Bericht Thomas Munk Regatta
Der Wettergott bescherte eigentlich seit Jahren zur H-Bootregatta zuverlässig immer gute Winde. Zur 41. H-Boot Thomas Munk Regatta beim Herrschinger Segelclub war aber eher Schwachwind prognostiziert. 28 Meldungen waren eingegangen. 5 kurzfristige Krankheitsbedingte Absagen unter anderem von Stadler, Teschemacher und Quinger und die Tatsache, dass seit langem das erste mal keiner der bisherigen Sieger am Start war, ließen die Frage aufkommen: Wer könnte der neue Gewinner der Regatta sein. Mal wieder einer vom Veranstalter HSC, der mit Helmut Settele und Sandra Boschert hier mindestens zwei Kandidaten hatte. Oder zu mindestens ein Sieger vom Ammersee? Niki Franke (ASC) und Jörg Bleiholder (DSC) könnten das sein. Oder entführt auch in diesem Jahr einer der Gäste vom Scharmützelsee, Bodensee, Starnberger See oder Chiemsee den Sieg. Vor allem Peter Nürnberger, aber auch Hansi Haberstock war das durchaus zuzutrauen. Stolz war auch der veranstaltende Herrschinger Segelclub. 20 H-Boote gibt es beim HSC und auf 16 Booten waren HSC Segler am Start.
Sorgen machte dem Veranstalter nur die äußerst schwachen Windprognosen für das Wochenende. Die Wetterberichte sagten für Samstagmittag einen leichten aber dann schnell noch nachlassenden Westwind voraus. Und für Sonntag fast nur heiße Luft ohne Wind.
Zur Steuerleutebesprechung war dann schon ein guter segelbarer Westwind auf dem See. Der umsichtige Wettfahrtleiter Erik Vetter und seinem Team ließen sofort auslaufen und es gelang dann am Samstagmittag bei 6-8 Knoten die erste Wettfahrt, bei der sich zwei gut platzierte Boote aber später über ihr OCS ärgern durften. Vom Start weg hatten sich die Boote von Franke (ASC), Boschert (HSC) und Nürnberger (SGS) deutlich an die Spitze des Feldes gelegt. Als es am Ende des zweiten Raumschenkels etwas unsteter mit dem schon nachlassenden Wind wurde, rückten die drei Boote nochmal kurz sehr eng zusammen. Aber Niki Franke verteidigte seine knappe Start-Zielführung dann doch souverän vor Sandra Boschert und Peter Nürnberger. Jörg Bleiholder (DSC) als vierter und Alex Bichler(HSC) als fünfter waren dann die Nächsten im Ziel. Nach einer kurzen AP Pause und einem zunehmend leicht löchrigem Wind mit 4,5 bis 6 Knoten startete dann Erk Vetter die 2. Wettfahrt auch mit dem Hintergedanken, dass für Sonntag die Wetterberichte gar keine segelbaren Winde mehr vorhersagten. Durch intensives Beobachten inkl. permanente Windmessungen erkannte das Wettfahrtkomitee schnell, dass wohl nur eine Runde zu fairen Bedingungen segelbar werden würde und bevor ein Abbruch oder ein „Schweinerennen“ drohte, wurden die Boote nach der 1. Runde in das Ziel gelenkt. Der vom Start weg lange führenden Peter Nürnberger wurde dann kurz vor der Lee Tonne noch von Helmut Settele (HSC) abgefangen, der damit auch die 2. Wettfahrt gewonnen hatte. Peter Nürnberger konnte aber den schon vorbeigezogenen Hansi Haberstock der mit großer Familienmannschaft unterwegs war, doch noch auf den 3. Platz verweisen. Vierte wurde wieder Jörg Bleiholder vor dem HSC Boot mit Wolfgang Darchinger und Sandra Boschert als sechste. Die Hoffnung unter AP auf einen doch nochmal kommenden Wind zu warten, wurde nicht erfüllt und so machte Erik Vetter dem Warten dann auch ein Ende und ließ die im nun windlosen Wasser treibenden H-Boote in den Hafen schleppen. Die Reihenfolge des ersten Tages Nürnberger 4 Punkte, Boschert 8, Bleiholder 8, Franke 9, Settele 13, Darchinger 13. Bei einem milden Abend und noch karibischen Sonnenuntergang, gab es einen Grillwagen mit Hähnchen, Schweinshaxen und Spareribs, Danach wurden dann an einer durch die HSC-H-Boot-ler betrieben Bar, bis tief in die Nacht in munteren Gesprächen fast alle Segel- und Weltprobleme gelöst.
