Rückblick auf die Saison 2013
Ins Wasser gefallen – H-Boot am Chiemsee
Deutscher H-Boot-Meister 2013: Ein toller Erfolg für Dirk Stadler vom SRS und seine Mannschaft Werner Fritz (CYC) und Bastian Henning (MYC), der unter großem Beifall geehrt wurde. Ähnlich gut lief es als Sechste für Fips Ullherr (CYC), Björn Koop (RCO) und Stefan Röttcher (SCH) bei der IDM In Tutzing. Nicht zu vergessen Hansi Haberstock (CYC), der zusammen mit Sepp Hammerlindl Steuermann Sigi Merk auf den neunten Platz vorsegelte. Weiter: Dirk Stadler als Zweiter in der Jahresrangliste, gleich dahinter Fips Ullherr – mit diesen tollen Erfolgen begann Martin Köhle den Jahresrückblick beim Flottenabend am 22. November 2013 vor 25 Mitgliedern im Fischer am See in Prien.
Für die „normalen“ Ranglistensegler der H-Boot-Flotte Chiemsee-Simssee lief die Saison 2013 dagegen nicht besonders gut: Beim Chiemseer H-Boot des Vereins Seglerheim am Chiemsee konnte Wettfahrtleiter Gernot Schreiber (WVF) am Samstag, den 1. Juni 2013, wenigstens einen Startversuch unternehmen, der aber mangels Wind zu keiner Wettfahrt führte. Anschließend fing es an zu regnen und zwar heftig. Am Sonntag kamen dann die Hiobsbotschaften. Mehrere Mannschaften mussten absagen, da bei ihnen zuhause bereits Chaos herrschte: Keller voller Wasser, Tiefgarage am Absaufen und was an frohen Botschaften so einlief. Der Wind war auch nicht gerade toll. So beschlossen wir, die Serie zu beenden.
Und es kam noch schlimmer: Die folgenden Tage nach der VSaC-Absage regnete es weiter, der Chiemsee stieg unaufhörlich, bereits am Dienstag war Land unter und keine Chance auf Wetterbesserung. So mussten wir auch die neu installierte Serie beim Wassersportverein Fraueninsel, auf die wir uns alle so gefreut hatten, absagen. Große Enttäuschung, aber keine Chance, die Wettfahrten durchzuziehen. Alle Stege waren so tief unter Wasser, dass wir nicht auf die Boote gekommen wären, nirgends konnte eingekrant werden, weil der Strom abgestellt werden musste – ein Jahrhundert-Hochwasser hatte uns überfallen. Zwar empfanden wir Chiemseer das als dramatisch, als wir aber in den folgenden Tagen sahen, wie es in Passau, in Deggendorf und dann später in Ostdeutschland zuging, erkannten wir, dass wir eigentlich nur einen Komfortverlust erlitten hatten.
Die nächste Ranglisten-Regatta, die Harrasser Kanne, verlief dann normal. 15 Boote waren bei den vier Rennen am Start, darunter - zusammen mit Neumitglied P. Trepte (CYC) - elf aus unserer Flotte. Und am Ende siegte die Berliner Mannschaft Rossbach, Laske und Drtina so deutlich, dass sie schon am Samstag nach drei Ersten auskranen konnte. Das wars dann aber auch mit der Ranglisten-Segelei.
Nach dem Wasser kam die Flaute
Ende September kam der 111er Zwickl-Cup am Simssee beim SRS. Ausgeschrieben als Bavarian Open mit erhöhter Punktzahl und mit viel Mund- zu Mundpropaganda gepuscht hatten 20 Mannschaften zum inoffiziellen oberbayerischen Absegeln gemeldet. Die Kühlschränke waren wie üblich vom Sponsor mit reichlich Bier gefüllt, so dass sich bereits am Freitagabend die üblichen Verdächtigen an einen ersten Leerungsversuch machten. Sie haben das zwar nicht zu Ende gebracht, aber die Spuren waren noch am Sonntagmorgen in den Gesichtern und an dem nicht immer ganz strammen Gang zu erkennen. Ok, sie konnten in Ruhe weitermachen, denn der Wind fehlte. Das tat er dann auch am darauffolgenden Sonntag und gegen Mittag packten wir die Schiffe wieder zusammen.
