H-Boot : Warnemünder Woche 2019 : Peter Zauner und Crew.

Warnemünder Woche

Donnerstag in der Früh ging es für uns aus München in Richtung Warnemünde. Die 800km Anfahrt liefen reibungslos und so konnten wir am späten Nachmittag noch in Ruhe das Boot richten. Strahlender Sonnenschein und eine leichte Brise verstärkten die Vorfreude auf die kommenden Regattatage. Nur der Blick auf den Windfinder ließ auf schwachen Wind für den ersten Regattatag am Freitag schließen.

Erstmal sollte das aber niemanden stören, in bekannter Manier traf sich der Großteil der Flotte spontan und natürlich vollkommen zufällig in der CuBAR auf der Mittelmole auf den einen oder anderen Cocktail. Die Stimmung riss selbst auf der Fähre nach Hohe Düne nicht ab, mit einer kleinen Spontan-Party ließ sich die Überfahrt noch besser überbrücken.

Freitag: Wie befürchtet ging es nach der Steuermannsbesprechung um 10h auch erstmal mit Startverschiebung los. Gegen Mittag hielt es die ein oder andere segelfreudige Crew nicht mehr im Hafen, der Wind schien auch schon Regattatauglich, lediglich ein bedrohlich wirkendes Gewitter veranlasste die Wettfahrleitung im Hafen zu bleiben und alle Wettfahrten auf den kommenden Samstag zu verschieben.

Das von Peter Nürnberger organisierte Einlaufbier und die zugehörige Suppe genossen wir dann im Sonnenschein auf der Mole. Auch dies ist ja inzwischen Tradition. Ein etwas ruhigerer Abend als tags zuvor begann, wohlweißlich da auch die Wettfahrtanzahl von drei auf vier für Samstag aufgestockt wurde.

Und das sollte sich auch als glücklich herausstellen. Zwar ging es auch am Samstag nicht pünktlich um 10:30 Uhr aufs Wasser, dafür etwas später. Über den Tagesverlauf hinweg wurde der Wind von mäßigen 2 Beaufort bis zu guten 3 Beaufort immer stärker.

Das erste Rennen musste dann sogar noch auf dem zweiten Downwind abgebrochen werden, eine Luv-Tonne hatte sich gelöst und den Outer-Loop-Kurs zu stark verkürzt.

Das erneut gestartete Rennen gewann dann Thomas Kausen mit seiner Crew, Jani und Franzi Funk und Charlie Wüstenberg. Gefolgt von Michael Leuenberg mit Stammcrew Jens Kaliga und Horst Schulz. Auf dem dritten Platz folgte der „noch junge“ Schnellsegler Knut Viehweger. Dieser war bei der Warnemünder Woche sowohl mit seiner Frau Sabine, Tim Clausen und Silke Poensgen unterwegs. Jedoch befanden sich zeitgleich immer nur drei Personen an Bord. Schön, wenn man Crew zur Auswahl hat :o) …

Der Wettfahrleiter Alexander Bösken zeichnete sich mit Konsequenz aus. Immer wurde mit Flagge U gestartet. Immer war die Linie für 14 H-Boote sportlich kurz. Immer wurden wir kurz gefragt, ob es noch weitergehen soll. Nach dem ersten Rennen sah es auch kurz danach aus, als ob der Wind einschlafen könnte. Das Gegenteil war jedoch der Fall, mit jeder Stunde wurden die Bedingungen besser. Am Tagesende waren vier Wettfahrten im Kasten.

Dabei ging es in diesen durchaus heiß her. Das zweite Rennen gewann Holger Köhne, der mit Bruder Uwe und Sven Ulrich unterwegs war. Und auch „Zuppel“ (Bernd Zimmermann) mit bewährter Crew Markus Keding und Oliver Braun machten mit Platz 2 auf sich aufmerksam. Gleiches galt für Gerhard Miethe, der in 2019 Knut Viehweger wohl den inoffiziellen Titel des „Vielfahrers“ abjagen möchte und mit der Mannschaft Matrais Maskoet und Gustav Dijkman auf Platz 3 segelte.

Das dritte und vierte Rennen konnten wir für uns entscheiden und am Ende des Tages hatten wir einen kleinen Vorsprung vor den Verfolgern Zuppel, Thomas Kausen und Gerhard Miethe. Für Sonntag waren aber noch drei weitere Rennen offen.

Knut Viehweger beschloss spontan, dass er nun (beim Segeln) ein Jahr älter geworden wäre und schmiss eine kleine Stegparty passend zum Einlaufen im strahlenden Sonnenschein.

Der Wettfahrtleiter und seine Mannschaft schloss er sich uns beim abendlichen BBQ im Lokschuppen auf der Mittelmole an. Hier war reichlich aufgefahren worden, Vorspeisen, eine Salatauswahl vom Feinsten, Gegrilltes so viel man wollte und natürlich Nachspeise. Den letzten Abend in Warnemünde rundeten wir dann noch bei einem Cocktail im Teepott ab, bevor es wieder in Zelt und Koje ging, schließlich war die Startbereitschaft am Sonntag nochmal nach vorne verlegt worden.

Die erste Wettfahrt am Sonntag verlief dann etwas kurios. Der LUV-Zieleinlauf nach Bahnverkürzung wurde fast vom führenden Helmut Elsner übersehen. Und die Zuppelcrew umrundete den Kurs praktisch einmal zu viel. Zudem hatten sich Holger Köhne und Gerhard Miethe beim Start ein UFD eingefangen. Da wir auf Platz zwei einliefen, konnten wir unseren Vorsprung weiter ausbauen. Auf Platz drei meldete sich Thilo Beuster mit Crew Wolfgang Karg und Frank Weinert zurück im Kampf um das Stockerl.

Dies unterstrichen sie auch in der folgenden Wettfahrt, in welcher sie hinter Sven Hansen und Crew auf dem zweiten Platz ins Ziel kamen. Gefolgt von Zuppel, auf Platz drei.

Wir konnten uns dank einem fünften Platz schon vorzeitig über den Gewinn der Warnemünder Woche freuen. Das restliche Stockerl war aber noch heiß umkämpft. Und auch wir hatten noch „Bock“ auf Segeln, schließlich waren wir nach Warnemünde gekommen, um in der Teamkonstellation für die kommende Weltmeisterschaft in Medemblik zu trainieren.

In der letzten Wettfahrt des Tages konnte Zuppel den Laufsieg für sich verbuchen, gefolgt von uns und Thomas Kausen mit Crew.

Die stark segelnde Zuppel-Crew sicherte sich somit Platz 2 vor der Thomas Kausen-Crew auf Platz drei.

Das Auskranen in Hohe Düne verlief dann wieder reibungslos. Auch wenn sich noch ein paar „Dickschiffe“ aus den Seerennen dazwischen mischten. Die Warnemünder Woche war wie immer hervorragend organisiert, ob an Land oder Wasser.

Nur etwas mehr Wind hätte es sein dürfen, aber wie immer gilt: wir haben uns diesen Sport selber ausgesucht, da gibt es kein Meckern, sondern nur ein Wiedersehen im kommenden Jahr auf der Weltmeisterschaft während der Warnemünder Woche 2020. Und mit einem Programm was sicher für alle Seglerinnen und Segler ein Fest werden wird. Das Revier ist und bleibt immer eine Reise wert.

Peter Zauner, Basti Henning,
Frederick Schaal und Johanna Kaindl
GER 1663

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