Die Vier von Simssee und Chiemsee

Über 40 Seglerinnen und Segler versammelten sich am 15 November 2024 zu ihrem H-Boot-Flottenabend beim Hirzinger in Söllhuben, einem bairischen Wirtshaus mit Tradition und bewährter Speisekarte.

Die Stimmung war gut, eine insgesamt erfolgreiche Segelsaison konnte gefeiert werden. Hans Reile, Revierobmann Chiemsee-Simssee, freute sich über seine fröhlichen Gäste: über die Wettfahrtleitungen vom Chiemsee Yacht Club und von der Wassersportvereinigung Fraueninsel samt deren 1. Vorstand Charly Zipfer, über Christoph Quinger , der die Region Bayern managt, über Stefan Freitag samt Frau Peggy, den Gewinner des neu gestifteten Pokals im Andenken  an Fips Ullherr (er geht als Wanderpreis an den Gesamtsieger aus den beiden Chiemsee-Regatten) und natürlich über alle Aktiven samt deren Crews.

Der kurze Rückblick, den Hans Reile auf über abgelaufene Saison gab, enthielt eigentlich nur zwei graue Flecken. Der eine betrifft die geringe Regattabeteiligung der H-Boot-Eigner am Chiemsee, hier ist in erster Linie der CYC mit der geringen Aktivität seiner zahlreichen H-Boot-Eigner angesprochen. Der andere war gewissermaßen „gottgegeben“: Im Zusammenhang mit dem Hochwasserereignis im September „lief der Simssee über“ (Originalton Hans Reile), damit war ein Kranen der H-Boote zum 111er Zwickl Cup nicht möglich, die Serie fiel buchstäblich ins Wasser.

Bernd von Hoermann ergänzte den Bericht um einige Aktivitäten am Chiemsee: Um einen Grillabend im Sommer, der von kräftigem Regen nicht gerade begünstigt war und von einem erfolgreichen Training mit dem Priener Segelmacher Basti Henning aus der Fritz Segel-Truppe. Bernd hat den Chiemsee von dem verstorbenen Fips Ullherr frisch übernommen und versucht, die Flotte wieder in Gang zu bekommen. Einen Pluspunkt hat er immerhin schon: Die beiden Regatten im Chiemsee Yacht Club und auf der Fraueninsel waren für den hier üblichen Maßstab gut besucht, beinahe ausschließlich von befreundeten „Reisenden“. Er nahm das als gutes Ohmen für die Saison 2025. Christoph Quinger hat als Regionalobmann Bayern das größte Interesse daran, dass die Attraktivität des Chiemsees als größtem bayerisches Gewässer halten bleibt. Dazu gab er einige Hinweise, die in die Saisonplanung einfließen sollen.

Die Regattaaktivitäten der Flotte waren zwischen den beiden Seen ungleich verteilt. Insgesamt acht Crews nahmen ihr Boot mindestens einmal aus dem Wasser, um ein anderes Revier zu besuchen, sieben von ihnen stammten vom kleineren Gewässer. Sie waren nicht nur an vielen deutschen Seen aktiv, natürlich stand der Gardasee auf dem Programm mit Alpenpokal und WM, aber auch der Traunsee und selbst das Ijsselmeer waren vor ihnen nicht sicher. Da der Besuch bei Freunden auch dazu dient, die drei heimischen Regatten im Gespräch zu halten, werden solche Reiseakivitäten besonders mit Naturalien belohnt. Die beiden reiselustigsten Steuerleute mit jeweils acht Reisen erhielten eine Südtiroler Marende (übersetzt Jause), für die anderen gab es, exakt abgestuft nach Reisetätigkeit, kleinere Gaben.

Als Maßstab für die Regattaerfolge wird eine Rangliste aus den drei Revierregatten errechnet. Davon werden die beiden besten Ergebnisse einer Crew gezählt. 2024 waren insgesamt elf Crews in der Wertung, davon sieben vom Simssee. Durch den Wegfall der Simsseer Serie gibt es – ungewollt – einen reinen Chiemsee-Sieger Er heißt wie so oft Dirk Stadler vor – Überraschung – Johannes Dinzenhofer. Beide SRS. Die Siegerpreise waren flüssiger Natur. Auch wie immer.

Von links: Anja Kohlmann (CYC), Angi Diederich, Andrea Führmann und Michaela Simon (alle SRS)

Foto: Hans Reile

Bei den Auswertungen gab es eine Überraschung: Vier Steuerfrauen waren am Start, das ist für die Flotte eine ganz neue, erfreuliche Erfahrung, die auch entsprechend gewürdigt wurde.

Beim Ausblick auf die nächste Saison hatte Hans Reile eine Überraschung. Das normale“ Regatta-Programm hat sich für 2025 deutlich verändert. Der Simsseer 111er Zwickl-Cup wird schon am ersten April-Wochenende die Segelsaison eröffnen. Dafür gibt es für den SRS im kommenden Herbst ein Großereignis: Die diesjährige Internationale Deutsche Meisterschaft wird vom 2.bis 7. September am Simssee stattfinden.  Das ist nicht nur für den Club, sondern auch für die Aktiven mit Teilnahmewunsch eine große Herausforderung. Die gesamte Teilnehmerzahl ist nämlich auf 40 begrenzt, davon werden 80%, sprich 32, nach ihrem Platz in der Rangliste berücksichtigt. Die anderen acht Plätze sind für Ausländer reserviert bzw. werden als Wildcard vergeben. Wer sich qualifizieren will, muss sich frühzeitig „strecken“. Ohne zu reisen kann das nicht klappen. Es ist also abzusehen, dass beim Flottenabend 2025 wieder über eine rege Reisetätigkeit zu berichten sein wird.

mak

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