Holland Trophy bei Idealbedingungen
Zwölf Crews trafen sich vom 5. bis 7. Juni mit ihren Booten in Alkmaar zur Holland Trophy. Geladen hatte Alkmaarsche Roei- en Zeil Vereeniging (ARZV). Trotzdem es mit dem Ranglistenfaktor 1.4 die hochwertigste Ranglistenregatta im westdeutschen Einzugsbereich ist, fanden nur sechs holländische und sechs deutsche Boote den Weg ans Alkmaader Meer. Eigentlich Schade, denn die Bedingungen waren – nicht zuletzt durch den unermüdlichen Einsatz von Marc Prins – nahezu perfekt.
Nach dem völlig unproblematischen Kranen am Donnerstag, ging es am Freitag auf die gut gelegte Regattabahn. Der erste Start war für 13 Uhr vorgesehen. Bei durch Dreher unregelmäßigem, leichtem Wind dominierten die Leichtwindspezialisten. Gerhard Miethe vom Segelsportclub Rursee (SSCR) gewann die Wettfahrt vor Marcel Buijs vom gastgebenden ARZV und Hans Peulen von der Roermondse Roei- en Zeilvereiniging Maas en Roer (M&R). Die zweite Wettfahrt folgte im Anschluss. Hier gewann Hans Peulen (M&R) vor Daniel Jonkmanns Aachener Boots-Club Rursee (ABC)und Knut Viehweger vom Yacht Club Lörrick (YCL).
Am Freitagabend folgte zum dritten Mal die damit für traditionell erklärte Grachtenfahrt durch Amsterdam. Der leichte Regen bei angenehmen Temperaturen tat der guten Stimmung keinen Abbruch. An Bord des neuen Elektrobootes standen genug flüssige Stärkungen zur Verfügung. Eine kurze Pause zur Hälfte der Fahrt gab eine gute Gelegenheit für den einen oder anderen Mitfahrer, sich an Land eine Ration Fritjes zur Stärkung zu besorgen. Auch bei der Rückfahrt fiel der dichte Bootsverkehr auf den Grachten auf. Teilweise mussten Boote sogar aufstoppen oder gar zurücksetzen, um anderen Booten die Vorfahrt zu gewähren.
Wie in der Ausschreibung formuliert „wegen Amsterdam“ begann die erste von vier Wettfahrten am Samstag erst um 10.30 Uhr. Der Wind hatte aufgefrischt und blies mit 4 bis 6 Beaufort. Hans Peulen (M&R) segelte in einer Klasse für sich und gewann alle vier Wettfahrten des Tages. Damit übernahm er auch uneinholbar die Führung in der Gesamtwertung. Gesamt-Zweiter war am Ende des Tages Hans Walter Fink vom Yacht- Club Ruhrland Essen (YCRE) vor dem punktgleichen Marcel Buijs (ARZV). Der starke Wind am zweiten Regattatag sorgte für ein sehr dichtes Feld. Der Zieldurchgang aller Schiffe erfolgte oft in weniger als fünf Minuten – eine Herausforderung für die Wettfahrtleitung. Positionsveränderungen blieben so bis zur letzten Minute möglich. Eine Verbesserung oder Verschlechterung um zwei bis drei Plätze war bis zum Zieldurchgang jederzeit möglich. Der Tag endete mit einem leckeren Captain’s Dinner. Nach den spannenden, aber auch anstrengenden Starkwindwettfahrten verholten sich einige Crew zeitig in die Kojen. Andere ließen es sich nicht nehmen, noch das Champions‘ League Finale zwischen Barcelona und Turin anzuschauen.
Am letzten Tag der Holland Trophy ermöglichte der im Vergleich zum Vortag deutlich abgeflauter Wind noch zwei abschließende Wettfahrten. Die erste gewann erneut Hans Peulen (M&R). Ihm folgten Marc Prins (ARZV) und Gerhard Miethe (SSCR). In der abschließenden Wettfahrt fuhr Daniel Jonkmanns (ABC) den Sieg nach Hause, gefolgt von Gerhard Miethe (SSCR) und Marcel Buijs (ARZV) auf den Plätzen.
Die Holland Trophy war wie auch in den Vorjahren eine erstklassig organisierte Regatta auf einem hervorragenden Revier. Dem Organisator und guten Geist der Veranstaltung Marc Prins ist der Dank aller Teilnehmer sicher. Sportlich wurde das Geschehen in diesem Jahr von Hans Peulen dominiert. Wer sechs von acht Wettfahrten bei unterschiedlichen Windverhältnissen gewinnt, ist schon eine Klasse für sich. Auf Hans Peulen als Gesamtsieger folgte mit 15 Punkten Abstand der zweitplatzierte Knut Viehweger (YCL) vor dem Gesamt-Dritten Daniel Jonkmanns (ABC). Dieser hatte nur einen Punkt Rückstand zum zweiten Platz.
Alle Teilnehmer freuen sich auf die Holland Trophy 2016 - dann hoffentlich wieder mit einer stärkeren Beteiligung.
Text: Markus Spieker
Foto: Marjolein Porsius
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