Triest : Segeln mit der Stieftochter.

Triest : Update 10.11.2019

Das Jahr 2019 war auch dieses Mal wieder mit dem H-Boot eine Bereichung, umso mehr, weil mein neuer Nachbar in Triest ebenfalls ein begeisterter Segler ist und wir gemeinsam diese Saison schon am 16. März bei einem frischen NE-Wind eröffneten.

Im Sommer dann besuchte mich noch kurz meine Stieftochter, die vor drei Jahren im Zuge ihres Studiums beim Segelclub der Uni Münchenn in Starnberg segeln gelernt hat und seitdem immer wieder einen Kurztrip nach Triest unternimmt, um sich ein wenig den Wind um die Ohren blasen zu lassen.

Dieses Jahr war der Wind auch im August überraschend oft „anwesend“ und kam ebenso überraschend für dieses Jahreszeit aus NE. Allerdings gab es auch im August zweimal eine kräftige Bora mit Windstärken, die eigentlich eher in den Wintermonaten Januar und Februar typisch sind! Das Boot hat alles wieder gut über sich „ergehen lassen“ und seine Mannschaft immer wieder sicher in den Hafen zurückgebracht.

Vor vier Jahren hat sich allerdings eine Änderung in Sachen Hilfsantrieb ergeben, von der ich bisher noch nicht berichtet habe.

Anläßlich der jährlichen Erneuerung des Unterwasseranstrichs stellten wir fest, dass der Fuß des Saildrives Öl verlor. Bei genauerer Untersuchung stellten wir fest, dass im Bereich der Öleinfüll- und Kontrollschraube, die aus Edelstahl ist, das Alugehäuse so von innen korrodiert war, das Öl austreten konnte. Dies war aber von Außen nicht erkennbar!

Der Saildrive, von einem Herrn oder Firma Flamme hergestellt, wird nicht mehr produziert, die Firma ist nicht mehr existent und trotz intensiver Suche konnte ich kein Ersatzteil oder gar einen Ersatzfuß finden. Daher reifte der Entschluss, das Konzept Saildrive aufzugeben und zukünftig auf einen Torqueedo Außenborder umzusteigen.

Zur Erneuerung des Unterwasseranstrichs der ganze Saildrive mit dem schweren Bronze-Faltpropeller ausgebaut, der Fuß wanderte in den Schrott und der Rest der alten Anlage ist noch vorhanden. Sollte jemand der hier Mitlesenden einen Faltpropeller oder E-Scheibenläufer (24V, 2400W) benötigen, kann er mich gerne kontaktieren.

So war dann der Werftaufenthalt etwas länger. Aber durch dem Umbau „wanderten‘‘ wieder ca. 80 kg Metan aus dem Boot. Ebenso scheint mir das Boot durch den nicht mehr hinter dem Kiel austretenden Saildrive besser „zu laufen“. Kann sein, dass der Eindruck subjektiv ist.

Was sich durch den Außenborder verändert hat sind die Manöveriereigenschaften unter Motor. Vor allem bei Rückwärtsfahrt merkt man, dass es schon eine Weite dauert bis das Ruder sauber angeströmt wird und das Boot reagiert. Aber, alles eine Gewöhnungssache!

Die einzige Havarie, die ich mit dem Torqueedo bisher hatte, war ganz am Anfang. Da gingen scheinbar ein paar Kondensatoren nach etwa einem halben Jahr Betrieb kaputt – diese wurden aber sehr kulant von Torqueedo im Rahmen der Garantie ausgewechselt und ich konnte zusammen währdend der Reparatur in Starnberg mit zwei Technikern der Firma Torqueedo „fachsimpeln“.

Auch zeigt es sich, dass ein Außenborder im Reparaturfall auch Vorteile gegenüber einer Einbaumaschine hat! Außenborder einfach mitnehmen zur Reparatur. Eine Einbaumaschine müßte erst ausgebaut werden, oder wenn das nicht geht, muss die Reparatur an Bord erfolgen. Also sind wir jetzt seit vier Jahren mit Außenborder unterwegs, immer noch elektrisch, und die Umtriebe wie z.B. mit dem speziellen Antifouling für den Saildrive sind ebenso Geschichte.

Christian Pachernigg

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