Alte Eichen
Wind ( am ) Scharmützel
Am 15. und 16.07.2017 fand wieder die Alte Eichen Regatta 2017 bei der Seglergemeinschaft Scharmützelsee e.V. statt.
Da wir uns noch im Urlaub befanden, konnten wir schon am Donnerstag anreisen und wurden sehr freundlich vom Hafenmeister empfangen. Dieser wies uns sogleich einen Platz auf der Wiese in der Nähe des Krans zu und erklärte, das er uns am nächsten Morgen ab ca. 9.00 Uhr ins Wasser bringen kann. Dieses Angebot nahmen wir sehr gerne an und konnten in dem sehr aufgeräumten Hafen unser Boot festmachen. Über den gesamten Tag, trudelten die insgesamt 20 startenden H Boote ein und wurden durch die Hafencrew sehr besonnen und vorsichtig ins Wasser gebracht. Dafür einen herzlichen Dank. Die Trailer konnten auf dem abgesperrten Teil der Wiese geparkt werden, so dass diese nicht wild in der Gegend herum standen. Als beim abendlichen Cheken von Windfinder, Wetteronline und Co. sich die Prognosen so abzeichneten, das es wohl wenig Wind geben wird, kam bei einigen die Erinnerung an das Jahr 2016 wieder.
Am Samstag wurde die Regatta vom Wettfahrtleiter Hartmut Sasse am Flaggenmast eröffnet. Hierbei kam eine Kanone, welche uns noch das ganze Wochenende begleiten sollte, zum ersten Mal zum Einsatz und weckte alle ordentlich auf. Er erklärte seinen Beschluss, zuerst einmal an Land zu bleiben, um auf den derzeit noch fehlenden Wind zu warten. Ein Schlauchboot wurde permanent auf dem See belassen, um alle sich abzeichnenden Möglichkeiten zu prüfen. Nach ca. einer Stunde baute sich ein laues Lüftchen auf, welches für alle das Zeichen, war nun die Boote zu bewegen. Das erste Rennen des Tages wurde gestartet und über „zu viel konstanten und kräftigen Wind, der den Mannschaften alles abverlangte“, konnte sich keiner beklagen. Bei Winddrehungen von teilweise 180° war nicht mehr von regulären Verhältnissen für eine Ranglistenregatta zu sprechen. Was dann auch den Wettfahrtleiter dazu bewog, das Rennen kurz bevor der Erste ins Ziel fuhr abzubrechen.
Nach einer erneuten Startverschiebung und dem Verziehen des Kurses, wurde das erste Rennen bei zwei Bft. angeschossen und regulär absolviert. Es gewann das H Boot 1010, gesteuert von Holger Köhne, und an den Schoten Jan Köhne vom PYC e.V. mit Sven Ullrich vom D 12 V vor H 1667 mit Knut Viehweger, Sabine Vieweger und Silke „Hase“ Poensgen vom YCL e.V.. Dritter wurde H 1598 mit Silke Kinner an der Pinne und Jörn Alexander Kinner vom Verein Berliner Segler e.V. sowie Jacob Sell vom Segel Club Zeuthen e.V.. Es sollte die einzige Wettfahrt an diesem Tag bleiben.
Nach Rückkehr zur Seglergemeinschaft Scharmützelsee war der Grill schon angeheizt und die eigens durch unseren H Boot Kameraden Lothar Rochow organisierten und angelieferten Thüringer Bratwürste und Rostbrätl fanden regen Zuspruch. Das Bier, der Wein und diverse andere Sportgetränke standen zur Verfügung und es wurde ausgiebig geprüft, wie lange die Voräte denn wohl halten würden. Das Ergebnis war eindeutig, die SGS hatte sich gut vorbereitet. Musik und das eine oder andere Tänzchen sowie gute Gespräche mit neuen oder alten Freunden rundeten den Abend ab.
Am Sonntag war der erste Start für 10.00 Uhr angesetzt und von der Besatzung von unserem Startschiff " Timmendorf ", einem sehr imposanten, an historische Segelschiffe (Galeere) angelehnten Nachbau wurde um 9.00 Uhr wieder die Kanone abgefeuert. Eine nicht zu überhörende Aufforderung zum Auslaufen.
Auf der Regattabahn angekommen, wurde nach Kursaufbau das zweite Rennen in Angriff genommen. Die Verhältnisse waren stabil und die Wettfahrt konnte ordentlich durchgeführt werden. Diese gewann H 1710 mit Dirk Bogumil, Edda Elsner und Jürgen Elsner vom SV Rahnsdorf e.V.. Zweiter wurde H 1010 vor H 1233 mit Bernd Zimmermann, Marc Helms und Kolja Schumann vom Tegler Segel Club e.V.. Die zweite Wettfahrt des Tages wurde dann schon unter Black Flag gestartet, und es zeichnete sich ab, das Hartmut Sasse heute noch etwas vor hat. Die Bedingungen waren sehr schwierig und auch die Startline lag so bescheiden, das es eigentlich nicht möglich war, ordentlich mit Backbord zu starten. Das führte bei einigen Mannschaften zu Verstimmungen. Wir konnten es nicht ändern und so wurde das Rennen in Angriff genommen und durchgezogen. In dieser Wettfahrt setzte sich die Crew von H 1233 „Zuppel“ vor H 1010 „Amigo“ und H 1710 durch. Pünktlich um 12.50 Uhr kam das Ankündigungssignal (Kanone) für die ausgeschriebene letzte Startmöglichkeit um 13.00 Uhr. Es hatten sich wieder annehmbare Windverhältnisse eingestellt und auch bei einer Drehung von ca. 30° wurde der Kurs regulär verzogen und die Wettfahrt erfogreich mit einem Start unter Black Flag durchgeführt. Diese gewann H 1710 vor H 1598 „Catweasel“ und H 1683 Jens Hanisch, Karsten Hanisch und Conni Rossi-Breu vom Potsdamer Yacht Club e.V..
H 1710 konnte durch nun vier gewertete Wettfahrten den 16. Platz aus dem ersten Rennen streichen und somit dem Vorjahressieger H 1010 Holger Köhne die Verteidigung verwehren.
Das Endergebnis stellt sich wie folgt dar:
1. Platz H 1710, Dirk Bogumil, Edda Elsner und Jürgen Elsner von SVR e.V.
2. Platz H 1010, Holger Köhne, Jan Köhne vom PYC e.V. und Sven Ullrich vom D 12 V
3. Platz H 1598, Silke Kinner, Jörn Alexander Kinner VBS e.V. und Jacob Sell SCZ e.V.
Das Auskranen war, dank der Hafencrew und einem besonnen agierenden Hafenmeister, ein entspannter Vorgang und auch die Ehrung der Sieger und Platzierten wurde angemessen durchgeführt.
Positiv möchte ich erwähnen, das es toll war, das jedes Mannschaftsmitglied einen Preis bekommen hat und nicht nur jedes Boot.
Auch die Entschuldigung von Hartmut Sasse für die Windverhältnisse und die doch recht späte Entscheidung, das erste Rennen abzubrechen, zeigt Größe.
Letztendlich war es wieder eine schöne Veranstaltung, welche wir im nächsten Jahr, wenn alles passt, erneut besuchen werden. Videos sind auf der Vereinsseite der SGS e.V. hinterlegt.
Mast und Schotbruch
Jörn Alexander Kinner im Namen von Silke Kinner und Jacob Sell H GER 1598 „Catweasel“