Das Triell der Altmeister
Bad Saarow: Der Seglergemeinschaft Scharmützelsee wurde in diesem Jahr die Ehre zuteil die Internationale Deutsche Meisterschaft (IDM) der H-Boote auszutragen. Für die Titelverteidiger Thilo Beuster, Wolfgang Karg und Frank Weinert bedeutete dies ein Heimspiel im eigenen Club.
Am 15. September eröffnete Axel Hylla, der Bürgermeister von Bad Saarow, begleitet von drei Kanonenschüssen, die Wettkämpfe. Kurz darauf blies Wettfahrtleiter Axel Paul zum Auslaufen der 34 teilnehmenden Schiffe. Bei spätsommerlichen Temperaturen und leichten, häufig drehenden Winden aus Süd konnten drei Rennen auf dem brandenburgischen See gesegelt werden. Durch die vielen Strahler wurde das Feld häufig durcheinandergewirbelt. Routinier Dirk Stadler mit Tabea Torlach und Lars-Oliver Melzer vom Simssee lag nach dem ersten Tag in Führung.
Nachdem in der Nacht eine Regenfront durchgezogen war, begann der zweite Wettkampftag mit klassischen Rückfrontenwetter. Das bedeutete Winde aus West, viele Wolken und mit denen kamen Dreher und Böen. Erneut keine einfachen Bedingungen für Wettfahrtleitung und Teilnehmer. Erfahrung und Nerven waren gefragt und so entwickelte sich in wiederum drei Rennen ein Triell der Altmeister.
Der führende Dirk Stadler war schon dreimal Meister mit wechselnden Teams. Das darauffolgende Schiff mit Lars Bähr, Felix Krabbe und Markus Keding vom Tegler See (TSC) hatte mit verschiedener Besatzung - 2019 vertrat Frank Schönfeldt den verhinderten L. Bähr am Ruder - schon fünfmal den Titel geholt und der bis dahin drittplatzierte Thomas Kausen (Berliner YC) gewann schon viermal Gold bei einer IDM.
Alle drei führenden Schiffe lagen vor dem letzten Wettkampftag punktemäßig nah beieinander. So versprachen die letzten beiden Rennen spannend zu werden. Der Wind setzte aus Südwest ein und es gab starke Böen, so dass viele Crews die Wanten fester drehten. Nach den letzten beiden Läufen standen die Sieger fest: Kausen, Funk und Deertz gewannen Gold. Stadler, Torlach und Melzer holten sich Silber und Bähr, Krabbe und Keding landeten auf dem Bronzerang. Glückwunsch den Siegern!
Auffällig war, dass von den ersten drei Teams keines mehr als je eine Wettfahrt gewinnen konnte, das Team Stadler sogar nicht eine einzige, und alle drei je zweimal zweistellig ins Ziel gingen. Vom vierten bis sechsten Platz gab es sogar jeweils drei zweistellige Ergebnisse. Das spiegelte nicht nur die herausfordernden Bedingungen, sondern auch die hohe Leistungsdichte in dieser Kielbootklasse wider.
Bei der abschließenden Feier mit Live-Musik ließ die „H-boat-family“ ihre neuen Meister hochleben. Die SG Scharmützelsee hat die Meisterschaft mit viel Liebe zum Detail perfekt organisiert und den Teilnehmern ein unvergessliches Erlebnis beschert.