Neuer Revierobmann Ammersee
Christoph Quinger und Sigi Merk haben gerufen und (fast) alle sind gekommen, zum diesjährigen Saisonabschluss der H-Bootsegler vom Ammersee. Die Veranstaltung fand wie in den letzten Jahren Ende Oktober in den Clubräumen des Akademischen Segelvereins am Ostufer des Ammersees statt. Der Hausherr, Dr. Werner Wenzel richtet sein Grußwort an die H-Boat-Family und versprach mehr Wind für das nächste Jahr. Frau Grunert hat wieder ein hervorragendes kalt-/warmes Buffet gezaubert, aus italienischen Vorspeisen, Wildbraten/Spätzle/Blaukraut und als Nachtisch Apfelstrudel/Wildbeeren, das keine Wünsche offen lies.
Sigi Merk und Christoph Quinger begrüßten die mehr als 50 Teilnehmer, dankten fürs Kommen, lobten die Segler für steigenden Meldezahlen auf allen Ammerseeregatten und wünschten sich eine ebenso rege Teilnahme bei den Regatten in der nächsten Saison. Sigi’s Schotte Hans Haberstock vom ausrichtenden CYC versprach beste Windverhältnisse für die IDM im September 2015 und rührte kräftig die Werbetrommel. Nachdem in diesem Jahr am Ammersee sowohl das „Haferl“ als auch das „Finale“ dem Wind zum Opfer gefallen war, muss jedes Mitglied der Ammersee-Flotte, das bei der IDM teilnehmen will zu anderen Revieren fahren um sich zu qualifizieren.
Christoph stelle dann satirisch witzig animierte Ideen zur Bekämpfung von Windarmut an Bayerischen Seen vor. Von der Bestückung der Seen mit Windturbinen, Segelparcours in der Halle und den Bemühungen von Sigi durch Stiftung zahlreicher Windkerzen von Andechs über den Bayerischen Landtag bis nach Rom den Windgott gnädig zu stimmen, reichten die Vorschläge.
Hatte Christoph schon vom Start weg mit den im Hintergrund laufenden kommentierten Regattabildern für Heiterkeit gesorgt, ging es jetzt mit weiteren satirischen „Dablecken“ - Beiträgen erst richtig los. So berief er sich auf eine neue EU-Richtlinie, nach der bestimmte Segler ab sofort mit einer Warnweste segeln müssen, auf deren Rückseite der Grund vermerkt ist, wie z.B.: I don´t stop for small boots“ oder „Ich bin der Neue“. Die ausgezeichneten ernteten tosenden Beifall.
Nachdem die offenbar hungrige Meute das Buffet weitgehend leer geräumt hatte (hier waren einige ungeahndete Frühstarts und regelwidrige Tonnenmanöver zu verzeichnen) ging es zur Preisverteilung. Alle anwesenden H-Boot-Segler die an mindestens einer Ammersee-Regatta teilgenommen hatten bekamen attraktive Preise. In der Wertung waren erfreulicherweise fast 30 Boote, und dass Sigi Merk vor Jörg Bleiholder und Christian Freund neuer Flottenmeister 2014 wurde, sei nur am Rande erwähnt.
Ein weiterer Höhepunkt war die offizielle Stabübergabe vom alten Flottenkapitän Sigi Merk an den neuen Flottenchef Christoph Quinger. Der lief jetzt erst recht zur Hochform auf, als er die 20 Jahre Sigi als Boss der H-Boat-Family Ammersee Revue passieren lies und außergewöhnliche Herausforderung fürs Sigis sportliche Zukunft präsentierte wie z.B. Haireiten, Cablewalking, Wingsuitfliegen. Am Schluss musste Sigi dann doch versprechen, dass er weiter H-Boot segelt und für uns alle positive Akzente als DSV Funktionär setzt. Dafür wurde er dann auch zum lebenslangen Oberehrenpaten der Ammersee H-Bootflotte ernannt. Auch ein humoriges Grußwort von Walter Pulz, der leider nicht persönlich anwesend sein konnte, wurde verlesen.
Die Stimmung hatte mittlerweile seinen Höhepunkt erreicht. Kurzfristig war eine schnelle aber intensive Beschäftigung mit dem Nachtisch angesagt, stand doch der letzte Programmpunkt noch aus.
Den Schluss bildete wie jedes Jahr ein heiterer musikalischer Jahresrückblick von Sigi Merk auf dessen Refrain der ganze Saal gemeinsam einstimmte:
We are young, we are free , we are the H-Boat-Family. Als Zugabe für Sigi wurden von seinen Schotten Sepp und Hansi und Christoph mit seiner Mannschaft Petra und Flo noch einige mehr oder weniger freche Verse zu Ehren des alten Flottenchefs gesungen, der sich danach herzlich bedankte und versprach, nächstes Jahr lieber wieder selbst zu singen, da dieses Gejaule seiner Schotten und des neuen Flottenkapitäns ja keinem zugemutet werden kann.
Erst recht spät am Abend löste sich die Versammlung langsam auf, mit der Gewissheit, einen gelungenen Abend erlebt zu haben, dass der neue Flottenkapitän schon die richtige Besetzung ist, und die H-Boot-Segler vom Ammersee schon das sind, was sie singen, eine H-Boat-Family.
Christine Merk