Der Sonntag bescherte dann blauen Himmel. Für die vorhergesagte Windlosigkeit war schon wieder das Torwandschießen durch den Revierobmann Christoph Quinger als mögliche Ersatzwettfahrt vorbereitet. Aber wieder erwarten baute sich schon zur Auslaufbereitschaft um 10:00 ein leichter Westwind auf, der die Hoffnung auf einen doch noch segelbaren Sonntagswind aufkommen lies. Also kein erwartetes AP sondern Auslauf. Doch der Windgott honorierte dieses Engagement nicht und noch bevor ein Parcour aufgebaut werden konnte, zerbröselte der Wind in nur noch einzelne am See verteilte kleine Windfelder inmitten eines glatten windlosen Sees. Jetzt war baden angesagt und um 12:00 gab sich die H-Boot Family geschlagen. Die Regatta wurde beendet. Zur Siegerehrung gab es als alte Tradition dieser Regatta durch Christoph Quinger reichlich Sonderpreise mit dem einen oder anderen Derblecken. Die externen Gäste bekamen als Proviant zur Heimfahrt reichlich Andechser Doppelbockbier aber für die Autofahrer immer auch ein alk-freies Bier. Die Segler die das erste mal oder mit neuen Booten diese Regatta gesegelt waren, bekamen Trimmanleitungen und guten Mut zugesprochen und die zahlreichen mitgesegelten Kinder wie Felix Haberstock, Julius Holzer, Hanno & Jakob Gottschalk bekamen natürlich Sonderpreise und eine exklusive Beratung vom Bayerischen Landestrainer Tom Loewen, wir sie ihrer steuernden Väter zu noch besseren Ergebnissen bringen können.
In der Gesamtwertung gab es das Ergebnis der ersten beiden Wettfahrten vom Samstag:
1) Peter & Monika Nürnberger (SGS), Michael Lewerenz (MRSV) 3,2 5
2) Sandra & Martin Boschert, Christoph Homberg (alle HSC) 2,6 8
3) Jörg Bleiholder (DSC), Klaus Richter (HSC), Matrais Maskoet (RCO) 4,4 8
4) Nicki Franke, Sepp Hamerlindl, Johannes Ernicke (alle ASC) 1,8 9
5) Helmut & Daniel Settele, Marian Petersik (alle HSC) 12,1 13
6) Wolfgang Dachinger, Magarete Joswig, Elisabeth Haugg Potthoff (HSC) 8,5 13
7) Hansi & Felix Haberstock(CYC), Sarah & Julius Holzer(SVS), Kai Mardeis 11,3 14
Peter Nürnberger darf sich als sehr symphatischer Segler und würdiger Sieger das 1. Mal in die lange Liste der prominenten Gewinner der Thomas Munk Regatta eintragen. Den Frauenpreis für das beste Boot mit mindestens 2 Frauen an Board ging an den HSC an Magarete Joswig und Elisabeth Haugg Potthoff. Den vor 41 Jahren gestiftete Sonderpreis für den 15. der Wertung nahm dieses Jahr Perry Reisewitz (HSC) mit.
Alle Teilnehmer gingen nach einem windschwachen aber stimmungsmäßig zauberhaften Hochsommerwochenende gut gelaunt auf die Heimreise und versprachen, im nächsten Jahr wieder zu kommen.
Christoph Quinger