Kenter-Crew gewinnt am Bodensee
Es herrschte noch Schnee und Temperaturen um den Gefrierpunkt, als wir unser Boot anhängten, um zum Bodensee zu fahren. Vielleicht hätten wir doch besser die Skier eingepackt. Das Segelwochenende am Bodensee verlief recht angenehm, jedoch kühl, besonders wenn der Wind wehte.
Ursprünglich waren 13 Boote gemeldet. Allerdings ließ Dirk Stadler sein Boot in der Vorwoche am Edersee stehen (der Vorschoter, der es hätte mitbringen sollen, war erkrankt). Somit gingen wir mit 12 Schiffen an den Start.
Der erste Wettfahrttag begann mit einer Startverschiebung, da auf dem See kaum ein Hauch von Wind zu spüren war. Am Nachmittag setzte dann eine Nordostströmung ein, und der Wettfahrtleiter Hermann Herburger entschied, die Rennen zu starten. Trotz schwieriger Windbedingungen wurden zwei Wettfahrten durchgeführt. Am Ende lagen die Teams von Finn Kenter und Peter Zauner mit jeweils 6 Punkten an der Spitze des Tableaus. Bereits zu diesem Zeitpunkt zeigte sich die Ausgeglichenheit des Leistungsniveaus im Feld, da die Sieger in einem Rennen im nächsten Rennen Vorletzte werden konnten.
Der Abend brachte Freibier und ein exzellentes Regattaessen mit sich. Negativ fiel jedoch der Kellner des Casinos auf, der mit seinem an Klaus Kinski erinnernden Verhalten Teilnehmerinnen und Teilnehmer brüsk vor den Kopf stieß. Die Vereinsoffiziellen bezeichneten dies als humorvoll, doch wir empfanden es nicht als besonders amüsant.
Am zweiten Tag wiederholte sich das Bild mit spiegelglatter Wasseroberfläche auf dem See. Aufgrund des unangenehmen Kellners warteten die meisten lieber an Bord als auf der Terrasse des Clubhauses.
Dennoch fuhren wir kurz nach Mittag hinaus, um auf Wind zu warten. Dies dauerte unglaubliche fünf Stunden. Einige Teams hatten die Hoffnung bereits aufgegeben und waren zurückgefahren. Dann setzte sich doch noch ein Windfeld durch. Der Wettfahrtleiter beorderte die bereits auf dem Heimweg befindlichen Robo-Bojen zurück, und einige Crews eilten hektisch, ihre bereits abgebauten Boote wieder aufzutackeln, um erneut auszulaufen. Die Schiffe von Knut Viehweger und Friedl Gehrke schafften es genau zum Startschuss an der Linie zu sein. Es folgten wieder zwei Wettfahrten mit knappen Rennen. Am Ende lagen Kenter und Zauner erneut punktgleich an der Spitze, dieses Mal jedoch mit jeweils 5 Punkten, da eine Wertung gestrichen wurde.
Am letzten Tag setzte der Wind bereits am Vormittag ein. Peter Schweighöfer schien die Situation zu heiß zu werden, da er beim Ablegen erst einmal ein erfrischendes Bad im See nahm. Im einzigen Rennen des Tages siegte Timm Nolden mit seinem neuen Schiff deutlich vor der Viehweger-Crew und Finn Kenter mit seinen Teammitgliedern.
Damit stand das Ergebnis fest. Alle Podiumsplätze gingen an den Starnberger See:
1. GER 1021 Finn Kenter, Philipp Frieß, Merlin Gnutzmann (FCSS)
2. GER 1663 Peter Zauner, Timo von Schorlemer, Ben Uelrichs (YCSS)
3. GER 1455 Andi Lachenschmid, Michi Pointner, Moritz Freiesleben (MYC)
Wir bedanken uns beim Bodensee Yachtclub Überlingen für eine gelungene Veranstaltung und hoffen, dass im nächsten Jahr noch mehr Crews den Weg zum Bodensee finden.
Bericht: Friedl Gehrke Bilder: Andreas Hebbel-Seeger