H-Boot Haferl 2017
Die entscheidende Zahl an diesem Wochenende war 31. Bedauerlicherweise handelte es sich um die vorhergesagten Höchsttemperaturen, die eher auf wenig Wind schließen lassen, und nicht um die Teilnehmerzahl. Aber mit 21 Booten, darunter 3 auswärtige kam dennoch ein schönes Starterfeld zusammen.
Wettfahrtleiter Thomas König erläuterte den Teilnehmern, was er für den Samstag geplant hatte. Den ersten Wettfahrttag konnte man ganz entspannt angehen, war doch für den Sonntag wesentlich mehr Wind aus West vorhergesagt. Doch wie das so ist mit den Vorhersagen, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen…, davon später mehr.
Sigi Merk begrüßte die auswärtigen Cracks mit einer Flasche Sherry und bedankte sich fürs Kommen: Sven Holzer hatte sich angesagt, der direkt von der WM in der Schweiz angereist war (was ist schon eine WM gegen das „Haferl“?), er wollte (und sollte) zusammen mit Florian Lindner und Kay Niederfahrenhorst vom Starnberger See den einheimischen Seglern das Leben schwer machen.
Jedenfalls war nach der Begrüßung und Steuermannsbesprechung erstmal eine ausgiebige Beschäftigung mit Weißwurst, Brezn und Weißbier angesagt – Wind war weit und breit nicht in Sicht.
Gegen 14.00 Uhr ging‘s dann aufs Wasser, eine Brise aus NW mit zwei Bft. und dabei relativ stabil sollte zumindest für eine Wettfahrt ausreichen. Leider ging der Brise nach dem Luvfass langsam die Luft aus, und auf der Downwind-Strecke wurde es immer dünner. Das Führungstrio (Holzer/Teschemacher/Merk), das sich ein wenig vom Feld abgesetzt hatte, erwartete am Leefass eine Bahnabkürzung, aber die S-Flagge wurde nicht gesichtet. So gings nochmal auf die Kreuz, der Wind schlief völlig ein und hatte an diesem Tag auch keine Lust, nochmal aufzuwachen.
So kam es wie es kommen musste: Abbruch der Wettfahrt, ausgiebige Flüssigkeitszufuhr im Club (an einer signifikanten Steigerung des Weißbierumsatzes waren meine Schotten nicht unbeteiligt) und frühes Aufstehen am Sonntag, der Südwind sollte ausgenutzt werden.
Wir ließen uns davon unsere gute Laune nicht verderben, sondern genossen ein hervorragendes Essen an einem lauen Sommerabend auf der Terrasse des Diessner Segelclubs – was gibt es schöneres? Christine Dorsch und ihr Küchenpersonal hatte sich diesmal selbst übertroffen und alle H-Boot-Segler waren voll des Lobes für die DSC-Küche.
Der Ernst des Seglerlebens begann am Sonntagmorgen:
Auslaufen um 8.00 Uhr, Start bei 2-3 Bft. aus Süd. Bei stabilen Windbedingungen ging gegen 9.45 Uhr Sven Holzer mit seiner Mannschaft als erster durchs Ziel, dicht gefolgt von Kay Niederfahrenhorst und Sigi Merk mit Mannschaft.
Wettfahrtleiter Tom König lies nichts anbrennen und startete unverzüglich den zweiten Lauf (die Juristen unter uns wissen: Unverzüglich = ohne schuldhaftes Zögern), war doch allgemein bekannt, dass der Südwind normalerweise nur bis ca. 11.00 Uhr halten wird.
Die Situation entwickelte sich ähnlich wie am Vortag, nach der ersten Kreuz schwächelte der Wind bereits. Aber diesmal war die S-Flagge am Leefass gesetzt und die zweite Wettfahrt war damit im Sack. Sigi Merk ging hier als erster über die Ziellinie, vor Kay Niederfahrenhorst und Jörg Bleiholder.
Der Rest ist schnell erzählt. Warten auf den angesagten frischen Westwind auf dem Wasser, Warten auf den Westwind im Hafen. Auslaufen und Startversuche bei Nordostwind, Startversuche bei Südostwind. Gegen 14.30 Uhr hatte der Wettfahrtleiter ein Einsehen und beendete die Regatta.
Um 15.30 Uhr war dann (bei schönem Westwind) die Siegerehrung, Endergebnis:
Sigi Merk (DSC) mit der Mannschaft Sepp Hammerlindl und Eddi Geisler gewinnt das „Haferl“ vor Kay Niederfahrenhorst (MYC) mit seiner Crew Jörg Hesske und Florian Wider, dritter wird Vorjahressieger Peter Teschemacher (DSC) mit Roswitha Buchner und Sohn Tobias an der Vorschot.
Der Flottenhäuptling Christoph Quinger verteilte mit launigen Bemerkungen noch ein paar Sonderpreise, bedankte sich bei dem Wettfahrtleiter, der das Beste aus den Windverhältnissen gemacht hat, und für die hervorragende Bewirtung und die Gastfreundschaft des Diessner Segelclubs.
Alle Teilnehmer versprachen im nächsten Jahr wieder zu kommen und machten sich gut gelaunt auf den Heimweg.
Sigi Merk