Robert-Huber-Pokal 2020
Erste H-Boot-Regatta 2020 in Süddeutschland
Nach 25 Jahren Horst-Nebel-Preis fand 2020 das erste Mal der Robert-Huber-Preis des H-Boote im DTYC statt. Der Preis wurde als Wanderpreis zu Ehren des im vergangenen Jahr verstorbenen, langjährigen Clubmitglieds des DTYC, Robert Huber gestiftet. Robert war insbesondere als versierter und fairer Regattasegler auf allen Regattabahnen bekannt, vor seiner Zeit im H-Boot war er in vielen anderen Klassen wie z.B. Star und Ufo unterwegs.
Wie in vielen anderen Clubs war die Ausschreibung bereits früh fertig und in Manage2sail online, doch dann kam Corona mit gewaltigen Einschnitten: Plötzlich galten neben den Wettfahrtregeln ganz andere Bestimmungen. Neben einer Präambel, die mit allgemeinen Worten auf die besondere Situation hinwies, waren dies ein Hygienekonzept und Verhaltenskodex des Clubs, die 10 Leitplanken des DOSB, die 6. Bayer. Infektionsschutzmaßnahmenverordnung und die Casino-Nutzungsvorschriften. Auf dem Gelände gab es keine Übernachtungsmöglichkeiten, weder für zelte noch für Wohnmobile. Das Clubhaus war geschlossen, ebenso Umkleiden und Duschen. Auch das traditionelle Weißwurstfrühstück der H-Boot-Flotte im DTYC musste entfallen, ebenso wie die Abendveranstaltung am Samstag und die Preisverteilung am Sonntag.
Um die Maximalanzahl von 100 Personen auf 400qm Rasenfläche - das damalige Maximum – zu begrenzen, wurde die Anzahl der Meldungen auf 30 Boote limitiert. Dieses Kontingent war relativ bald ausgeschöpft, und nach Absage eines Bootes konnte sogar ein Nachrücker vom See noch an der Regatta teilnehmen. Beachtlich auch die insgesamt 8 Boote vom MRSV, die diesmal am Start waren -kein anderer Club hatte mehr Boote in den DTYC gebracht.
Wettfahrtleiter Dr. Michael Lohner bat die Steuerleute „mit Abstand“ auf die Wiese vor der Ostterrasse und verkündete zunächst eine Startverschiebung – angesagt war wechselhafter Wind aus unterschiedlichen Richtungen. Gegen 14:00 Uhr baute sich dann ein Südwind auf, beim ersten Startversuch mit „P“ gab es einen allgemeinen Rückruf, der 2. Start mit „U“ hat dann auf Anhieb geklappt – nach Aussage des Wettfahrtleiters waren alle Boote beim Startsignal ca. 4 Sekunden hinter der Linie. Christian „Kicker“ Schäfer/BYC zog als Erster nach rechts, bekam einen Zieher aus Höhenried, war als Erster am Luvfass und gewann die 1. Wettfahrt nach eineinhalb Runden schließlich mit 200m Vorsprung vor Jens Miller/MRSV und Walter Pulz/FSV, der sich mit der GER 1691, dem ehemaligen Boot von Robert Huber, vom 13. Platz am Leefass noch deutlich nach vorne segeln konnte. Nachdem der Wind zunehmend einschlief, war am Samstag keine weitere Wettfahrt mehr möglich.
Am Sonntag begann es dann um 08:00 Uhr zu regnen, die Auslaufbereitschaft war auf 10:00 Uhr festgelegt, auch da war noch richtig Flaute. Auch wenn unser Wettfahrtleiter mehrmals selbst auf den See fuhr und nach Wind suchte, er kam erneut erst gegen 14:00 Uhr, diesmal als Südwest aus dem Karpfenwinkel. Erneut waren einige Segler sehr ungeduldig am Start, die beiden ersten Versuche mit „P“ bzw. „U“ führten jeweils zu einem Allgemeinen Rückruf. Erst der 3. Start um 15:22 Uhr mit „Black“ war in Ordnung und nach 2 Runden gewann Dirk Stadler/SRS vor Andi Lachenschmid/MYC und Kicker Schäfer/BYC. Da der Letzte erst um 16:27 Uhr im Ziel war und lt. Ausschreibung keine Ankündigung nach 16:00 Uhr gegeben werden konnte, war keine 3. Wettfahrt mehr möglich.
Bei wechselndem Wetter, aber stets fairen Bedingungen konnten an 2 Nachmittagen insgesamt 2 Wettfahrten gesegelt werden. Auch wenn keine „normale“ Preisverteilung stattfand, die Wanderpreise wurden vergeben: Kicker Schäfer erhielt als Gesamtsieger den Robert-Huber-Preis, ein klassischer Anker in Messing vor einer hellen Holzunterlage, übereicht von Gerald Huber, dem Bruder von Robert. Zweiter wurde Walter Pulz vor Dirk Stadler, der als bester auswärtiger Segler (nicht am Starnberger See beheimatetes Boot, das nicht gleichzeitig Gesamtsieger ist) die Bootslaterne erhielt. Den Lutz-Braklo Gedächtnispreis – ein H-Boot Halbmodell - konnte Christian Dobrik/MYC mit nach Hause nehmen. Abschließend noch ein Zitat eines Teilnehmers: „Offensichtlich hat die GER 1708 die Worte des Wettfahrleiters bei der Begrüßung total verinnerlicht und mit Abstand gewonnen.“
Friedrich Hauger
GER 1658