Lebhaftes Segeln beim Sommerpokal des MYC
Traditionell gut besucht war der Sommerpokal beim Münchner Yachtclub (MYC) am schönen Starnberger See. 56 Segler aus ganz Deutschland und aus Österreich kamen zusammen, um die ausgeschriebenen vier Wettfahrten gegeneinander auszusegeln. Auch die für den Samstagabend angekündigte Regatta-Fete lockte den ein oder anderen zusätzlich nach Starnberg. Angeregt durch das 50. Klassenjubiläum des H-Bootes, stand die Party in diesem Jahr unter dem Motto „Flower Power, 60er Jahre“. Schon auf dem Ankündigungs-Plakat versprachen der obligatorische Mettigel, falscher Hase, die Beatles und ein psychedelischer Schulbus direkt aus dem Summer of Love einen gelungenen Abend.
Doch zunächst galt es zu Segeln. Die Bedingungen waren gut. Zwar war es eher kühl, aber es blies ein recht konstanter Wind mit drei bis vier Beaufort abnehmend auf zwei bis drei Beaufort aus westlichen Richtungen. Der Kurs war nahe Tutzing gelegt, da die Bucht dort genug Platz für Start und Ziel mit 56 Schiffen bietet.
Die erste Wettfahrt ging über drei Runden. Sie entschied der ehemalige Vize-Weltmeister Thomas Kausen vpm Berliner Yacht-Club für sich. Auf den zweiten Platz segelte Carlo Mäge vom Feldafinger Segelverein (FSV) und auf den dritten Kay Niederfahrenhorst (MYC).
In der zweiten Wettfahrt zeichnete sich schon ab, was diesen Sommerpokal für Teilnehmer und Zuschauer so spannend und unterhaltsam machte: jede Wettfahrt sortierte das Gesamt-Ranking neu. In erneut drei Runden fuhr Robert Huber vom Deutschen Touring Yacht-Club (DTYC) vor Peter Späth aus dem Essener Turn- und Fechtklub (ETUF) und Micki Liebl (MYC) auf das Treppchen. Die Gesamtführung teilten sich damit punktgleich mit sieben Punkten Liebl und Huber vor Niederfahrenhorst mit elf und Michael Gebhard vom Bayrischen Yacht-Club (BYC) mit 14 Punkten.
Die dritte Wettfahrt über zwei runden gewann Kay Niederfahrenhorst (MYC). Zweiter wurde Altmeister Dirk Stadler vom Segler- und Ruderclub Simsee (SRS). Auf den dritten Platz segelte Thomas Kausen (BYC). Micki Liebl (MYC) führte die Gesamtwertung nun alleine mit einem Punkt Vorsprung vor Kay Niederfahrenhorst (MYC) an. Robert Huber (DTYC) hielt sich als Gesamt-Dritter.
Die vierte und abschließende Wettfahrt machte in der Endabrechnung einen Streicher möglich. Die an der Luv-Tonne abgekürzte Wettfahrt gewann Micki Liebl (MYC) vor Dirk Stadler (SRS) und Kay Niederfahrenhorst (MYC). Damit waren bereits alle Wettfahrten am Samstag durchgeführt und einer ausgiebigen Fete stand nichts mehr im Weg.
Gewinner der des Sommerpokals 2017 wurde Kay Niederfahrenhorst vom Münchner Yachtclub (MYC). Insgesamt Zweiter wurde Micki Liebl, ebenfalls MYC. Als Gesamt-Dritter komplettierte Thomas Kausen das Trio aus dem BYC auf dem Siegerpodest. Punktgleich mit Kausen folgte Dirk Stadler (SRS) auf dem vierten Platz, doch auf Grund der besseren Einzelplatzierung hatte Kausen in der Endabrechnung die Bugspitze vorn.
Dass die Leistungsdichte an der Spitze des Feldes enorm war, verdeutlicht der Abstand von jeweils nur einem Punkt zwischen den ersten drei Platzierten. „Die haben sich an der Spitze nichts geschenkt“, bestätigt Dieter Henning vom MYC, der auch in die obere Hälfte des Feldes segelte. „Aber das Feld zog sich auch nicht so weit auseinander. Bei allen Läufen ging das Feld innerhalb von 15 Minuten durch das Ziel.“
Die Regattafete am Abend stand im Zeichen der Golden Sixties. Das Buffet bot zeitgenössische Delikatessen wie Spargelröllchen, Falscher Hase und Rote Grütze. Die Gäste bewiesen dem Motto entsprechende Stilsicherheit mit Schlaghosen, Blümchenmode, Afro-Perücken und Brillen in Form des Peace-Zeichens. Der gute DJ wusste die Stimmung mit passender Musik anzuheizen. Eine runde Fete, die bis vier Uhr morgens dauerte. Der Gewinn der durch die Damen des Clubs betriebenen Bar kommt der Jugendkasse des MYC zu Gute.
Nachdem sich alle von Regatta und Fete erholt hatten, blieb am Sonntag nur noch ein ruhiges Auskranen und eine entspannte Heimfahrt. Der Sommerpokal 2017 war mit einer guten Regattaleitung und einem hervorragenden Gesellschaftsprogram mal wieder die Reise zum Starnberger See wert.
Vielen Dank an Dieter Henning für das Interview als Basis zu diesem Artikel.
Markus Spiecker
Fotos: Christopher Nordhoff