Zauner gewinnt Sommerpokal 2020
Diese Bedingungen machten es rund 90 Segler/innen aus Bayern, Hessen und NRW sowie der Startschiff-Crew um Anderl Denecke (MYC) wirklich nicht leicht. Am ersten Tag (08. August) setzte sich der angesagte Nordwind nicht durch und die Startbereitschaft musste um 17.30 Uhr ergebnislos beendet werden. Mit der Hoffnung auf einen stabilen Südwind sollten sich alle am Sonntag bis 08.30 Uhr an der Startline versammeln - nur der Wind spielte bei diesem Plan nicht mit.
Später, am Sonntagvormittag, legte der MYC eine Kursbahn zwischen dem Club und Berg/Kempfenhausen. Der erste Startversuch gegen 13 Uhr resultierte in einem Gesamtrückruf. Auf der rechten Hälfte der Startline, am Schiff, waren einfach viel zu viele Boote zu früh auf der Kursseite. Der zweite Start glückte und bei einem stark drehenden Ostwind mit 3 bis 6 Knoten hatte Altmeister Dirk Stadler (SRS) mit seiner Crew Christoph Herrmann und Alexander Glatzeder den besten Riecher. Vor den Teams von Oliver Draude (Edersee) und Familie Kunze (MYC) holte Dirk den ersten Tagessieg.
Beim Start zur 2. Wettfahrt gab es zwar keinen Rückruf, allerdings versuchten fast alle 27 H-Boot-Teams, am Schiff zu starten, was nicht ganz ohne verbale Ausrutscher oder Berührungen ablief. Fünf Boote an der Spitze konnten sich absetzen und segelten scheinbar ungefährdet Richtung Ostufer. Bis der Wind in der Bahnmitte fast komplett einschlief und die Konkurrenz auf der rechten Kursseite Fahrt aufnahm. An der Luvtonne wurden die 'Karten' (fast) ganz neu gemischt und auf dem Spikurs war erneut Glück und die Wahl der richtigen Seite entscheidend. Im Ziel hatten völlig überraschend Florian Ender (YCSS), Marcel Henerichs und Philipp Feichtner die Nase vorn' - ohne den OCS im 3. Rennen wären sie mit dem Laufsieg vermutlich in die Top Ten gefahren. Glückliche Zweite wurde das Team "Mostert" (YCRE) und Dritte das Team "unicorn" vom Edersee in Hessen.
Für das dritte Rennen legte der drehende Wind in Böen leicht zu, allerdings konnte man auf dem gleichen Bug Richtung Ostufer Dreher erwischen, die auf der Layline entweder 60 Grad Verlust oder eine weitere Wende bedeuteten. Auf dem Spikurs angekommen, bohrte der 56 Meter lange Katamaran 'MS Starnberg' - ohne die Geschwindigkeit oder den Kurs auch nur minimal anzupassen - durch unser Regattafeld. Mehrere H-Boote wurden zum Beidrehen unter Spinnaker gezwungen, sonst wären sie wohl unter den 'Dampfer' geraten. Unbeirrt davon gewannen Peter Zauner und seine Crew diesen dritten Lauf, Zweite wurden Knut und Sabine Viehweger (YCL/Düsseldorf) mit Rainer Kamrath und Dritte Dieter Henning (MYC), Sarah Holzer und Kai Mardeis.
Es war diesmal ein "Sommerpokal Light": Mit drehendem Leichtwind und in Zeiten von Corona ohne geselliges Abendessen, ohne die legendäre Party bis in die Nacht und sogar ohne Preisverleihung - limitiert auf 30 startberechtigte Teams.
Bericht/Fotos: Christopher Nordhoff