Rolling Home
Rolling Home heißt jedes Jahr, es geht in den Winter, die Segelsaison ist beendet.
Die diesjährige Rolling Home bot noch einmal Segelsport vom Feinsten.
17 H-Boote bei 19 Meldungen treffen sich Samstagfrüh 10 Uhr bei 3 bis 5,5 Windstärken aus West an der von Wettfahrtleiter Hans Christian Steinmüller ausgelegten Startlinie, deren Länge für die 50 nach uns startenden Folkeboote konzipiert ist.
Start in Höhe SV 03, es geht Richtung West auf die Havel, die Orientierung links an Schwanenwerder auf der Kreuz bringt leichte Vorteile, was aber auf Wannsee und Havel gar nichts heißt. Denn der eine oder andere Rettungsschlag über rechts hilft mancher Mannschaft, sich doch in einem ordentlichen Gewusel am Luvfaß mit den Linksfahrern zu treffen. Ein Schluck aus der Sherryflasche gibt neue Motivation auf der Vorwind und für die bevorstehende Kreuz, und hilft gegen die Kälte. ( 8°C ) Holger Köhne und Lars Bähr mit ihren Jungs legen die Messlatte schon mal schön hoch auf, souverän, wie beide speziell am Samstag das Windgeläuf beherrschen. Überall im Feld wird gefightet, manchmal geht es auch etwas lautstärker um die Tonnen. Nach drei Wettfahrten über je gut eine Stunde sind alle etwas geschafft und trotzdem absolut zufrieden über einen tollen Segeltag mit schönem Wind ohne Regen.
Am Sonntag geht es wieder auf die Havel der Wind hat komplett gedreht, es geht die Havel Richtung Tegel, 3-4,5 Bft. aus NO bei 4°C um 10 Uhr an der Startlinie. Wollmütze und Skiwäsche helfen gegen den kalten Wind und zwischendurch lässt sich sogar die Sonne blicken. Wenigstens regnet es nicht wie vorausgesagt. In dieser Wettfahrt hält Fabian Lemmel die Playmate in Schach, auch weil die "Bähr-Mannschaft" meint, nach 2 UP and DOWN das Ziel luvwärts von Tonne 1 anzusteuern, wir herdentriebsmäßig hinterher. Erst als unsere Verfolger brav hinter uns Tonne 1 und Ablauftonne runden und wieder auf die dritte Vorwind gehen, bemerken die Jungs auf der Playmate ihren Fehler und wir ärgern uns über unsere eigene Dummheit, waren wir doch der Meinung, noch eine Runde segeln zu müssen. Also mit Vorwind zum Luvfaß und als Neunter rum. Der nächste Schluck Sherry setzt neue Motivation frei, im Ziel sind wir 4. Wettfahrt Nr. 5 ist in Vorbereitung, wir albern halbernst an der Linie rum, doch als amtierender deutscher Meister die letzte Wettahrt der Saison mit einem Sieg zu beenden. Und wir schaffen es !
Glücklich und zufrieden segeln wir zum VSaW, deren Gastgeber er unserer Mannschaft wieder war. Dafür auch noch mal an "Else" einen großen Dank.
Wir kranen und verpacken problemlos alles trocken, gehen um 16 Uhr zur Preisverteilung zum SC Ahoi und als wir den Ahoi verlassen, fängt es an zu regnen.
Was will man mehr.
Kommt gut über den Winter !
Thilo Beuster