Ostdeutscher Meister 2022: Team Köhne.

Team Köhne wird Ostdeutscher Meister beim Dr. Günther-Sparr-Preis

Up – so war zunächst der Wind am Samstag dem 21. Mai, dem ersten Regattatag. Böen bis zu 8 Beaufort veranlassten die Regattaleitung, auf „Nummer Sicher“ zu gehen und den für 11 Uhr angesagten Start zu verschieben. Das machte die Jungs von der Schwerwetter-Fraktion („Amigo“, „Spike“ etc.) so unruhig, dass sie schon zum Trainingsschlag rausfahren wollten.

Dem konnte die Regattaleitung vorbeugen, indem sie den Start dann doch auf 12:30 Uhr ansetzte.

Der Wind hatte nicht wesentlich abgenommen und so wurden drei knackige Wettfahrten bei Winden zwischen 5 – 8 Beaufort gesegelt, bei denen Mensch und Material gefordert waren. Neben Mann über Bord Manövern (wir selbst, auch „Perhaps“) war auch eine heftige Kollision (dieses Mal nicht wir, sondern „Ruckzuck“ vs. „haschmich“) zu verzeichnen.

Zum Glück ist neben „Blechschäden“ wohl weiter nichts passiert. Doch verpasste „haschmich“ durch den davon getragenen Schaden zwei Wettfahrten und somit eine bessere Platzierung.

Down – war der Wind dagegen am folgenden Sonntag. Bei Winden zwischen 0 – 3 Beaufort zeigte sich die Unterhavel von ihrer  ebenso anspruchsvollen Seite, so dass das Klassement schön durchgewürfelt wurde. Insbesondere die vierte Wettfahrt kam einem vor wie ein Zug mit umgekehrter Wagenfolge, bei der die anfangs Führenden schließlich am Ende herauskamen und das hintere Ende des Feldes durch eine kräftige Winddrehung nach vorne fuhr.

Einziger Konstanter des Wochenendes war Holger Köhne. Er konnte mit seiner Crew alle Wettfahren, an denen er teilnahm, für sich entscheiden, so dass er die letzte Wettfahrt auslassen konnte und dennoch mit einer blütenreinen Weste die Serie überragend gewann.

Zweiter wurde Markus Gührs samt Team, der insbesondere am ersten Tag seine bekannten Schwerwetter-Qualitäten nutzen konnte.

Wir freuten uns über den Sherry und die Gelegenheit, einen schönen Bericht schreiben zu können.

Insgesamt war es ein wunderbares Wochenende mit spannenden Kämpfen, bei dem für jeden etwas dabei war.

Mit seglerischen Grüßen und Ahoi

Jens Hanisch – GER 1683 „Start Up“

Preis für Newcomer und alte Hasen. Ein Experiment

Es war einmal eine gefüllte Kasse freiwilliger Beiträge der H-Boot-Region Nordost und das Engagement des damaligen Regionalobmanns Peter Nürnberger, einen Teil des Geldes für ein begrenztes Sonderprojekt zu nutzen, um mehr H-Boot-Segler und -Seglerinnen zum Regattasegeln zu motivieren. So gibt es etwa auf dem Berliner Wannsee Dutzende H-Boote, von denen aber nur wenige an Wettfahrten teilnehmen. So entstand die Idee des Internationalen Newcomer Cups: Wer noch nicht in der Rangliste war, galt als Newcomer und konnte als deren saisonbestes Team einen Spinnaker gewinnen. Der sollte von demjenigen erfahrenen Team stammen, das damit bei den gleichen fünf (2019) oder gar sechs geplanten (2020) Ranglisenwettfahrten auf Unterhavel oder Scharmützelsee der alten Hasen gewonnen hatte. Denn das dabei siegreiche Team sollte sogar einen neuen Spi bekommen, wenn es denn den bewährten an die beste Newcomercrew weiter gibt.

Jenseits dieses großzügigen Preises sollten die alten Hasen leer ausgehen, die Newcomer dagegen allein schon für ihre Teilnahme belohnt werden: Mit einem Erinnerungspokal und zusätzlich einer Flasche Champagner für alle Teams, die zum allerersten Mal dabei waren. Das letztplatzierte Team bekam als Anreiz, doch dabei zu bleiben, noch eine Startgelderstattung für die Wetfahrten, an denen es teilgenommen hatte.

Für das Jahr 2019 wurden nach Saisonende die Spinnaker überreicht an die beste Newcomercrew (Martin Köhlem, GER 1376) und an das beste bereits in der Rangliste vertretende Team (Sven Hansen, GER 646). Zur Übergabe der anderen Preise kam es aus Gründen, die dem Autor unbekannt sind, zunächst nicht mehr.

Danach warf Corona die Planungen ohnehin über den Haufen. Immerhin fanden 2020 dann noch vier für die Newcomer-Wertung vorgesehene Ranglistenregatten statt. Bestes Newcomerteam wurde das von Paul Held (GER 1127) und bei den Ranglistenteams das von Holger Köhne (GER 1010). Pandemiebedingt und weil bereits viele Mittel ausgegeben waren, war für 2021 und 2022 auf die erneute Ausschreibung des Newcomerpreises verzichtet worden. Doch galt es noch die Teilnehmerpreise für 2019 und 2020 sowie die Spinnaker für 2020 zu verteilen. Das wurde jetzt im Mai am Rande der Ostdeutschen Meisterschaft bei der SV03 nachgeholt.

Eine Bilanz fällt pandemiebedingt nicht einfach: Im ersten Jahr nahmen zehn Newcomerteams teil, im zweiten Jahr, dem ersten der Pandemie, noch sechs. Einige der Newcomerteams nehmen inzwischen regelmäßig an Ranglistenregatten teil. Dem Zusammenhalt in Region tut der Preis gut, aber hätte wohl noch mit mehr Aktivitäten begleitet werden müssen. Das war wegen Corona nicht möglich. Die Preise waren sehr großzügig und deshalb in dieser Größenordnung von vornherein nur ein begrenztes Sonderprojekt, das noch etwa ein- oder zweimal durchgeführt werden könnte. Es war gut, mit den vorhandenen Mitteln die Attraktivität der Klasse in der Region zu stärken. Ein großer Dank gebührt deshalb Peter Nürnberger für seine Initiative und die damit verbundene Arbeit. Ein Stimmungsbild bei der Preisverleihung ergab den Wunsch, im nächsten Jahr für Newcomer und alte Hasen gleichermaßen zu Saisonbeginn ein Trainingswochenende zu organisieren.

Sven Hansen (GER 646)

Ergebnisse 2019

  1. Martin Köhle und Team GER 1376
  2. Sebastian Ibbeken und Team GER 950
  3. Karsten Hochkirch und Team GER 458
  4. Hans-Peter Fink und Team GER 1650
  5. Dietrich Maciey und Team GER 895
  6. Kai Müller und Team GER 485/689
  7. Jan Suckow und Team GER 1600
  8. Benedict Pearson und Team GER 719
  9. Peter Fleischmann und Team GER 629
  10. Paul Held und Team GER 1127
Paul Held ist der Gewinner des Newcomer-Cups 2020.
Paul Held (Mitte) ist der Gewinner des Newcomer-Cups 2020.

Ergebnisse 2020

  1. Paul Held und Team GER 1127
  2. Torsten Simon und Team GER 1184
  3. Kai Müller und Team GER 485
  4. Dietrich Maciey und Team GER 895
  5. Sebastian Ibbeken und Team GER 950
  6. Maximilian Schulz-Kersting und Team GER 1417

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