Dänische Meisterschaft
Beste Segelverhältnisse nahe Kopenhagen
Vom 6. bis zum 10 Juli hatte der Sejlklubben Køge Bugt (SKB) zur Dänischen Meisterschaft der H-Boote geladen. 32 Teilnehmer fanden den Weg zum Vereinsgelände rund 15 Kilometer von Kopenhagen entfernt, darunter auch zwei deutsche und zwei finnische Mannschaften. Eine großzügige Anlage erwartete die Teilnehmer. Nicht nur für Boote und Trailer, auch für Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile war alles vorbereitet und ausreichend Platz vorhanden.
Die Wettfahrten des ersten Tages fanden bei nordwestlichem Wind mit Windstärke 5 statt, der in Böen auch schon mal auf 6 Beaufort auffrischte. Der Sieg in der ersten Wettfahrt ging an den Vorsitzenden der Internationalen H-Boot-Klassenvereinigung Jyrki Lindstrøm vom KPS/KSS aus Finnland. Auf den Plätzen zwei und drei folgten ihm Ole Engblom (ØSF) und John Schmidt (SNV), beide aus Dänemark. Die zweite Wettfahrt gewann nach einem hochspannenden Kopf-an-Kopf-Rennen Mads P.G. Korsgaard (KDY) vor dem amtierenden und mehrfachen Weltmeister Claus Høj Jensen (HSK) und Ole Engblom (ØSF). Der Sieg in der dritten Wettfahrt ging an Hans Ebler (SNV) vor Claus Høj Jensen (HSK) und Poul Jensen (TS).
Trotz dem eher kräftigen Wind am ersten Wettkampftag, fiel das disziplinierte Segeln aller Teilnehmer vor dem Start und während der einzelnen Läufe auf. Im Gegensatz zu so manche Regatta in Deutschland, kam es zu keinen Kollisionen in der Startvorbereitung und kaum zu Frühstarts. Schon bei den Positionskämpfen in den letzten fünf Minuten vor dem Start wurde das hohe seglerische Können aller Teilnehmer deutlich. Der teilweise starke Wind und die leichte Welle war für Niemanden ein Hindernis.
Am zweiten Tag hatte der Wind abgeflaut. 3 Windstärken aus nordwestlichen Richtungen begrüßten die Regattaflotte beim Auslaufen um 09 Uhr. Die drei Wettfahrten wurden zügig hintereinander gestartet. Mit zwei Siegen und einem zweiten Platz machte der mehrfache ehemalige Weltmeister Morten Nielsen (ROSK) deutlich, dass er auch bei dieser Dänischen Meisterschaft ein Wörtchen mitzureden gedachte. Poul Jensen (TS) gewann den ersten Lauf, in dem Heikki Nieminen (NPS) aus Finnland den dritten Platz ersegelte. Im zweiten Lauf gelangte Anders Bertelsen (ASK) hinter Nielsen auf den zweiten Platz vor dem Dritten Claus Høj Jensen (HSK). Den Regattatag beschlossen hinter dem Sieger Morten Nielsen Claus Høj Jensen (HSK) auf dem zweiten und Thomas Kausen vom Bayrischen Yacht-Club (BYC) auf dem dritten Platz.
Der dritte Tag brachte bei wieder auffrischenden nordwestlichen Winden weitere spannende Wettfahrten. Einige Winddreher in der Vorstartphase führten zu wiederholten Startabbrüchen. Es war jedoch kein Problem noch weitere drei Wettfahrten zu segeln. Die schon zuvor deutlich gewordene Leistungsdichte im Feld brachte nicht nur mit sich, dass zwischen dem Zieleinlauf des Siegers und des Letzten meist nur wenige Minuten lagen. Auch die Podiumsplätze wurden immer wieder an andere Teilnehmer vergeben. Der Gesamtsieg wurde erst in der allerletzten Wettfahrt entschieden. Nach dem vorletzten Lauf lagen Claus Høj Jensen (HSK) und Morten Nielsen (ROSK) nur einen Punkt auseinander.
Nach drei spannenden Regattatagen gewann Claus Høj Jensen (HSK) die Gesamtwertung und ersegelte erneut den Titel des Dänischen Meisters der H-Boote. Vize-Meister wurde auf dem zweiten Platz Morten Nielsen (ROSK). Den dritten Platz errang Poul Jensen (TS).
Das Wochenende endete entspannt und sehr „hyggelig“ im Kreise der Segler und ihrer Familien, denn der Sonntag als Reservetag wurde nach neun erfolgreich durchgeführten Wettfahrten nicht mehr benötigt. Hervorzuheben ist die unkomplizierte Gastfreundschaft der dänischen Segelfreunde, die nicht nur die Flaggen der teilnehmenden Nationen aufgezogen hatten, sondern den ausländischen Gästen auch im Rahmen der Siegerehrung herzlich für die Teilnahme dankten.
Die anspruchsvolle Regatta bestach besonders mit hervorragend ausgelegten Kursen. Die Regattaleitung reagierte - wo es notwendig wurde - umgehend auf Winddreher und Wechsel in der Windstärke, sodass alle Läufe ziemlich genau 60 Minuten dauerten. Die Winddreher hatten keinen entscheidenden Einfluss auf das Ergebnis. Es stand genug Seeraum zur Verfügung, dass die Dreher von den Teilnehmern ausgefahren werden konnten. Windstärke und Richtung boten ideale Verhältnisse für eine H-Boot Regatta.
Die beiden deutschen Teams waren von den Verhältnissen und der Gastfreundschaft begeistert und freuen sich schon auf die Teilnahme an weiteren Regatten in Dänemark.
Markus Spiecker interviewte Kai Spranger.