Ranglistenfazit: Von vier Serien konnte eine zu Ende gebracht werde, nicht gerade ein Traumergebnis. (Das hatte auch zur Folge, dass wir bei den Ranglisten-Seglern für 2013 keinen Flottenmeister kürten.) Unsere Flottenmitglieder kamen eher im „Ausland“ zum Segeln. Traunsee, Gardasee, Starnberger und Ammersee und noch ein paar mehr waren die Ziele der Reisenden. Am fleißigsten war wieder einmal Dirk Stadler mit wechselnden Mannschaften unterwegs, gut ein Dutzend Mal war er am Start und betrieb dabei natürlich auch Werbung für unser Revier. So wurde ihm als dem am meisten gereisten Steuermann mit einer Tasche voll festem und flüssigem Reiseproviant gedankt.
Bernd Schmitz gewinnt Einheitsklasse
Die Langstrecken-Segler dagegen konnten alle sieben ausgeschriebenen Rundfahrten veranstalten. Bernd Schmitz siegte nicht nur bei den H-Booten, wo er sich über eine zu geringe Beteiligung beklagte (siehe seinen Brief auf der Homepage unter Langstrecke), sondern bei erheblich stärkerer Konkurrenz in der Gesamtwertung der Einheitsklasse. Wir haben ihn in Abwesenheit geehrt, die Bahnfahrt von seinem Heimatort Neuss nach Prien scheiterte bereits in Essen, weil dort der Bahnverkehr wegen eingestürzter Bergwerksstollen blockiert war. (Schade, aber wenigstens war es nicht auch noch ein Hochwasser.)
Fips Ullherr beschäftigte sich etwas intensiver mit der Ranglisten-Saison der deutschen H-Boot-Flotte, auch als Einstimmung auf die an den Chiemsee Yacht Club vergebene Deutsche Meisterschaft 2015. Wir möchten hier natürlich möglichst viele Flottenmitglieder an den Start bringen. Um das zu ermöglichen, werden wir im Frühjahr 2014 wenn irgend möglich ein Training ansetzen. Hans Reile strebt Ähnliches für den Simssee an, wir müssen bei solchen Aktivitäten ja manches Mal zweigleisig fahren, weil die Kranerei nur für einen oder zwei Tage zu aufwendig ist. Insgesamt tut sich am Simssee aber eine Menge: Ein Wettfahrtleiterseminar wurde bereits veranstaltet, ein Schiedsrichterseminar soll folgen. Darüber hinaus gibt es ein weiteres aktives H-Boot beim SCS mit Familie Köppl, insgesamt sind es jetzt sechs. Der SCS hat sich in den letzten Jahren zu einem wichtigen Standbein der Flotte vergrößert.
Die Planungen für 2014: Es wird vier Ranglisten-Regatten geben, besonders erfreulich ist, dass der Segelclub Breitbrunn die älteste H-Boot-Rangliste am See, den König-Ludwig-Pokal, wieder aufleben lässt, während der Verein Seglerheim am Chiemsee das „Chiemseer H-Boot“ aus seiner Planung nahm. Allerdings wird der Juni ein anspruchsvolles Programm bringen, alle drei Serien am See finden in diesem Monat statt. Im März wird der Regelkunde-und Taktikabend mit Uli Finckh stattfinden, bei demwir im letzten Jahr über 60 Gäste zählten. Dagegen wird es 2014 keinen Winterstammtisch mehr geben, er wurde einfach zu wenig angenommen.
Dann blieben noch die offiziellen Punkte: Die Kassenlage ist einigermaßen ausgeglichen, für 2014 wurde eine kräftige Renovierung (neuerdings nennt man das ja Relaunch) unseres Internet-Auftrittes angekündigt, die aber bei einigermaßen erfreulicher Spendentätigkeit finanzierbar sein sollte. Dann die Wahl: Es bleibt alles beim Alten. Martin Köhle, Hans Reile und Fips Ullherr wollen die Flotte auch 2014 steuern.
mak