Kispi - (die etwas andere) Regatta
Kinderspital Regatta
Schon lange hatte ich unserem Schweizer H-Boot-Freund Beat Hannimann, seines Zeichens stellvertretender Chef des Kinderspitals (Kispi) in St. Gallen, versprochen, an der Plauschregatta für die Mitarbeiter des Spitals und deren Angehörige in Staad, nahe Rohrschach, teilzunehmen. Nicht zuletzt auch, nachdem mich der Reviervertreter der Int. 806-Klasse, Günter Samland, darauf angesprochen hatte. Die Regatta wird nach Yardstick gesegelt und bei jedem teilnehmenden Boot bestehen die Mannschaftsmitglieder zumindest zu 50 % aus Mitarbeitern des Kinderspitals bzw. deren Angehörigen. Uns wurde ein junges Ehepaar (Julia und Alex) zugelost, mit denen wir uns von Anfang an prächtig verstanden. Organisiert wurde die Regatta von Daniel Köppel, dem Verwaltungsleiter des Kispi.
Nach dem Festmachen nahmen wir zuerst einmal den obligatorischen Begrüßungsschluck, bevor Daniel Köppel dann die Steuermannsbesprechung abhielt. Es war wunderbares Hochsommerwetter, aber es sah nicht nach sehr viel Wind aus. Deshalb kündigte Daniel auch an, bereits an der ersten Luvtonne eine stille Wertung vorzunehmen, um zumindest ein Ergebnis zu haben. Es kam dann, wie es kommen musste. Es herrschte nur eine leichte Thermik, die immer weiter nach Süd drehte, so dass die Kreuz annähernd zu einem Anlieger wurde. Wir hatten das Glück, dass wir relativ weit auf der linken Seite waren und die Int. 806en, die bei diesem Wind aufgrund ihrer Genua einfach schneller sind, einigermaßen in Schach halten konnten. Dennoch hätten wir nicht als Erste die Luvtonne runden können, wenn nicht ein "Tsunami", die sich uns in Luv nähernde Int. 806 von Günter Samland derart ausgebremst hätte, dass sie stehen blieb und wir mit unserem taktisch klugen "Schaukeln durch die Welle" auch noch mehr Schwung in das Schiff bekamen. So rundeten wir also als Erste die Luvtonne und schlichen dann mit dem Spinnaker gen Leetonne. Auf diesem Kurs konnte uns die Int. 806 dann überholen, wobei Alex das Ruder übernommen hatte und sich hervorragend schlug. Auch die Mannschaft funktionierte einwandfrei und es hat großen Spaß gemacht.
Kurz nach Runden der Leetonne hatte Daniel ein Einsehen, da der Wind wirklich völlig eingeschlafen war und schoss die Regatta ab. Nach dem Einlaufen gab es dann den nächsten Apero, bevor zur Siegerehrung geschritten wurde. Aufgrund der Verdienste von Beat Hannimann um die Regatta, die er auch ins Leben gerufen hatte, wurde ihm der alte Wanderpreis, ein gewaltiger Schäkel, vermacht. Der neue, eine schöne Messingklampe auf einem massiven Mahagonisockel, ziert nun den Schreibtisch von Alex im Kispi. Anschließend gab es - trotz Hochsommer und entsprechender Wärme - ein hervorragendes Käsefondue und wir hatten bei einigen Flaschen Wein einen wunderbaren Sommerabend.
Es hat allen großen Spaß gemacht und wir konnten, so glaube ich, den Nichtregattaseglern eine große Freude bereiten.
Wir kommen im nächsten Jahr sicherlich wieder.
Gerhard Fuchs