H-Boot Finale
Doppelsieg für den HSC beim Ammerseefinale. Souveräner Sieger wurde Helmut Settele.
Nach einem verspäteten Ammersee-Saisonstart beim Haferl im ASC vor 2 Wochen hatten sich alle noch einmal auf das traditionelle Finale beim ASViM (Akademischen Segler-Verein in München) gefreut. Wegen des Corona bedingten Verzichts auf alle Landteile der Veranstaltung war es natürlich schade, dass das hervorragende Abendessen, welches in den Vorjahren erheblich zur Vorfreude auf diese Regatta beigetragen hat, in diesem Jahr ausfallen musste.
Die Wetterberichte waren für das Wochenende sehr unterschiedlich, da die zeitlichen und windstärkenmäßigen Auswirkungen einer durchziehenden Kaltfront nicht ganz einfach vorherzusagen sind. Für Samstag war, bei noch sommerlichen warmen Temperaturen, ein Westwind zwischen 12 und 24 Knoten prognostiziert, für Sonntag dann bei kaltem Nieselregen ein Nordwind von 4-9 Knoten.
Der Dauergast und Titelverteidiger der letzten Jahre Sven Holzer vom Bodensee war nicht mehr am Start, da er leider aus der H-Boot Family ausgestiegen ist. Als Favorit war am ehesten Helmut Settele vom HSC auszumachen, oder auch der FD Vizeweltmeister Roland Kirst (HSC), der sich schon im Vorjahr beim Finale wieder einmal auf ein H-Boot gesetzt hatte. Erfreulich war, dass mit Nik Geppert auch ein Boot vom Veranstalter ASViM am Start war.
Der umsichtige Wettfahrtleiter Dr. Philip Wenzel hatte für 11:00 Uhr sein erstes Ankündigungssignal geplant. Da der wunderschöne morgendliche Südwind am Samstag um halb elf immer noch wehte, wurde vor der Herrschinger Bucht zunächst ein Südwindparcours ausgelegt. Kurz vor dem Start ging dann der Südwind unmittelbar in den angekündigten Westwind über. Helmut Settele legte gleich einen Frühstart hin und die Kreuz wurde zum Anlieger. Da man mit so einem „Straßenbahnrennen“ keine Regattaserie starten sollte, wurde auf dem ersten Spikurs dann die Wettfahrt bei Führung durch die Boote vom Klassenhäuptling Christoph Quinger (HSC) und Roland Kirst abgebrochen.
Der Parcours wurde neu verlegt, der Wind briste schnell ordentlich auf und der zweite Startversuch zur 1. Wettfahrt erfolgte. Bitter war es dann nur für Fridel Gerke (HSC), der zwar ein Start-Ziel-Sieg hinlegte, aber unzweifelhaft gemeinsam mit Roland Kirst einen Frühstart hatte. So setzten sich dann hier in der ersten Wettfahrt die Herrschinger Settele vor Quinger und Karl-Heinz Schulz vom SCH (Segelclub Hersbruck) durch.
In der zweiten Wettfahrt legte Quinger mit seiner Mannschaft Eddy Geisler und Ralf Breitenfeldt einen „Just in Time Highspeed“ -Start an der Tonne vor, um dann nach 200 Meter durch einen Schäkelbruch an der Fock erst einmal 4 Minuten einzuparken. Von da an hieß es aufholen und da nun bei 5er und 6er Böen bei einigen Booten die Spis nicht mehr gezogen wurden oder zu größeren Problemen führten, segelte Quinger noch bis auf Platz 3 vor. Gewonnen hatte wieder Settele mit Sohn Matthias und Harald Beer vor dem Nürnberger Schulz mit Florian Schulz und Peter Schweighöfer.
In der 3. Wettfahrt erwische in einem sehr engen Gedrängel am Startschiff wieder Quinger den besten Start und lieferte sich bis zum Schluss ein enges Rennen mit wechselnder Führung mit Settele, der dann aber verdient den dritten Sieg einfahren konnte. Karl-Heinz Schulz wurde wieder Dritter. Die beiden Boote Kirst und Brack konnten die 3. Wettfahrt nicht mehr mitsegeln. Zum Ende der 3. Wettfahrt war der Wind sehr löchrig geworden und so zeigte sich, dass der Plan von Wettfahrtleiter Philip Wenzel, drei Rennen zu segeln, mit drei sehr schönen fairen Wettfahrten perfekt aufgegangen war. In der Zwischenwertung lag Settele mit drei ersten Plätzen und 3 Punkten klar vorne vor Quinger mit 7 und Schulze mit 8 Punkten. Auf Platz 4 und 5 dann punktgleich Martin Boscher und Jochen Stech mit schon deutlichem Abstand mit je 15 Punkten.
Am Sonntag blieb der angekündigte Nieselregen aus, aber der Wind blieb erst einmal unter 4 Knoten. Um 11:00 kam dann doch der Wind und er erreichte sogar 3 Beaufort. In der 4. Wettfahrt belauerten sich Settele und Quinger so sehr gegenseitig, dass sie dann beide schlecht starteten und dem Feld zunächst hinterherfahren mussten. Das Feld blieb in der Wettfahrt dann bis zum Zieleinlauf sehr eng beieinander und erst zum Schluss setzte sich doch wieder Settele vor Fabian Göttel und Martin Boschert durch. In der 5. Wettfahrt blieb in der ersten Runde das Feld auch sehr eng zusammen. Auf der zweiten Kreuz nahmen die Dreher und die Böen dann deutlich zu. Das Team von Christoph Quinger kam damit am besten klar und siegte vor Settele und Joachim Stech vom ASC.
Das Gesamtergebnis der ersten vier Boote nach dem Streicher:
- Settele, Settele, Beer : 4 Punkte
- Quinger, Geisler, Breitendfeld : 8 Punkte
- Schulz, Schulz, Schweighöfer : 13 Punkte
- Boschert, Töpker, Werner : 16 Punkte
Damit gab es am Ammersee statt der üblichen 4 in diesem Jahr nur 2 Ranglistenregatten. Aber das Finalwochenende mit schönem Wetter und tollen Winden war dann ein doch sehr gelungener Saisonabschluss. Einige Ammersees H-Bootler werden nun noch im Oktober zur IDM an den Baldeneysee fahren.
Besten Dank an den ASViM für die großartige Durchführung der Regatta und natürlich freuen sich alle darauf im nächsten Jahr auf wieder auf die tolle Küche des ASViM
Christoph Quinger