Das Ammersee Finale bei hochsommerlichen Bedingungen mit knappen Ergebnis

Das Ammersee-Finale bei hochsommerlichen Bedingungen mit knappem Ergebnis

Als vierte H-Boot-Regatta 2024 am Ammersee fieberten alle dem traditionellen Finale beim ASViM (Akademischer Segler-Verein in München) entgegen. Die Wettervorhersagen für das Wochenende kündigten hochsommerliche Temperaturen und schwache Winde an. Für Samstag war bei warmem Wetter ein Nordostwind mit nur 4 bis 5 Knoten prognostiziert, für Sonntag ein Nordwind mit nur noch 2 bis 5 Knoten.

Unter den 16 gemeldeten Booten galten vor allem die neun HSC-Segler, die 2023 einen Dreifachsieg errungen hatten, als Favoriten. Helmut Settele Fridel Gehrke oder vielleicht sogar Christoph Quinger zählten zu den aussichtsreichsten Teilnehmern, ebenso wie Peter Teschemacher und Jörg Bleiholder vom DSC, Tim Clausen vom Bodensee oder die Familie Schweighöfer vom Happurger See. Insgesamt gab es also einige Boote, denen man den Sieg zutraute. Besonders erfreulich war, dass mit Oliver Quassowski, Manfred Matheis, Nik Geppert und Matthias Commes auch vier Boote vom veranstaltenden ASViM am Start waren.

Der umsichtige Wettfahrtleiter Dr. Philip Wenzel hatte das erste Ankündigungssignal für 11:00 Uhr geplant. Zuvor gab es jedoch die traditionelle, herzliche Begrüßung und ein zünftiges Weißwurstessen. Der Wind ließ zunächst auf sich warten, doch um 13:00 Uhr konnte der Wettfahrtleiter den Start freigeben. Bei leichtem Nordostwind ging es los, und Tim Clausen, Jörg Bleiholder, Peter Teschemacher und Fridel Gehrke führten das Feld an. Am Ende der ersten Kreuz und in der zweiten Kreuz kamen plötzlich Windlöcher und eine deutliche Winddrehung nach Osten auf, wodurch das Feld kräftig durcheinandergewirbelt wurde. Clausen, Bleiholder und Gehrke setzten sich an die Spitze, gefolgt von Teschemacher und Settele. In der zweiten Wettfahrt nutzten vier Boote die erkennbar bessere rechte Ostseite und setzten sich früh vom Rest ab. Bleiholder, Settele, Gehrke und Quinger gaben ihre Positionen bis zum Ziel nicht mehr ab. In der dritten Wettfahrt, bei mittlerweile stärkeren Winden, lagen erneut Clausen und Teschemacher vorne, gefolgt von Schweighöfer und Settele. Für Aufregung sorgte ein Ammerseedampfer, der 50 Meter unterhalb der Luvtonne voll durch das Regattafeld fuhr, was bei einigen Booten zu deutlichen Platzverlusten führte. Der erste Tag brachte bei schönen Winden weitaus mehr Segelerlebnis als zunächst befürchtet.

Die Reihenfolge nach Tag 1: Jörg Bleiholder 8 Punkte, Tim Clausen 9 Punkte, Helmut Settele 12 Punkte, Peter Teschemacher 15 Punkte. Dies versprach einen spannenden zweiten Tag.

Am Abend organisierte der ASViM trotz des abgebrannten Clubhauses ein wunderbares Essen im Freien bei bestem Sommerwetter. Mit viel Engagement und in bester Stimmung wurde bis spät in die Nacht über die Segelwelt und andere Themen gefachsimpelt.

Am Sonntag sollte um 10:00 Uhr zur vierten Wettfahrt gestartet werden. Nach zwei Verschiebungen ging es schließlich um 12:00 Uhr los. Der Wind erschien zunächst mit 7 Knoten besser als die vorausgesagten 2 bis 5 Knoten. Doch kaum war der Kurs aufgebaut, zeigte der Wind wieder Schwächen mit nur knapp 4 Knoten, was nur ein ungeliebtes „Schweinerennen“ zugelassen hätte.
Ein letzter Startversuch wurde noch vor dem Startsignal mit der Flagge AP abgebrochen, und die Boote wurden zurückgeschickt. So blieb es bei den Ergebnissen vom Samstag.

In der Gesamtwertung nach drei Wettfahrten ergab sich folgendes Endergebnis:

1. Jörg Bleiholder (DSC), Klaus Richter (HSC), Matrais Maskoet (RCO) – 8 Punkte
2. Tim Clausen, Daniel Altmeyer, Alexander Schütz (alle YCI) – 9 Punkte
3. Helmut Settele, Harald Beer (beide HSC) – 12 Punkte
4. Peter Teschemacher, Matthias Kendler (DSC) – 15 Punkte
5. Robert Brack, Thomas Fischhaber, Bobby Raith (alle HSC) – 17 Punkte
6. Peter, Daniela & Louis Schweighöfer (alle Segelclub Hersbruck) – 18 Punkte
7. Friedl Gehrke (HSC), Christopher Nordhoff (RCO), Uli von Weidenbach (HSC) – 23 Punkte
8. Christoph Quinger, Eddy Geisler, Kati Heuvelmann (alle HSC) – 23 Punkte
Die vollständigen Ergebnisse sind in M2S einsehbar. Das Finalwochenende mit schönem Wetter war in diesem Jahr noch nicht der Saisonabschluss am Ammersee, da es am 5. Oktober noch eine Eintagesregatta namens „Eintagsfliege“ beim HSC geben wird. Die Segler bedankten sich beim ASViM dafür, dass trotz schwieriger Bedingungen ein gelungenes Finale zustande gekommen ist, und versprachen, 2025 unbedingt wiederzukommen. Ende Oktober wird es außerdem das legendäre Abschlussfest mit der Kürung des neuen Flottenmeisters des Ammersees 2024 geben. Ein großer Dank an den ASViM für die großartige Durchführung der Regatta.

Christoph Quinger

Bilder: Nordhoff, Gehrke

 

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