H-Boot Finale
Abschluss der Ammerseeregatten beim Finale mit einem knappen Sieger Peter Teschemacher.
Nach den eher schwachen schwierigen Winden beim Haferl eine Woche zuvor, hatten alle auf nochmal schönen Wind im Spätsommer gehofft. Aber der Wetterbericht versprach vor allem Regen, Regen und nochmal Regen mit eher mauem Wind.
Dabei war Sven Holzer SVS vom Bodensee extra gekommen, um seinen überlegenen Sieg vom Vorjahr zu verteidigen. 15 H-Boot Crews hatten gemeldet und als Favoriten galten neben Sven Holzer natürlich Sigi Merk (Sieger in der Vorwoche beim Haferl) und Peter Teschemacher vom DSC, die auch noch den Flottenmeister vom Ammersee als die Gesamtrechnung aller Ammersee Regatten aussegeln mussten. Oder konnte das neue Boot vom Helmut Settele HSC oder gar Jörg Bleiholder DSC den drei Favoriten noch einen Strich durch die Rechnung machen. Und natürlich wollte Sven Holzer gerne den Wanderpreis wie im Vorjahr vom Ammersee entführen. Alle freuten sich auf die familiäre Atmosphäre bei Familie Wenzel und Ihren Helfern und auf das gute Essen von Fr. Grunert beim ausrichtenden Akademischen Segler-Verein am Ammersee. Nach dem obligatorischen Weißwurstessen und der herzlichen Begrüßung durch Dr. Werner Wenzel, sollte zuerst mal gesegelt werden. Das regnerische, schwachwindige Wetter erlaubte es dem umsichtigen Wettfahrtleiter Dr. Philipp Wenzel am Samstag aber nicht, sofort einen Startversuch zu wagen und so wurde nach geduldigem Ansitzen auf Seemitte und Betrachtung der rundherum niederprasselnden tiefschwarzen Regenwolken das eine oder andere Kleiderstück gesucht, denn es hatte gerade mal 10 Grad. Dann kippte der Nord-Ost Wind mit einer pechschwarzen Wolkenfront plötzlich auf Süd-West und ein Wind mit 10-13 Knoten stabilisierte sich, so dass die erste Wettfahrt gestartet werden konnte. Ja der Helmut Settele, der hatte das Wolkenbild am besten verstanden und wendete am Startschiff sofort nach Westen und als der Wind nach kurzer Zeit auch dorthin drehte, wart er vom Rest des Feldes nur noch weit vorne irgendwie schemenhaft erkennbar und gewann souverän die 1. Wettfahrt vor Sven Holzer und Peter Teschemacher. In der 2. Wettfahrt versuchte Helmut Settele und einige, wie Sigi Merk, erneut die Westtour, um sich dann nach einem Südkipper des Windes am Ende des Feldes wiederzufinden. Der Westkipper kam erst bei abflauendem Wind in der 2 Runde. Die Wettfahrt wurde am Luvfass gewertet und nun war Sven Holzer der Sieger, der mit der gleichen Mannschaft wie im Vorjahr Matreis Maskoet RCO und Werner Holzer SVS angetreten war, vor Peter Teschemacher und Jörg Bleiholder. Sigi Merk nach Platz 5 in der ersten Wettfahrt kam jetzt als 10. ins Ziel. Jetzt geriet sein Flottenmeistertitel ernsthaft noch einmal in Gefahr. Die 3. Wettfahrt lief eine Runde bei leichten Nord-West Wind mit einer klaren Reihenfolge Peter Teschemacher, der wie im Vorjahr mit Roswita Buchner BYC und Florian Haible DSC segelte vor Sven Holzer und Sigi Merk. Die zweite Kreuz wurde nun das reine Topfschlagen. Das Feld wurde mehrmals kräftig durchgemischt, Boote fuhren mit Backbord- oder Steuerbordsegeln den gleichen Kompasskurs, nur die 3 führenden Teschemacher, Holzer, Merk retteten oben am Luvfass ihre Reihenfolge ins Ziel.
Die Abendveranstaltung des ASViM (wegen der eigentlich ja alle gekommen waren) war wie immer perfekt und das Wildessen mit edlem Gedeck vom Feinsten und es wurde ein schöner geselliger Abend.
Am Sonntag war nun etwas Westwind von 2 -3 Beaufort prognostiziert. Beim Auslaufen um 8:00 und nach dem problemlosen 2. Startversuch in der vierten Wettfahrt setzte sich nun Sigi Merk schnell vom Feld ab, er hatte ja auch was gutzumachen. Bei immer schwächeren Wind siegte er mit Sepp Hammerlindl ASC und Hansi Haberstock CYC klar vor Sven Holzer und Uwe Darchinger RMDSC.
Die fünfte Wettfahrt bei am Schluss einschlafenden stark drehenden Winden war eine etwas mühselige Geduldsprobe. Das zu können, dafür ist Peter Teschemacher bekannt und er siegte nun das 2. Mal vor Klaus Seifert DSC und Helmut Settele. Das ergab dann als knappes Endergebnis: Mit 2 ersten Plätzen war Peter Teschemacher punktgleich Erster vor Sven Holzer mit je 7 Punkten. Sigi Merk hatte sich noch knapp vor Jörg Bleiholder und Helmut Settele den 3. Platz gesichert. Ja und die Flottenmeisterschaft? Sie wechselte am Wochenende hin und her und wer nach der komplexen Formel gewonnen hat, verrät Flottenkapitän Christoph Quinger auf der legendären Abschlussveranstaltung der H-Boot Family Ammersee am Freitag, den 27 Oktober.
Die Siegerehrung zeigte, dass es eine toll gemeisterte Herausforderung war, bei diesen schwierigen Verhältnissen 5 Wettfahrten über die Bühne zu bringen und alle waren sich sicher, auch im nächsten Jahr wieder zu dieser so familiären und harmonischen Veranstaltung des ASViM zu kommen, vom Kommen wegen dem „best-of“ Essen ganz zu schweigen.
Christoph Quinger