Beaufort und eine sich ausprägende Welle standen aus westlicher Richtung und die Regattabahn H(otel) war schnell erreicht.
Die Ambitionen auf den Gesamtsieg meldete Thomas Kausen mit seiner Crew Jani und Fanzi Funk und Eike Schmidt direkt an, indem sie die erste Wettfahrt sicher gewannen. Auch Knut Viehweger mit seiner Stammcrew Rainer Kamrath und Heinz Kirchhoff starteten stark und sicherten sich den zweiten Platz. Wir hatten schon etwas mehr Mühe die Konkurrenten Silke Kinner und Tilo Beuster hinter und zu halten, konnten dann aber Platz drei ins Ziel halten. Zur zweiten Wettfahrt war dann auch Mitfavorit Holger Köhne mit seiner Crew Uwe Köhne und Sven Ulrich ganz stark unterwegs und konnten sich vor Thomas Kausen durchsetzen. Nach engem Kampf mit Thilo Beuster freuten wir uns wieder über Platz drei.
Das Tagesziel von zwei Wettfahrten war erreicht und es ging zurück in den Hafen, wo ausreichend Zeit blieb um zuerst mit dem Klassenkameraden und im Anschluss auch in Warnemünde das Abendprogramm zu genießen.
Zu später Stunde fanden sich doch wieder einige H-Bootler zur „Tagesauswertung“ in der Cubar ein. Vereinzelt ging es noch weiter in den Teepott.
Tags drauf, Montag, sollte die Startzeit von 11:30 aber erstmal um eine Stunde verschoben werden. Vor der Mole blies ein kräftiger Wind, zu viel weißes Wasser für den Wettfahrtleiter, der Recht behalten sollte, dass es gegen später, weniger Wind haben würde. Der Wind ging dann sogar so weit zurück, dass wir unsere angeschlagene Heavy-Fock ohne Bedenken auf die Medium tauschen konnte.
Der erste Lauf des Tages musste mit Gesamtrückruf abgebrochen werden, der anschließende Start lief dann mit „U“, aber entsprechend zivil und wieder setzte sich Thomas Kausen mit seiner Crew durch, diesmal vor Holger Köhne. Und auch wir durften wieder mit Thilo Beuster kämpfen, diesmal zu unseren Ungunsten, da er mit seiner Crew den dritten Platz ersegelte.
Die Bedingungen hatte sich jetzt um die vier Beaufort stabilisiert und die anschließende Wettfahrt wurde gestartet. In der ersten Runde ging es an der Spitze extrem eng zu, daher konnte Knut Viehweger seinen Vorsprung nicht verteidigen und wir gingen auf den letzten Down-Wind mit etwas Vorsprung vor Thomas Kausen. Da sich nun doch noch etwas mehr Wind aufbaute, wurde es ein spannendes Kopf-an-Kopf rennen, welches wir gerade noch ins Ziel retten konnten.
Dass Thomas nach dem Zieldurchlauf Richtung Hafen steuerte, fand breiten Anklang bei den Seglern. Die Wettfahrleitung, welche vielleicht noch eine dritte Wettfahrt hätte starten wollen, blieb mit Verwunderung zurück. Ein aufziehender Regenschauer und zunehmender Wind hätte aber eh keine weitere faire Wettfahrt zugelassen.
Am Abend wurde dann aber nach Kräften geschlemmt, der Veranstalter hatte im alten Lockschuppen ein feines Buffet aufgefahren und Musik und Dekoration sorgten für eine schöne Stimmung. Im kommenden Jahr hat es hier auch noch für viele weitere Crews Platz.
Der Abschlusstag der Wettbewerbe startete wie der Tag zuvor. Vor der Küste stand bei ordentlichem Druck mächtig Welle. Da nach einiger Zeit die Oberwettfahrtleitung für alle Klassen am Dienstag die Wettfahrten abbrach, wurde direkt mit dem Kranen begonnen. Gemütlich konnten alle Boote zurück an Land gebracht werden, bevor in der Bootshalle Hohe Düne die verdienten Sieger geehrt wurden.
Es blieb sogar so viel Zeit, dass Thomas Kausen und seine Crew noch den verschollen geglaubten Pokal am Bierstand etwas später in Empfang nehmen konnten.
Bei strahlendem Sonnenschein hatte auch das Programm der Warnemünder Woche immer wieder was zu bieten. Spät nachmittags traf die OSPA (Volvo Ocean Racer) nach ca. 300sm rund Bornholm in Rekordzeit wieder in Warnemünde ein. Ein beeindruckender Zieleinlauf parallel zur Menschenmenge auf der Mole und der auslaufender AIDA auf der anderen Seite.
Sicher ist auch, dass im kommende Jahr wieder viele Highlights zwischen den Wettkämpfen der H-Boote und den Geschehnissen in und vor Warnemünde auf uns warten werden. Zusammenfassen können wir: eine professionelle Veranstaltung in entspannter Atmosphäre mit begeisterten und engagierten Klassenkameraden auf tollem Revier. Wir kommen gern auch wieder vom Starnberger See an die Ostsee.
Weiter Bilder:
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Peter Zauner mit Crew Maren Bertling, Timo von Schorlemer und Lars-Oliver Melzer
GER 1663