H-Boot Kanne
Windiger Auftakt am Starnberger See
Mit 26 H-Booten aus Nah und Fern startete die Regattasaison am Starnberger See ins neue Jahr. Während um Ostern herum die Temperaturen schon fast auf Sommer eingestellt waren, wurde im Vorfeld der H-Boot-Kanne klar, dass Ölzeug und viel Warmes drunter notwendig werden würden.
Freitag war die Welt aber noch in Ordnung Eine leichte Brise für diejenigen, die auf dem Wasserweg in Seeshaupt anlandeten und Sonne am Nachmittag für die, die über Land eintrafen, und gemütlich ihre Boote aufbauten. Somit füllte sich der Hafen gegen Abend schon spürbar. Die meisten Crews nutzen inzwischen die Möglichkeit am Freitag schon alles erledigt zu haben, was am Samstag nur zu Stress führen könnte. Zudem lädt die H-Boot-Flotte des YCSS schon freitags zu einem gemütlichen Abend ein, dieses Jahr mit Pasta und Salatbuffet. Besonders gefreut haben wir uns, über extra Besuche nur zum geselligen Beisammensein am Freitag, obwohl Schiff und Mannschaft schon unter der Woche überführt und aufgetakelt worden waren.
Eine entsprechend ausgelassene Stimmung war dann auch bis spät in die Nacht im Clubhaus vorhanden. Schade um die großzügige Terrasse. Der Blick auf den Sonnenuntergang blieb aber der gleiche, der bei den frischen Temperaturen gerne aus dem wohlig geheizten Inneren beobachtet wurde.
Für Samstag war dann aber erstmal Segeln angesagt. Der Wetterbericht hatte sich auf beachtliche 3-5 Beaufort festgelegt und lies die Hoffnung auf erneute Windwettfahrten, wie in den letzten Jahren, weiter bestehen. Grund zur Beschwerde war allerdings die hohe „Luftfeuchtigkeit“ und die tiefen Temperaturen.
Aber davon ließen sich die Teams nicht beeindrucken. Bei lebhaften Bedingungen ging der erste Start sicher über die Bühne. Die Startlinie war großzügig angelegt. Nichtsdestotrotz wurde gerade am Pin-End sportlich um den perfekten Start gekämpft Nicht ganz unerwartet erwischte diesen Dirk Stadler (SRS) mit seiner Schweizer Crew Roman Juchli und Matrais Maskoet am besten. Souverän konnten sie über die zwei langen Runden ihren Vorsprung ausbauen. Auch wenn die ebenfalls stark segelnde Crew von Philipp Ullherr (CYC) mit dem Ehepaar Freitag sich alle Mühe gaben zu folgen, der Vorsprung im Ziel war zu deutlich. Der dritte Platz ging an Klaus Greif aus Feldafing mit Crew.
Für die zwei weiteren Rennen hatte Petrus dann leider noch herausfordernde Bedingungen zu bieten. Der Regen nahm zu, der Wind ab, die obligatorischen Winddreher sollten nicht zurück, sondern weiter drehen. Die beste Ausbeute hatte zweifelsohne Walter Pulz mit seiner Crew Florian Mäge und Bernhard Brauneis. Sie ersegelten die Plätze 1 und 3. Auch wir hatten Glück und konnten von der Bahnverkürzung im zweiten und einem guten Start auf der richtigen Seite im dritten Rennen profitieren. Am Ende sprangen ein dritter und zweiter Platz heraus. Vollkommen souverän in allen wechselnden Bedingungen segelte Dieter Henning (MYC) mit seiner Crew Kai Mardeis und Tatjana Röder drei vierte Plätze und so lagen sie auch am Tagesende auf dem insgesamt zweiten Platz hinter Walter Pulz.
Nach der dritten Wettfahrt hatte jeder so seinen guten Grund warum es für heute reicht und der Weg Heim war schnell gefunden. Zum Glück stand schon warme Suppe bereit. Etwas später stärkten wir uns dann mit einem Grillteller, spätestens beim Nachtisch waren alle wieder bei Kräften. Abermals stellte sich ein gemütlicher Abend mit angeregten Gesprächen bis spät in die Nacht ein.
Wer jetzt am Sonntag darauf spekuliert hatte, dass weniger Regen und weniger Wind zu weniger Segeln führen könnte, hatte sich getäuscht. Pünktlich um 11:00 Uhr wurde das erste von zwei Rennen in Angriff genommen. Mehrfach wechselte die Führung zwischen Dieter Hennings Boot und uns. Erst das letzte Tonnenrundungsmanöver vor dem Ziel konnten wir zu unseren Gunsten entscheiden. Philipp Ullherr mit Familie Freitag ersegelten Platz drei.
Und auch im letzten Rennen zeigte sich nochmal der sportlich ambitionierte Charakter aller Teilnehmer. Nach einem allgemeinem Frühstart bei dem wir alle wohl etwas zu viel wollten, ging es beim zweiten Start schließlich auf die letzten beiden Runden. Wie im vierten Rennen galt es den guten aber kniffligen Wind geschickt zu nutzen. Ständig wechselten die Positionen. Natürlich war Walter Pulz mit Crew hier wieder ganz vorn mit von der Partie. Zum Glück konnten wir ihm folgen. Mit einem Geniestreich setzten sich auf der Zielkreuz dann aber noch Finn Kenter vom FCSS mit Crew hinter Walter Pulz und vor uns durch.
Einige Mannschaften nahmen nach dem Zieldurchgang die Heimreise noch auf dem Seeweg in Angriff. Dazu wurde auch schon mal Crew auf dem Wasser getauscht. Schön, dass somit fast jemand Team auf der Siegerehrung erscheinen konnte. Und auch die zu kranenden Boote waren beim Vorliegen der Ergebnisse aus dem Wasser gehoben.
Etwas überraschend, aber sehr glücklich (wir hatten uns tatsächlich verrechnet) durften wir dieses Jahr die H-Boot Kanne gewinnen. Mit einem einzigen Punkt Abstand folgte Walter Pulz, Florian Mäge und Bernhard Brauneis auf Platz zwei. Das Stockerl komplettierten Dieter Henning, Kai Mardeis und Tatjana Röder mit Rang drei.
Die H-Boot-Kanne bleibt somit für 2019 zum ersten Mal im eigenen Club. Wir freuen uns aber jetzt schon, dass Seglerinnen und Segler aus Nah und Fern, sie uns in 2020 wieder streitig machen werden. Auch werden wir versuchen wieder gute Gastgeber in der „Südsee“ des Starnberger Sees zu sein.
Mit Seglergruß
Peter Zauner, Timo von Schorlemer und Maren Bertling
GER 1663