Westdeutsche Meisterschaft der H-Boote im Rahmen der Ruhrlandkanne

Das zweite Wochenende im Oktober gehört traditionell zur H-Boot-Regatta um die Ruhrlandkanne. Die unterschiedlichsten Wetterbedingungen sind immer wieder dabei auf dem Baldeneysee eine Überraschung. In der Vergangenheit war bisweilen die Flaute dominierend. Diesmal kam es “etwas anders“.

Gefreut hat uns, dass 7 auswärtige Boote angereist sind. Edersee, Rursee, Rossenrayer See, Sorpesee und das Alkmaardermeer / Niederlande waren vertreten. Die 3 niederländischen Boote haben der Veranstaltung einen Hauch von Internationalität verliehen.

Am ersten Wettfahrttag zeigte sich der Wind aus südlicher Richtung zunächst launisch, es kam aber eine Wettfahrt zustande. Bei der zweiten Wettfahrt gab es 2 Felder der 13 Teilnehmer. Die führende Gruppe verhungerte schließlich vor dem letzten Leegate, während die achteraus segelnde Gruppe mit leichtem Hauch beständig aufholte. Dies erschien dem Wettfahrtleiter Rainer Hasselmann und seiner Crew – die im Übrigen einen hervorragenden Job getan haben - eine zu unfaire Bedingung, so dass diese Wettfahrt abgeschossen und damit der Wettfahrttag beendet wurde. Für die einen gut, für die anderen schade …

Der nächste Tag brachte völlig andere Windverhältnisse. Frischer Wind aus westlicher Richtung versprach flottes Segeln, worüber sich alle freuten. Die Böen mit bis zu 31 kn brachten mächtig Bewegung ins Rennen. Unter Spinnacker wurden Geschwindigkeiten erreicht, die weit über der theoretischen Rumpfgeschwindigkeit eines H-Bootes liegen. Wer “auf der Geige“ nicht aufpasste, hatte schnell einen Sonnenschuss fabriziert. Viermal war dieses artistische Schauspiel zu beobachten. Die Crew der GER 1176 war einmal komplett im Wasser, doch das war kein Grund um aufzugeben. Das Gute, es ist auf keinem Boot jemand außenbords gegangen, keine Personenschäden. Lediglich einige kleine Materialschäden waren hier und da zu beklagen. Winkel im Spi, Spi komplett abgerissen, Unterliekstrecker gebrochen etc. Dies hat dazu geführt, dass beim letzten Rennen nur noch 7 Boote am Start waren. Ein weiterer Grund zur vorzeitigen Aufgabe war für manchen die leidige Elodeaplage – auch genannt Wasserpest -, die den meisten Booten doch ein kleinwenig Ärger beschert hat, mal läufts und dann plötzlich nicht mehr, das ist unschön, aber das Handicap traf alle.

Große Zustimmung hat die von Gerd Miethe organisierte After Race Party gefunden. Eine Spitzenband die Lifemusik vom Feinsten kredenzte und ein Elvis-Auftritt, der das Clubhaus nahezu zum Beben brachte, hat beste Stimmung unter den aktiven und passiven Seglern sowie den Regattabesuchern verbreitet.

Der strahlende Sieger der Ruhrlandkanne und gleichzeitig Westdeutscher Meister ist Gerd Miethe (GER 1602) mit seiner Crew Alexander Obladen und Frank Gundlach. Eine 1 als Streicher, das muss man erstmal hinbekommen!  Den Vizemeister stellt die Crew von GER 1752 Timm Nolden, Lisa Eggenstein und Alexander Pabst. Die Bronzemedaille erhielten Marc Prins mit Friso van Zuuren und Patrick auf NED 90 per Wiedergutmachung nach erfolgreichem Protest. Allen drei Crews gilt unsere Anerkennung für die tolle Leistung, aber auch den übrigen, die bei “sportlichen Bedingungen“ – wie es der Wettfahrtleiter bei der Siegerehrung nannte – durchgehalten haben. Ein herbstlicher Saisonabschluss für die Bootsklasse.


Michael Röhrig / GER 1176
Baldeneysee / Essen

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