Holland Trophy, Alkmaar, NED
Holland Trophy, Alkmaar, NED

Sonne, Wind und was Frittiertes

Holland Trophy, Alkmaar, NED

Annäherung Lee-Gate.
Annäherung Lee-Gate

So könnte man unser verlängertes Wochenende bei der Holland Trophy der H-Boote in Alkmaar kurz zusammenfassen. Aber da gab es noch mehr. Nach einer kurzen Nacht, startete unsere Anreise am frühen Freitagmorgen in Richtung Holland. Wenn die Supermärkte noch geschlossen haben, ist der Morgen doch noch früh???

Um halb sieben saßen wir im Auto, hingen das Boot an und los ging die Reise. Unser Navi sollte den schnellsten Weg für uns nach Alkmaar finden und wir landeten in einer 30er Zone bei Amsterdam - leider 30 km vor unserem Ziel. Anreisestress am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen auch bei Seglern. Am Alkmaarermeer angekommen fanden wir uns nach schnellem Kranen und Mast Stellen mit noch weiteren 12 H-Booten an der Startline ein. Bei wirklich perfekten Segelbedingungen (Sonne, Wind, Sherry(Medium)) wurden zwei Wettfahrten gesegelt. Wir konnten mit den Platzierungen 2 und 5 erst mal zufrieden sein - Luft nach oben ist ja immer gut.

Grachtenfahrt Asterdam.
Grachtenfahrt Asterdam

Gegen Abend wurde das Wetter schlechter und es wurde auch noch deutlich kälter und Regen lag in der Luft. Klassisches Clubhaus Wetter sollte man meinen, doch die Veranstalter hatten andere Pläne. Eine Bootstour durch die Kanäle von Amsterdam sollte es sein - klingt erst mal gut. Ach ja, das Boot hatte kein Dach.... 40 H-Bootsegler in Mülltüten eingepackt und mit Dosenbier bewaffnet, fuhren kreuz und quer durch die Amsterdamer Kanäle, ein tolles Bild.

Kurzer Zwischenstopp.
Kurzer Zwischenstopp

Die kurze Pause der Tour nutzten wir dann auch ideal aus. Immer der Nase nach, zur nächsten Pommesbude und dann noch schnell vier Kaltgetränke mit Cola bestellt und ab ging’s wieder auf unser Boot. P.s. an die nette Bardame - die vier Gläser sind nicht weg, die haben wir.

Zum Glück ließ der Regen dann doch etwas nach und wir bekamen noch einen schönen Eindruck von Amsterdam - soll teuer sein, erzählte man uns.
Das merkten wir dann auch sehr bald. " Nein wir wollen den Parkplatzt nicht kaufen" stand leider nicht im Display des Parkhausautomaten, auch nicht auf Dutsch. 18€ für drei Stunden parken. Egal wir haben vier Gläser. Wir fuhren zum Verein zurück und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

Neuer Tag, gleiches Wetter. Vier Wettfahrten standen am Samstag auf dem Programm, da konnte ein reichhaltiges Frühstuck nicht schaden. Der Wind hatte im Vergleich zu Freitag noch zugelegt. Gute 5Bft waren es mittlerweise. Wir segelten vorne mit, doch kurz vor dem Ziel fehlte uns dann doch das letzte Quäntchen Glück um ganz vorne zu landen. Dritter und Fünfter wurden wir in den Läufen drei und vier. Die anschließende Mittagspause nutzten wir um im Clubhaus feinste Holländische Spezialitäten aus der Fritteuse zu probieren. Nach der Pause wurde der Kurs von der Wettfahrtleitung umgelegt. Den schnellsten Weg zur Tonne wollten wir ab nun an, einfach nicht mehr finden. Rechts nicht, Links nicht und an der Insel zieht der Wind richtig schön hoch, zumindest wenn die anderen dort waren. Am Ende standen Platz sechs und fünf bei uns auf der Ergebnisliste.

Etwas frustriert über unsere Platzierungen wurde es ein sehr ruhiger Abend im Clubhaus. Uns allen konnte man die Anstrengung der vier Läufe mehr als ansehen - kaum noch Sprüche, kaum noch Bier. Ein gutes Training für den Gardasee war dann noch das positivste. Nach dem Champions League Finale fielen uns fast schon die Augen zu. Es war noch hell als wir uns bettfein machten - selten erlebt beim Segeln!!!

Für den Segeltag am Sonntag war für uns noch alles drin. Mit Platzt Fünf, und nur vier Punkten Abstand bis zum zweiten Platzt wollten wir noch einmal alles geben. Die Ergebnisliste wurde auswendig gelernt und viele eventuelle Platzierungen von uns und den anderen Crews durchgesprochen. Nach langen Überlegungen war uns klar, wir segeln heute einfach so gut wir können und schauen am Ende was die Anderen so gemacht haben.

Der siebte Lauf lief am Anfang genauso wie es kein Segler mag. Unser Start war nicht der Beste und dazu noch an der ersten Luvtonne schwer unter die Räder gekommen. Viele schöne Spinaker konnten wir anschließend beobachten - eigentlich sogar Alle. Letzter werden kam in unserer Planung bis zuletzt eigentlich gar nicht vor. Über die Stimmung an Bord zu diesem Zeitpunkt möchte der Autor lieben einen Mantel des Schweigens legen.

Da wir auf keinen Fall Letzter werden wollten, legten wir ein beeindruckendes Finish hin. Daniel machte alles richtig und fand einen beeindruckenden schnellen Weg in Richtung Zielschiff. Wir wurden noch Vierter und waren selbst etwas überrascht.

Dieser siebte Lauf war für alle Beteiligten sehr stressig und der folgende achte Lauf sollte anders werden. Wir entschieden uns einfach dazu erster zu werden und so einfach kann das manchmal sein – das letzte Rennen war unser. Voller Freude ging es Richtung Hafen und dabei wurde dann doch wieder gerechnet wo wir denn insgesamt gelandet sind.

Das Ergebnis unsere Rechnung deckte sich mit dem der Wettfahrtleitung. So gab es für uns bei der Anschließenden Siegerehrung auch keine Überraschung mehr. Mit dem Dritten Platzt bei diesem starken Feld sind wir bis heute sehr zufrieden.

Es bleibt festzuhalten: Viel Sonne, viel Wind und eine super Regatta war es in Holland.

Wir können dieses Event nur weiter empfehlen und würden uns im nächsten Jahr über mehr Mitsegler vom Rursee freuen.

Euer Team GER 1161

Fotos: Marjolein Porsius, Crew Daniel Jonkmanns

Lesen Sie auch den Bericht von Markus Spiecker »

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